Wertmanagement im Marktwert-Buchwert-Portfolio - Lehrstuhl für ...
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<strong>Wertmanagement</strong> <strong>im</strong> <strong>Marktwert</strong>-<strong>Buchwert</strong>-<strong>Portfolio</strong> – ein partialanalytischer Ansatz 30<br />
welchen Geschäftsfeldern die Kapitalbasis zu identischen Konditionen<br />
ausgeweitet werden kann und in welchen mit harten Marktanteilskämpfen und<br />
Verdrängungswettbewerb zu rechnen ist.<br />
An dieser Stelle würde die Möglichkeit bestehen, die Perspektive der<br />
Geschäftsfeldleistung mit der Perspektive des Investitionspotenzials zu<br />
kombinieren und <strong>für</strong> jede mögliche Ausprägung Normstrategien zu definieren.<br />
Letzten Endes kommt es aber doch wieder zu Einzelfallentscheidungen.<br />
Deshalb soll hier nur kurz skizziert werden, wie die beiden erörterten<br />
Perspektiven grundsätzlich zu interpretieren sind. Im Hinblick auf die<br />
Geschäftsfeldleistung gilt, dass Geschäftsfelder aus Sektor I die Leistungsträger<br />
des Unternehmens sind. Insbesondere in die Top-Wertsteigerer aus I.1 sollte<br />
investiert werden; die einfachen Wertsteigerer aus I.2 sind nach Möglichkeit<br />
weiter zu verbessern. Geschäftsfelder aus Sektor II stellen Grenzfälle dar.<br />
Entweder sie erzielen positive Wertbeiträge bei unterdurchschnittlicher<br />
Leistung, oder sie erzielen negative Wertbeiträge bei überdurchschnittlicher<br />
Leistung. Hier sollte i.d.R. eine Verbesserung in Richtung Sektor I angestrebt<br />
und erst dann investiert werden. Im Zweifelsfall kann auch eine Liquidation in<br />
Erwägung gezogen werden. Sektor III vereint die Wertvernichter des<br />
Unternehmens auf sich, die zudem eine unterdurchschnittliche Leistung<br />
erbringen. Hier sollten Verbesserungsanstrengungen vornehmlich auf die<br />
bessere Teilgruppe III.1 konzentriert werden. Geschäftsfelder in III.2 kommen<br />
eher <strong>für</strong> Desinvestitionen in Frage.<br />
Das Investitionspotenzial liefert weitere Entscheidungsunterstützung. Positiv<br />
zu bewerten sind grundsätzlich Geschäftsfelder, bei denen ein hohes<br />
Investitionspotenzial verbleibt, weil diese noch stark wachsen können. Bei<br />
Geschäftsfeldern mit ausgeschöpftem Investitionspotenzial besteht weniger<br />
Flexibilität – man kann sie nur halten oder abstoßen.<br />
Im Folgenden soll anhand eines Beispiels die Entscheidungsunterstützung bei<br />
der Ressourcenallokation demonstriert werden. Da<strong>für</strong> wird ein <strong>Portfolio</strong> <strong>für</strong> die<br />
fiktive „Value-AG“ mit sechs Geschäftsfeldern gebildet. Letztere haben<br />
folgende Kennwerte:<br />
Tab. 2: Statische Kennwerte Value-AG<br />
GF <br />
A 12,0% 15,0% 1,0% 11,0% 14,0% -3,0% 0,79 25 Mio. € 5 Mio. €<br />
B 15,0% 12,0% 8,0% 7,0% 4,0% 3,0% 1,75 80 Mio. € 80 Mio. €<br />
C 17,0% 14,0% 3,5% 13,5% 10,5% 3,0% 1,29 130 Mio. € 30 Mio. €<br />
D 21,0% 12,0% 8,0% 13,0% 4,0% 9,0% 3,25 50 Mio. € 100 Mio. €<br />
E 11,0% 14,5% 5,5% 5,5% 9,0% -3,5% 0,61 35 Mio. € 85 Mio. €<br />
F 7,5% 11,0% 5,0% 2,5% 6,0% -3,5% 0,42 70 Mio. € 40 Mio. €