Wertmanagement im Marktwert-Buchwert-Portfolio - Lehrstuhl für ...
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<strong>Wertmanagement</strong> <strong>im</strong> <strong>Marktwert</strong>-<strong>Buchwert</strong>-<strong>Portfolio</strong> – ein partialanalytischer Ansatz 6<br />
(B) Undifferenzierte Wachstumsgrößen: In den klassischen wertorientierten<br />
<strong>Portfolio</strong>s wird das Geschäftsfeldwachstum stets als aggregierte Größe<br />
betrachtet. Es erfolgt keine Unterscheidung zwischen thesaurierungsbedingtem<br />
Wachstum, das aus dem eigenen Cash Flow des Geschäftsfelds finanziert wird,<br />
und externem Wachstum, das durch die Aufnahme von zusätzlichem Kapital<br />
zustande kommt. Dies stellt jedoch einen bedeutenden Unterschied dar. Im<br />
Hinblick auf das Lebenszykluskonzept kann davon ausgegangen werden, dass<br />
bspw. junge Geschäftsfelder ihr Wachstum nahezu ausschließlich extern<br />
finanzieren müssen, wohingegen etablierte Geschäftsfelder <strong>im</strong> Idealfall ihr<br />
Wachstum durch Thesaurierung stemmen und daneben noch positive<br />
Zahlungsmittelüberschüsse erzielen können.<br />
(C) Statische Betrachtungsweise: Je nach Position <strong>im</strong> <strong>Portfolio</strong> werden <strong>für</strong><br />
die Geschäftsfelder unterschiedliche Normstrategien empfohlen, die auf eine<br />
Steigerung des Gesamtunternehmenswerts abzielen. Diese Normstrategien<br />
können durch die Zentrale i.d.R. auf zwei Arten realisiert werden. Erstens<br />
können die Geschäftsfelder durch Veränderungen der Achsen-Werttreiber in<br />
der Matrix verschoben werden. Hierbei wird in den klassischen <strong>Portfolio</strong>s<br />
allerdings nicht klar, welche Werthebel angepasst werden sollten, um opt<strong>im</strong>ale<br />
Bewertungsverbesserungen zu induzieren. Dies ist jedoch wesentlich, um die<br />
Zentrale bei der Festlegung von Zielsetzungen <strong>für</strong> die Geschäftsbereichsleiter<br />
unterstützen zu können. Zweitens entscheidet die Zentrale über die<br />
Ressourcenverteilungen. Die bisherigen Darstellungen beantworten<br />
diesbezüglich nicht die Frage, welches verbleibende Investitionspotenzial die<br />
einzelnen Geschäftsfelder aufweisen und wie hoch das investierte Kapital<br />
tatsächlich verzinst wird. Die genannten Punkte sind jedoch von zentraler<br />
Bedeutung, um strategische Fehlsteuerungen bei der Ressourcenallokation<br />
vermeiden zu können.<br />
Trotz obiger Kritikpunkte sind <strong>Portfolio</strong>darstellungen in der<br />
Unternehmenspraxis bedeutend sowie weit verbreitet. Deshalb soll <strong>im</strong><br />
Folgenden versucht werden, deren wissenschaftliche Fundierung zu verbessern<br />
und mit dem sogenannten <strong>Marktwert</strong>-<strong>Buchwert</strong>-<strong>Portfolio</strong> (MB-<strong>Portfolio</strong>) ein<br />
neues Konzept zu entwickeln, das den drei zentralen Defiziten begegnet. Dazu<br />
wird in Kapitel 2 ein einfaches Bewertungsmodell aufgestellt, das als<br />
Ausgangsbasis <strong>für</strong> die <strong>Portfolio</strong>entwicklung fungiert. Damit werden relevante<br />
Werttreiber identifiziert und es wird ein Verständnis da<strong>für</strong> geschaffen, welche<br />
Größen in einem ganzheitlichen Ansatz abgebildet werden müssten. Erklärtes<br />
Ziel ist es, durch den starken Bezug auf die Bewertungslehre Defizit A<br />
beizukommen. Im Rahmen dessen soll das Bewertungsmodell ferner so<br />
konzeptioniert werden, dass zwischen den wesentlichen Wachstumsgrößen<br />
differenziert werden kann. Damit wird auch Defizit B in Angriff genommen. In<br />
Kapitel 3 wird eine Sensitivitätsanalyse des Geschäftsfeldwerts mit Hilfe<br />
partieller Elastizitäten durchgeführt. Damit können eindeutige Aussagen