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Levitation - Sheydin Design

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<strong>Levitation</strong> und <strong>Design</strong><br />

90<br />

91<br />

4.5. Möbel<br />

Die Körpererfahrung des Schwebens scheint diejenige zu sein, wo es<br />

sich lohnt, technische <strong>Levitation</strong> zu implementieren. Einrichtungsgegenstände<br />

in Innenräumen sind zwar praktisch und per Definition mobil (lat.<br />

mobilis; beweglich), jedoch zumeist mit dem Boden verbunden und<br />

relativ schwer. Behältnis- und Ablagemöbel stehen entweder auf dem<br />

Boden oder werden an Wände montiert, um sich vom Boden abzuheben<br />

und den Raum in Vertikalen zu nutzen. Dabei kann ein optischer<br />

Schwebezustand durch einen den Farbkontrast erzielt werden, indem<br />

beispielsweise ein schwarzes Regal auf eine weiße Wand montiert<br />

wird. Das tatsächliche Schweben, das mit teuren Magneten und Stabilitätsproblemen<br />

verbunden ist, scheint zum heutigen Tage bei Sitzund<br />

Liegemöbeln in Anwendung zu geraten, denn hier interagiert der<br />

Mensch mit den Dingen auf eine Weise, die auf seine Raum- und Körpererfahrung<br />

einwirkt.<br />

4.5.1. Bett<br />

<strong>Design</strong> und Entwicklung: Janjaap Ruijssenaars / Universe Architecture<br />

Jahr: 2006<br />

Der Architekt Janjaap Ruijssenaars hat 6 Jahre mit <strong>Design</strong>ern und Ingenieuren<br />

zusammengearbeitet, um die Idee vom schwebenden Bett<br />

zu realisieren. Als Inspiration diente der Monolith aus Stanley Kubricks<br />

Film-Klassiker »2001: Odyssee im Weltraum«. 93 Für das Schweben<br />

sorgen die teuren Neodym-Magnete. Das Bett wurde auf einer Millionärsmesse<br />

präsentiert, doch bis zum heutigen Tage nicht gekauft. Der<br />

Kostenpunkt beträgt 1,5 Millionen Euro. Time Magazine hat die schwebende<br />

Matratze unter den besten Erfindungen 2006 aufgeführt. 94<br />

Abb. 68:<br />

Schwebendes Bett<br />

Neben dem horrenden Preis könnte den Grund für den mangelnden Absatz<br />

die Art und Weise der Stabilisation sein. Wie man auf der Abbildung<br />

sieht, ist an jeder Ecke der Matratze eine dünne Schnur befestigt. Wenn<br />

man sich diesem Raum noch fortbewegen möchte, muss man also sehr<br />

aufpassen, nicht über eines davon zu stolpern. Der an den Monolithen<br />

von 2001 anmutendes Aussehen ist ebenso schnell verstellt, sollte<br />

man die Absicht haben, unter einer Decke zu schlafen. Deshalb ist die<br />

Auszeichnung als eine der besten Erfindungen des Jahres 2006 weit<br />

hergeholt, wenn es sich vielmehr Skulptur handelt, die im Alltag wenig<br />

taugt. Der Effekt der Amortisation schlägt sich nicht in Komfort nieder,<br />

sondern in einer federnden Bewegung relativ zum umgebenden Raum.<br />

Möglicherweise würde die Matratze bei einem Ungleichgewicht zu<br />

einer Schräglage zu tendieren und die darauf liegende durch eine schiefe<br />

Ebene wieder der Schwerkraft aussetzen.<br />

93 vgl. http://www.universearchitecture.com/docs/ua_brochure_FB2012.pdf [23.02.2012]<br />

94 vgl. http://www.time.com/time/specials/packages/<br />

article/0,28804,1939342_1939395_1939657,00.html [23.02.2012]

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