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Heinz R. Pagels Cosmic Code - Globale-Evolution TV

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war, ganz im Gegensatz zur Planckschen Formel für die Schwarzkörperstrahlung, die<br />

unverzüglich im Versuch nachgeprüft wurde. Einen experimentellen Beweis für Einsteins<br />

Gleichung gab es erst 1915. Damit schien seine Einführung des Lichtquants überflüssig<br />

zu sein.<br />

Einstein stand in der Frage der Energiequantelung des Lichts über ein Jahrzehnt allein.<br />

Als er 1913 zum Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften vorgeschlagen<br />

wurde, hieß es in dem Schreiben: »In summa lässt sich unter den großen Problemen, an<br />

denen die moderne Physik so reich ist, kaum eines finden, zu dem Einstein nicht einen<br />

bemerkenswerten Beitrag geleistet hat. Dass er bei seinen Spekulationen gelegentlich<br />

über das Ziel hinausgeschossen sein mag, wie z. B. in seiner Hypothese über die Lichtquanten,<br />

ist ihm eigentlich nicht zu verargen, denn selbst in die exakten Naturwissenschaften<br />

lässt sich ein wirklich neuer Gedanke nicht ohne Risiko einführen.« Der amerikanische<br />

Experimentalphysiker Millikan arbeitete jahrelang über den Fotoeffekt und<br />

erfand genaue Messungen, um Einsteins fotoelektrische Gleichung zu überprüfen. 1915<br />

erklärte er: »Trotz... des scheinbar vollständigen Erfolgs der Einsteinschen Gleichung<br />

erweist sich die physikalische Theorie, deren symbolischen Ausdruck sie darstellen soll,<br />

als so unhaltbar, dass Einstein selbst sie wohl nicht länger aufrechterhält.« Einstein erhielt<br />

sie sehr wohl aufrecht. Es war jedoch klar, dass selbst nach der experimentellen Bestätigung<br />

seiner fotoelektrischen Gleichung andere Physiker immer noch etwas gegen die<br />

Vorstellung hatten, das Licht sei ein Teilchen. Die »wahrhaft umwälzende« Vorstellung<br />

vom Photon, dem Lichtteilchen, bedurfte noch weiterer Bestätigung im Versuch, ehe sie<br />

akzeptiert werden konnte.<br />

Endgültig wurde das Photon 1923-24 bestätigt. Unter der Annahme, dass das Licht<br />

wirklich aus Teilchen bestand, die eine definierte Energie und einen gerichteten Impuls<br />

aufwiesen wie kleine Projektile, machten Compton, einer der ersten amerikanischen<br />

Atomphysiker und Debye, ein holländischer Physiker, unabhängig voneinander theoretische<br />

Voraussagen über die Streuung der Photonen an einem anderen Teilchen, dem<br />

Elektron. Compton führte die Streuungsversuche durch, und die auf der Grundlage des<br />

angenommenen Lichtpartikels getroffenen Voraussagen wurden bestätigt. Danach brach<br />

die Opposition gegen das Konzept vom Photon schnell zusammen. Einstein wurde der<br />

Nobelpreis für seine Hypothese über das Lichtquant verliehen, nicht für seine größte<br />

Arbeit, die Relativitätstheorie.<br />

Einsteins dritter Artikel aus dem Jahr 1905 befasste sich mit der speziellen Relativitätstheorie.<br />

Diese Arbeit hat für immer unsere Vorstellungen von Raum und Zeit verändert.<br />

Planck schrieb 1910 über diesen Aufsatz »Wenn [es]... sich als richtig erweisen<br />

sollte, und ich rechne damit, wird er als Kopernikus des 20. Jahrhunderts betrachtet<br />

werden.« Planck hatte recht.<br />

Die spezielle Relativitätstheorie, wie der Gegenstand seiner Arbeit von 1905 später<br />

genannt wurde, handelte von Raum- und Zeitbegriffen, über die Philosophen und Naturwissenschaftler<br />

jahrhundertelang nachgedacht hatten. Manche hielten den Raum für<br />

eine Substanz, den Äther, der alles durchfloss. Andere beschrieben den Fluss der Zeiten<br />

wie einen Wasserstrom oder wie Sand in einem Stundenglas. Solche Bilder sprechen zwar<br />

unser Gemüt an, haben aber mit dem Zeitbegriff in der Physik wenig zu tun. Um Raum<br />

und Zeit in der Physik zu verstehen, müssen wir unsere subjektiven Erfahrungen von<br />

Raum und Zeit von dem loslösen, was wir an diesen beiden Erscheinungen wirklich<br />

messen können. Einstein hat es sehr simpel ausgedrückt. »Der Raum ist das, was wir mit<br />

einem Maßstab messen; die Zeit ist das, was wir mit einer Uhr messen.« Die Klarheit<br />

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