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Geschichte der reliquien in der Schweiz [microform] - thata site

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11. Die Reliquien.<br />

Allgeme<strong>in</strong>es.<br />

Grosse und gute Menschen zu ehren, ihr Andenken<br />

durch Bildnisse zu erhalten, ihr Grab und ihre U eberreste<br />

hochzuhalten, ist e<strong>in</strong> uralter und allgeme<strong>in</strong>-menschlicher Zug.<br />

Im Gegensatz zum römischen Heidentum, <strong>in</strong> welchem die<br />

VeI'ehrung <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s hervortritt, zeigt sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

christlichen Kirche seit dem zweiten Jahrhun<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e ausgesprochene<br />

Bevorzugung' <strong>der</strong> körperlichen Ueberreste. I)<br />

Die von den christlichen Gpme<strong>in</strong>den nach dem 'rode verehrten<br />

Leiber s<strong>in</strong>d diejenigen <strong>der</strong> Heiligen.<br />

Heilig s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die, welche durch H<strong>in</strong>gabe<br />

des Lebens, Gefängnis o<strong>der</strong> Folter für den Glauben an<br />

Ohristum gezeugt haben, also die Martyrer o<strong>der</strong> Blutzeugen ..<br />

In zweiter L<strong>in</strong>ie gelten als heilig die Bekenner o<strong>der</strong> Oonfes-<br />

1) In <strong>der</strong> ~Hufenleiter <strong>der</strong> Kulturgeschichte ist wol die Reliquie <strong>der</strong><br />

älteste idenle Gegenstand, auf ihn folgt daR Bild, und zuletzt das Wort und<br />

die Schrift als Andenken. Das Aufbewahren von Andenken nn geliebte<br />

Wesen ist so alt ,vie die .l\~enschheit selbst. Das k<strong>in</strong>dliche Gemüt verlangt<br />

nach e<strong>in</strong>em sichtbaren Ueberbleibsel VOll dem, <strong>der</strong> entrissen wurde. Das<br />

verlassene K<strong>in</strong>d behält e<strong>in</strong>e Locke <strong>der</strong> Mutter, e<strong>in</strong> Geschmeide, das sie getragen,<br />

ihr Bild, es besucht ihr Grab und trägt die Blmne von demselben<br />

mtch Hause. Und wie viele Eltern bewahren die ersten Zähnchen o<strong>der</strong><br />

Löckehen, die ersten Schreib- o<strong>der</strong> Zeichenversuche ihrer K<strong>in</strong><strong>der</strong> auf, weil<br />

sie das "K<strong>in</strong>d" verlieren, wenn es erwachsen ist. Sogar wilde nfrikanische<br />

Völker hüten sorgsam die Schädel ihrer Ahnen, "de die kultivierteren Römer<br />

<strong>der</strong>ell 'VVachsmasken behielten. Und wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familie, so lmt jedes Volk<br />

das Grnb se<strong>in</strong>er Wohlthäter <strong>in</strong> Ehren g"ehalten.<br />

Es ist hier nicht <strong>der</strong> Ort, das Allgeme<strong>in</strong>e des Gegenstandes, wie auch<br />

die spezifisch theolog·ische Seite desselben zu behandeln; es sei daher hier<br />

auf die <strong>in</strong> verschiedenen Artikeln bei Wetzer und WeIte angeführten Quellell,<br />

sowie auf folgende reich mit Zitaten versehene l\'Ionog-raphien verwiesen:<br />

St. BeisseI S. J., Die Verehrung <strong>der</strong> Heiligen und ihrer Reliquien .....<br />

~'reibl1l'g" i./B. 1890 uml 1892. Populär, aber für Priester und Laien brauchbar,<br />

ist <strong>der</strong> Gegellstand behandelt von P. Bru<strong>der</strong>, Die Reliquien-Verehrung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> kath. Kirche. Dühnen 1881.

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