Wertmanagement im Marktwert-Buchwert-Portfolio - Lehrstuhl für ...
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<strong>Wertmanagement</strong> <strong>im</strong> <strong>Marktwert</strong>-<strong>Buchwert</strong>-<strong>Portfolio</strong> – ein partialanalytischer Ansatz 12<br />
davon ausgehen, dass sich das Bewertungsobjekt tatsächlich in einem „steady<br />
state“ befindet. Unter dieser Voraussetzung können die Ewigkeitswerttreiber<br />
somit einfach aus adjustierten Vergangenheitswerten ermittelt und<br />
fortgeschrieben werden. Insbesondere bei jungen oder dynamischen<br />
Geschäftsfeldern ist der Geschäftsverlauf in der Zukunft jedoch variabel (kein<br />
„steady state“), sodass bei der Methode nach Koller et al. von einer exakten<br />
Ermittlung des Geschäftsfeldwerts keine Rede mehr sein kann. Deshalb sind <strong>im</strong><br />
vorliegenden Beitrag die Ewigkeitswerttreiber als Ergebnis eines aufwändigen<br />
Verdichtungsprozesses von spezifischen, variablen Geschäftsverläufen ermittelt<br />
worden. Aufgrund der gewählten Konzeption liefert der verkürzte Ausdruck<br />
(14) <strong>für</strong> jedes Geschäftsfeld exakt die gleichen Ergebnisse wie der ausführliche<br />
Diskontierungsprozess aus Formel (8). Der Informationsverlust bezieht sich<br />
also nur auf die Verdichtung der periodenaktuellen Werte auf<br />
Ewigkeitswerttreiber, die Geschäftsfeldwerte als Endergebnis bleiben gleich.<br />
Damit sind alle möglichen Geschäftsfelder exakt bewertbar, nicht nur<br />
diejenigen, die sich ohnehin aufgrund ihres Reifegrades in einem „steady state“<br />
befinden.<br />
2.2 Festlegung der Definitionsmenge der Werttreiber<br />
Wie in Ausdruck (14) unmittelbar ersichtlich, hängt der Geschäftsfeldwert vom<br />
<strong>Buchwert</strong> des investierten Kapitals, von der Kapitalrendite, von der<br />
Wachstumsrate sowie dem gewogenen Kapitalkostensatz ab. Für diese vier<br />
Ewigkeitswerttreiber sollen die sich aus der Herleitung <strong>im</strong>plizit ergebenden<br />
Definitionsbereiche noch einmal zusammengefasst werden:<br />
(1a) Gewichteter Kapitalkostensatz k g; ∞. Der WACC darf Werte<br />
zwischen g und unendlich annehmen. Wäre der Kapitalkostensatz<br />
kleiner als die Wachstumsrate, so würde dies <strong>im</strong> Bewertungsmodell<br />
zu negativen und damit nicht sinnvollen Geschäftsfeldwerten führen.<br />
Im Bewertungsmodell ist k <strong>für</strong> alle Perioden konstant.<br />
(1b) Kapitalrendite r g; ∞. Die Kapitalrendite darf Werte zwischen g<br />
und unendlich annehmen. Eine Kapitalrendite kleiner als die<br />
Wachstumsrate würde zu negativen Free Cash Flows und damit zu<br />
negativen Geschäftsfeldwerten führen. Ursächlich liegt dies darin<br />
begründet, dass die Innenfinanzierung der erforderlichen<br />
Wachstumsinvestitionen dann nicht mehr aus dem eigenen Cash<br />
Flow erbracht werden könnte – dieser wäre aufgrund der niedrigen<br />
Kapitalrendite zu gering. Auf dauerhafter Basis ist eine solche<br />
Annahme ergo ökonomisch nicht sinnvoll, weil rationale Investoren<br />
kein Projekt mit permanent negativen Rückflüssen finanzieren<br />
würden. Im Bewertungsmodell ist r <strong>für</strong> alle Perioden konstant.<br />
(1c) Wachstumsrate g 0; min k; r. Die Wachstumsrate muss kleiner<br />
sein als der gewichtete Kapitalkostensatz und kleiner sein als die