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Premiere am 13. April 2013<br />

Jules Massenet<br />

Don Quichotte<br />

Heroische Komödie in fünf Akten<br />

Dichtung von Henri Caine nach dem<br />

Schauspiel Le chevalier de la longue figure<br />

Von Jacques le Lorrain nach Miguel de<br />

Cervantes Saavedra<br />

Musikalische Leitung:<br />

Tobias Deutschmann<br />

Inszenierung:<br />

Jakob Peters-Messer<br />

Bühne und Kostüme:<br />

Markus Meyer<br />

Fotos:<br />

Uwe Stratmann<br />

Weitere Aufführungen:<br />

2. 6.; 9. 6.; 14. 6.; 20. 6.; 30. 6.<br />

Mitte: Joslyn Rechter<br />

vorne: John In Eichen und der Chor der<br />

Wuppertaler Bühnen<br />

Don Quichotte in Wuppertal<br />

Die letzte Oper von Jules Massenet wird<br />

selten aufgeführt. Das ist schade, denn<br />

sie bietet eine interessante Geschichte<br />

und herrliche Musik. Dabei war sie bei<br />

ihrer Uraufführung 1910 ein rauschender<br />

Erfolg. Nicht endenden Beifall und viele<br />

Bravo-Rufe gab es jetzt wieder im Wuppertaler<br />

Opernhaus, weil alle Beteiligten<br />

ihr Bestes gaben: Sängerdarsteller, Chor,<br />

Orchester und Regieteam, das sorgfältig<br />

und nachvollziehbar gearbeitet hat.<br />

Wie Verdi seinen „Falstaff“, schrieb<br />

Massenet, reich und berühmt geworden,<br />

seinen „Don Quichotte“ 68jährig aus<br />

eigenem Antrieb, vielleicht als Quintessenz<br />

seines Lebens. In einer Zeit, in der Richard<br />

Strauss seine avanciertesten Werke schrieb<br />

und Schoenberg sich von der Tonalität<br />

ganz verabschiedete, komponiert Massenet<br />

(spät)romantisch; harte Dissonanzen fehlen<br />

ebenso wie impressionistische Harmonik,<br />

gelegentlich wird spanisches Lokalkolorit<br />

bemüht. Viele Melodien bleiben im Ohr,<br />

Personen, Situationen, Konflikte werden<br />

aber in sehr charakteristischer Weise<br />

musikalisch dargestellt. Das Vergnügen<br />

beim Hören liegt auch daran, dass der<br />

Komponist Leitmotive verwendet, wenn<br />

auch viel freier als Wagner. So hören wir<br />

z.B. das Ständchen Quichottes an Dulcinée<br />

im 1. Akt zum ersten Mal, es wird dort<br />

aber ständig durch einen eifersüchtigen<br />

Liebhaber Dulcinées unterbrochen. Ohne<br />

Unterbrechung und zauberhaft von einer<br />

Klarinette gespielt, taucht es als Vorspiel<br />

des 3. Aktes wieder auf (hier hätte man<br />

den Namen des Klarinettisten durchaus<br />

im Programm nennen können, ebenso wie<br />

den des Cellisten im wunderbaren Vorspiel<br />

zum 5. Akt). Im selben Akt erscheint es<br />

dann im Orchester noch einmal, wenn<br />

Don Quichotte träumt, kurz vor Ankunft<br />

der Räuber.<br />

Massenet konnte es sich auch leisten, eine<br />

ganz seltene Besetzung zu wählen: Beide<br />

Hauptpersonen sind Bässe, Dulcinée ist ein<br />

Mezzosopran. Das Wuppertaler Ensemble<br />

konnte diese drei Hauptpersonen aus eigenen<br />

Kräften besetzten. Die beiden Bässe,<br />

John In Eichen als Don Quichotte und<br />

Martin Ohu als Sancho Pansa, waren als<br />

Sänger und Darsteller hervorragend, Joslyn<br />

Rechter als Dulcinée stellte die Schwierigkeiten<br />

einer Edelhure in der midlife-crisis,<br />

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