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und Bedeutung, auf Ästhetik und Relevanz,<br />
gesammelt und zusammengetragen<br />
haben, davon befindet sich ein großer Teil<br />
in der Sammlung des Von der Heydt-<br />
Museums.<br />
Diese Sammlung umfasst ungefähr 3000<br />
Gemälde, 500 Skulpturen und Objekte,<br />
rund 30.000 Werke auf Papier, dazu kostbare<br />
Stoffe, Fotografien und rare kunstgewerbliche<br />
Objekte. Und diese Sammlung<br />
wächst und wächst. Selbst in diesen Zeiten,<br />
in welchen die Stadt Wuppertal finanziell<br />
äußerst schlecht gestellt ist, wächst die<br />
Sammlung des Von der Heydt-Museums<br />
langsam, aber stetig weiter.<br />
Aus der Von der Heydt-Stiftung fließen<br />
noch immer Erträge, so dass wir 2012 die<br />
Werke von Karl Röhrig kaufen konnten.<br />
Die Renate und Eberhard-Robke-Stiftung<br />
hat in den vergangenen Jahren u.a.<br />
bedeutende Werke von K.H. Hödicke,<br />
Joseph Marioni, Per Kirkeby, Tamara K.E.,<br />
Cornelius Völker, Günter Weseler für das<br />
Museum angekauft, und dazu kommen<br />
immer wieder auch neue Stiftungen und<br />
Schenkungen.<br />
Das Ehepaar Ruth und Dr. Wolfgang Heinrich<br />
Lohmann hat 2005/06 eine grandiose<br />
Graphiksammlung dem Von der Heydt-<br />
Museum überlassen, Tony Cragg hat dem<br />
Museum sein gesamtes bisheriges graphisches<br />
Oeuvre geschenkt, aus dem Nachlass<br />
Zempelin haben wir u.a. Werke von E. L.<br />
Kirchner und K. O. Götz erhalten und<br />
immer wieder gibt es solche Schenkungen.<br />
Viele der Persönlichkeiten, die das Museum<br />
so unterstützen, wollen ungenannt bleiben.<br />
Man kann sagen, unsere Sammlung wächst<br />
stetig und so sehr, dass das Museum aus<br />
allen Nähten platzt. Schon vor einigen<br />
Jahren haben wir deshalb, um unsere viel zu<br />
kleinen Depots zu entlasten, den Tresor der<br />
ehemaligen Landeszentralbank angemietet,<br />
wo ein Teil unserer Schätze jetzt lagert.<br />
Aber was, außer sie zu lagern und gelegentlich<br />
zu verleihen, tut das Museum<br />
denn eigentlich mit diesen Kostbarkeiten?<br />
Diese Kunstwerke dürfen doch nicht nur<br />
als Tauschobjekt zur Herstellung großer<br />
Sonderausstellungen dienen!<br />
Zunächst geht es natürlich darum, die<br />
Dinge, die wir schon länger haben oder gerade<br />
eben erst erhalten, möglichst genau zu<br />
bestimmen. Wir wollen wissen, womit wir<br />
es zu tun haben. Da meine Mitarbeiter und<br />
ich keine Spezialisten für afrikanische oder<br />
fernöstliche Kunst sind, bitten wir Experten<br />
auf diesen Gebieten um ihre Expertise.<br />
Natürlich fragen wir die Experten auch,<br />
wie wir diese Objekte am besten lagern, bei<br />
welcher Luftfeuchtigkeit, bei welchen Temperaturen,<br />
ob man einen Stoff besser klein<br />
zusammenfaltet, aufrollt oder einfach flach<br />
und vor Licht geschützt liegend aufbewahrt.<br />
Unsere Restauratoren überwachen diese<br />
Lagerung auf das penibelste und sprechen<br />
auch dann, wenn ein Objekt gezeigt oder<br />
verliehen werden soll, ein gewichtiges Wort<br />
mit.<br />
Wir recherchieren in der Literatur (- und<br />
wir haben immerhin eine Bibliothek von<br />
100.000 Bänden -) die Zusammenhänge,<br />
in welche diese Objekte gehören und versuchen<br />
diese Geschichte und Geschichten<br />
um die Werke dann an das Publikum zu<br />
vermitteln. Wir wollen die Schätze, die wir<br />
verwalten, für alle so zugänglich machen,<br />
dass Sie die Geschichte oder auch das, was<br />
wir so ungenau als „Kunst“ bezeichnen,<br />
erfahren können, dass Sie den Sinn und<br />
Wert dieser Objekte in vollem Umfang begreifen<br />
und sich daran erfreuen und wenn<br />
Sie wollen, auch etwas daraus lernen.<br />
Wir veröffentlichen daher, soweit möglich,<br />
unsere Erkenntnisse in Katalogbeiträgen<br />
oder eigenen Publikationen, und wir versuchen<br />
auch, unser Wissen z. B. in Vorträgen<br />
und Führungen, weiterzugeben.<br />
Wir betrachten diese Sammlung also<br />
keineswegs als Tauschobjekt, sondern wir<br />
versuchen, anhand dieser Kunstwerke<br />
erfahrbar zu machen, was – neben den Geschichten,<br />
die im Historischen Zentrum,<br />
im Stadtarchiv und im gebauten Stadtbild<br />
zu finden sind – , in unserer Sammlung an<br />
ästhetischen Wahrnehmungen und gleichzeitig<br />
an historischer Bedeutung steckt.<br />
Die Sammlung des Von der Heydt-Museums<br />
ist anders strukturiert als die der Alten<br />
Pinakothek in München oder des Louvre<br />
in Paris oder des Prado in Madrid, die<br />
von höfischen Interessen, von prunkvoller<br />
Repräsentanz und vom Geldbeutel der<br />
Landesherren und Regierenden zeugen.<br />
Die Sammlung des Von der Heydt-Museums<br />
ist vielmehr eine Sammlung, die aus<br />
dem Bürgertum dieser Stadt hervorgegangen<br />
ist, eine durch und durch „bürgerliche<br />
Sammlung“, eine Sammlung von Bürgern<br />
für Bürger, und wir bemühen uns, dem<br />
damit verbundenen Auftrag, diese Sammlung<br />
auch erlebbar zu machen, gerecht zu<br />
werden.<br />
Von der Heydt-Museum<br />
Turmhof 8, 42103 Wuppertal<br />
Telefon 0202-563-6231<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di – So 11 bis 18 Uhr,<br />
Do von 11 bis 20 Uhr geöffnet.<br />
www.von-der-heydt-museum.de<br />
George Segal, Ruth in der Küche, 1964<br />
© VG Bild-Kunst, 2013<br />
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