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Levitation - Sheydin Design

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Elektromagnetische <strong>Levitation</strong><br />

32<br />

33<br />

3.1. Grundlagen<br />

Um über Anwendungen magnetischer <strong>Levitation</strong> nachdenken zu können,<br />

ist es wichtig im Ansatz zu verstehen, was Elektromagnetismus<br />

eigentlich ist, wie es funktioniert und wie man damit der Gravitation<br />

entgegenwirken kann.<br />

Gravitation und Elektromagnetismus gehören neben der starken und der<br />

schwachen Kernkraft zu den vier Grundkräften der Physik, den fundamentalen<br />

Wechselwirkungen. Diese beiden Kräfte waren schon in der<br />

klassischen Physik Newtons bekannt. Nachdem im 20. Jahrhundert<br />

Radioaktivität und Atomkerne entdeckt wurden, kamen die schwache<br />

und die starke Wechselwirkung dazu. Diese beiden anderen auf subatomarer<br />

Ebene wirkenden Kräfte interessieren uns jedoch nicht, wenn wir<br />

verstehen wollen, wie makroskopische Dinge schweben können. Der<br />

Elektromagnetismus bzw. die Elektrodynamik beschäftigt sich mit bewegten<br />

elektrischen Ladungen, den Elektronen, und dadurch entstehenden<br />

magnetischen Kraftfeldern, die im weiteren Verlauf der Arbeit von<br />

großem Interesse sind. Die Elektrostatik ist gewissermaßen ein Spezialfall<br />

und beschäftigt sich mit ruhenden elektrischen Ladungen und<br />

ihren Feldern. Um mit magnetischer <strong>Levitation</strong> arbeiten zu können und<br />

über Anwendungen nachzudenken, muss man sich demnach mit dem<br />

Zusammenhang und der Wechselwirkung von Gravitation und Elektromagnetismus<br />

beschäftigen.<br />

3.1.1. Gravitation<br />

Die Gravitation macht sich dadurch bemerkbar, dass sich frei im Raum<br />

bewegliche Dinge zur Mitte der schweren Masse hin zeigen. Die Gravitationskraft<br />

zwischen zwei Massen ist im Gegensatz zu elektrischen<br />

und magnetischen Kräften immer anziehend. Nach Isaac Newton<br />

wächst die Gravitationskraft zwischen zwei Objekten mit dem Produkt<br />

ihrer Massen. Wenn zwei Massen klein sind, ist die Gravitation zwischen<br />

ihnen gering. Die Erde hat eine relativ große Masse, die wir in<br />

Form der Erdanziehung erfahren. Dies ist jene Kraft, welcher die magnetische<br />

<strong>Levitation</strong> entgegenwirken kann.<br />

Newton beschreibt, dass sich die Gravitation zwischen zwei Massen<br />

quadratisch in ihrem Abstand verringert. Das heißt der doppelte Abstand<br />

zwischen zwei Massezentren verringert die Kraftwirkung der<br />

Gravitation um einen Faktor von vier. Der dreifache Abstand verringert<br />

die Kraft mit einem Faktor von neun usw. Das ist das sogenannte Abstandsgesetz.<br />

Auf der Erdoberfläche ist die Gravitationskraft relativ konstant. Da der<br />

Abstand zum Massezentrum der Erde relativ groß ist, ist die Differenz<br />

der Gravitation beispielsweise auf dem Mount Everest kaum bemerkbar,<br />

jedoch mit Instrumenten messbar. Eine Distanz von der Erde von<br />

über 300 km entspricht einer Entfernung vom Massezentrum der Erde<br />

um 5 % und entspricht damit einer Reduktion der Gravitationskraft um<br />

lediglich 10%. 25 Astronauten sind nahezu schwerelos, doch das nur<br />

aufgrund des freien Falls. Der Unterschied zu Fallschirmspringern besteht<br />

lediglich in der Abwesenheit des Luftwiderstands. Die konstante<br />

Geschwindigkeit eines Shuttles lässt die Astronauten sozusagen »um<br />

die Erde fallen«.<br />

Abb. 19: Freier Fall<br />

Die Einsteinsche Relativitätstheorie<br />

beschreibt<br />

zwar die Gravitation<br />

als eine relative geometrische<br />

Eigenschaft<br />

des Raumes, ändert<br />

aber nichts an Newtons<br />

klassischer Beschreibung<br />

von deren Wirkung<br />

im Alltag. Diese<br />

Newtonsche Mechanik<br />

wird erst aufgrund des<br />

Zusammenhangs von<br />

Raum und Zeit in großen<br />

Maßstäben unpräzise.<br />

25 vgl. Livingston 2011, S.20f.

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