Levitation - Sheydin Design
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<strong>Levitation</strong> und <strong>Design</strong><br />
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4.2. Leuchten<br />
4.2.1. »Light Light« Leuchten<br />
Die <strong>Levitation</strong> ist beliebt bei Leuchten. Möglicherweise ist es darauf<br />
zurückzuführen, dass Schweben als Effekt schon in der Mystik mit Licht<br />
in Verbindung gebracht wurde. Licht bzw. Elektromagnetismus hat bewiesenermaßen<br />
Wechselwirkung mit Materie. 86 Das merken wir daran,<br />
dass die Sonneneinstrahlung Dinge erwärmt. Diese Wechselwirkung ist<br />
jedoch nicht stark genug, um gegen die Schwerkraft anzukämpfen.<br />
Das Licht hat für die Menschen neben seiner praktischen Funktion eine<br />
besondere symbolische Konnotation, erst mit der Technik jenseits von<br />
mystischen Überlieferungen tatsächlich real erfahrbar wird. Licht kann<br />
deshalb in der Interpretation eine viel stärkere symbolische als physikalische<br />
Wirkung zugesprochen werden. Bei energiereichen Ereignissen<br />
in der Natur, bei denen Energie freigesetzt wird, angefangen beim Feuer<br />
bis hin zur Explosion einer Supernova, gehen meist Kräfte einher,<br />
die stark genug sind, sich der Gravitation zu widersetzen. Dabei ist das<br />
Licht nicht konstant, sondern flackert zumeist in Schüben. Die künstliche<br />
Leuchte als die beobachtete Ursache für die Lichtemission hat dagegen<br />
eine konstante Intensität. Letztlich ist bei elektromagnetischer<br />
<strong>Levitation</strong> auch eine konstante elektromagnetische Wechselwirkung<br />
für das Schweben zuständig, dessen sichtbares Spektrum wir als Licht<br />
rezipieren. Das Schweben passt insofern dazu, als das die konstante<br />
Kraftwirkung dem Stillstand eines Objekts entspricht.<br />
<strong>Design</strong> und Entwicklung: Angela Jansen, Ger Jansen<br />
Jahr: 2007<br />
Die <strong>Design</strong>erin Angela Jansen (<strong>Design</strong> Akademie Eindhoven) hat in Zusammenarbeit<br />
mit dem Ingenieur Ger Jansen zwei Varianten von LED<br />
Leuchten entwickelt, die unter dem gemeinsamen Namen »Light Light«<br />
jeweils für einen Preis von 980 Euro zu kaufen sind. Bei den beiden<br />
Leuchten »Silhouette« und »Eclipse« wird der »Lampenschirm« so<br />
wie die vorigen Beispiele durch elektromagnetische Induktion und aktive<br />
Feldregelung in der Schwebe gehalten. Dabei kann der »Lampenschirm«<br />
vorsichtig in Rotation versetzt werden, da der Schirm auf dieser<br />
Rotationsachse frei ist. Die Schwebeleuchte besitzt einen handgemachten<br />
Holzfuß, der mit Hochglanzlack überzogen ist. Der transparente<br />
Glasfuß der Eclipse-Variante macht das Kabel sichtbar. Beide Leuchten<br />
lassen sich mit einer Berührung dimmen und liefern bis zu 300 Lux<br />
Leuchtkraft. 87 Die Schwebevorrichtung verbraucht im Stand-by-Betrieb<br />
ohne Licht rund 3 Watt. Bei eingeschalteter Beleuchtung verbraucht die<br />
Leuchte insgesamt 15 Watt.<br />
Abb. 59:<br />
»Eclipse« (links) und<br />
»Silhouette«<br />
Es mag fragwürdig sein, ob die <strong>Levitation</strong> des oberen Teils eines »Lampenschirms«<br />
mehr als zur Exklusivität des Produkts beiträgt. Es zeichnet<br />
sich jedoch eine interessante Funktionalität ab, die im folgenden<br />
Beispiel deutlicher wird.<br />
86 vgl. Feynman 1990<br />
87 vgl. http://www.floating-lamps.com/collection-light-light/silhouette-floating-lamp/ [27.02.2012]