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Geschichte der reliquien in der Schweiz [microform] - thata site

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LXXIX<br />

wenden sich im Mittelalter an die verschiedenen heiligen<br />

Stätten, um an Ort und Stelle Heilturn zu erwerben. Sie<br />

holen es selbst, erbitten es persönlich, ja sie stehlen es sogar<br />

o<strong>der</strong> sie schreiben darum o<strong>der</strong> senden Gesandtschaften mit<br />

dieser Aufgabe. 1)<br />

In vielen Fällen aber ergibt sich die Herkunft <strong>der</strong> Reliquien<br />

aus bestimmten persönlichen Verhältnissen : wenn wir<br />

<strong>in</strong> S. Gallen und Pfävers irische Reliquien 2) f<strong>in</strong>den, so denken<br />

wir. an die irischen lVfönche und irischen Manuskripte, wenn<br />

wir zu E<strong>in</strong>siedeln Strassburger Reliquien 3) sehen, so gedenken<br />

wir <strong>der</strong> Herkunft <strong>der</strong> Domherrn S. Benno und S. Eberhard,<br />

während Reliquien aus dem heiligen Land Paläst<strong>in</strong>afahrten,<br />

römisches Heiltum Romfahrten, Jakobs<strong>reliquien</strong> Santiagoreisen<br />

von Kirchenwohlthätern illustrieren~ Bei manchem Andenken<br />

könnte man die ächte Provenienz leicht nachw.eisen, wenn<br />

man e<strong>in</strong>ige Partikeln neben e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> legen, vergleichen und<br />

zusammenfügen könnte; die Bruch- o<strong>der</strong> Schnittflächen würden<br />

die ehemalige Zusammengehörigkeit des Stücks erweisen,<br />

wie die geme<strong>in</strong>same Musterung bei e<strong>in</strong>em Gewande. 4) Sowohl<br />

Teilung wie Handän<strong>der</strong>ung von Reliquien lies se sich<br />

durch eigentliche Stammbäume erweisen. 5)<br />

E<strong>in</strong>e knappe U ebersicht mag hier am Platze se<strong>in</strong>, -über<br />

diejenigen Quellen von Reliquien, welche für die <strong>Schweiz</strong><br />

am ausgiebigsten geflossen s<strong>in</strong>d. In erster L<strong>in</strong>ie kommen <strong>in</strong><br />

Betracht die e<strong>in</strong>heimischen Martyrergräber , dann überhaupt<br />

die Heiligengräber. Die wichtigsten <strong>der</strong>selben s<strong>in</strong>d<br />

zu S. Maurice (S. Moriz, Thebäer, S. Sigismund) , Sitten<br />

(Theodul) , 8olothurn (S8. Urs und Victor, Thebäer),<br />

1) V gl. die zahllosen Belege <strong>in</strong> den Regesten.<br />

2) Reg. 11. 46.<br />

il) Reg. 11. 69.<br />

4) Man denke an die von den prächtigen historirten Stoffen zu Chllr<br />

und Säck<strong>in</strong>gen abgeschnittenen Teile.<br />

5) Zeno<strong>reliquien</strong> von Verona - Uhu - Radolfszell u. s. w., Kreuz- und<br />

Blutreliquieu aus Paläst<strong>in</strong>a durch Azan. an Karl den Grossen - die Grafen<br />

von Chmwalden - von Lel1zburg - Suanahilde - Reichenau - GünthersthaI<br />

- Reichenau; römische Reliquien des Kard<strong>in</strong>als Carp<strong>in</strong>eo an den<br />

Nuntius J\Iarcellus de Aste <strong>in</strong> Luzern - den Rektor P. Frz. Roll S. J. -<br />

Landgraf Carl von Fürstenberg - P. Eberhard Suter, Prior zu Rhe<strong>in</strong>au -<br />

die IGrchen Friecll<strong>in</strong>gen und Itt<strong>in</strong>gen. Die Wan<strong>der</strong>ungen von Fridol<strong>in</strong>sreli­<br />

I]uien: Säck<strong>in</strong>gen - Basel - Säck<strong>in</strong>gen - Mariaste<strong>in</strong>, ferner Säck<strong>in</strong>gen -<br />

Schennis - Oberurnen und S. Cloud <strong>in</strong> Dakota.

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