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Levitation - Sheydin Design

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Elektromagnetische <strong>Levitation</strong><br />

70<br />

71<br />

Ob das auch mit der relativ<br />

neuen Technologie<br />

der programmierbaren<br />

Permanentmagnete<br />

möglich wäre, müsste<br />

man experimentell<br />

erforschen.<br />

3.10. Fazit<br />

Magnetische <strong>Levitation</strong> erfordert nicht nur starke magnetische Felder,<br />

sondern es geht vor allem um die Gewährleistung der Stabilität des<br />

schwebenden Objekts. Kontaktfreie magnetische <strong>Levitation</strong> kann also<br />

bewiesenermaßen durch Umgehen des Earnshaw-Theorems auf unterschiedliche<br />

Weisen erreicht werden:<br />

1. Stabilisierung durch gyroskopische Drehung (Levitron)<br />

2. Magnetische Wechselfelder<br />

3. Diamagnetische Materialien<br />

4. Supraleiter (insbesondere vom Typ II)<br />

5. Aktive Feldregelung<br />

Von diesen Methoden kommen zwei infrage, bei denen ein Objekt über<br />

längere Zeit kontaktfrei und ruhend in einem magnetischen Feld schweben<br />

kann. Entweder man arbeitet mit aktiver Feldregelung oder Diamagnetismus<br />

bzw. dem Super-Diamagnetismus von Supraleitern.<br />

Selbstregulierende Stabilität durch Diamagnetismus kann man in Zusammenhang<br />

mit externen Magnetfeldern erreichen, wobei schon<br />

einige Neodym-Dauermagnete ausreichen. Umso diamagnetischer<br />

ein Objekt desto stärker das magnetische Feld, das ihn umgibt, desto<br />

stabiler ist die <strong>Levitation</strong>. Im Umkehrschluss gilt, dass das Magnetfeld<br />

umso stärker sein muss, je weniger das Objekt diamagnetisch ist.<br />

Deshalb würden sich insbesondere Supraleiter dafür eignen, wenn das<br />

Problem mit der Kühlung nicht wäre. Der Vorteil von diamagnetischem<br />

Schweben ist, dass keine zusätzliche Energie erbracht werden muss.<br />

Aufgrund des perfekten Diamagnetismus von Supraleitern würde das<br />

permanente kabellose Schweben ohne zusätzliche Energieinvestition<br />

möglich. Normal-diamagnetische <strong>Levitation</strong> ist jedoch nur ausreichend,<br />

um sehr leichte Substanzen zu levitieren und eignet sich deshalb nur für<br />

den Einsatz auf kleiner Skala für die <strong>Levitation</strong> von Objekten in kleinem<br />

Maßstab.<br />

Wo kein elektrischer Strom fließt, Mobilität erwünscht ist, aber dennoch<br />

der Anspruch auf dauerhaftes Schweben besteht, sollte Diamagnetismus<br />

als <strong>Levitation</strong>sverfahren angewendet werden. An dieser Stelle<br />

muss auch die Frage beantwortet werden, ob der Einsatz von dem relativ<br />

teuren Neodym rechtfertigt, die ohne zusätzliche Energie ausrei-<br />

chend starke statische Felder generieren können. Dennoch wäre lediglich<br />

das Schweben von relativ leichten Dingen möglich und damit nur<br />

eine minimale Impression des Schwebens zu erreichen. Die <strong>Levitation</strong><br />

von Alltagsgegenständen würde sehr starke Magnetfelder benötigen<br />

und eignet sich deshalb eher für technische Anwendungen.<br />

Das Schweben mit Elektromagneten benötigt Strom und kann durch<br />

Feedback stabile <strong>Levitation</strong> erreichen. Die Notwendigkeit für die permanente<br />

Stromzufuhr ist insofern ein Nachteil, als dass es die Mobilität<br />

einer Schwebevorrichtung einschränkt. Der Vorteil ist, dass durch<br />

Stromstärke ein relativ starkes Magnetfeld aufgebaut und geregelt werden<br />

kann. Die Stärke des elektromagnetisches Feldes kommt allerdings<br />

an ihre Grenzen, wenn man ein Objekt dauerhaft in der Schwebe erhalten<br />

möchte, denn entweder entwickelt sich Wärme in dem levitierten<br />

Leiter oder es werden mehr Magnete benötigt, was wiederum zu mehr<br />

Gewicht führt. Der elektromagnetischen Induktion so wie Magneten<br />

sind Grenzen gesetzt. Das Gewicht von Objekten, die man mit aktiver<br />

Feldregelung heben kann, ist insofern beschränkt.<br />

Wenn man also zum heutigen Tage darüber nachdenkt, die Eigenschaft<br />

des Schwebens in Produkte zu integrieren, sollte man auf aktive Feldregelung<br />

zurückgreifen, da Diamagnetismus noch einen zu hohen Aufwand<br />

bedeutet. Sollte elektrischer Strom in der Nähe eines Objektes<br />

vorhanden sein, das schweben soll, bietet sich der Einsatz von Elektromagneten<br />

mit aktiver Feldregelung umso mehr an.<br />

Wären Supraleiter bei Zimmertemperatur oder mit geringerem Kühlungsaufwand<br />

möglich, würde das Schweben durch Diamagnetismus<br />

in Zusammenhang mit Elektromagneten zu der effektivsten <strong>Levitation</strong>stechnik<br />

werden. Die aktive Feldregelung durch den selbststabilisierenden<br />

Diamagnetismus ist lediglich notwendig, um den Abstand des<br />

schwebenden Objekts vom Elektromagneten zu messen und zu beeinflussen,<br />

nicht nur zur Stabilisierung. Mit Elektromagneten könnten also<br />

extrem starke Magnetfelder induziert werden, während die Stabilität<br />

stiege und das Gewicht des schwebenden Objekts viel höher werden<br />

könnte als heutzutage möglich. Durch die kontaktlose <strong>Levitation</strong> von<br />

schweren Objekten wären insbesondere industrielle Anwendungen<br />

denkbar. Die Abschirmung der Magnetfelder gegenüber Objekten und<br />

damit der Einsatz im Alltag blieben problematisch.

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