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Wertmanagement im Marktwert-Buchwert-Portfolio - Lehrstuhl für ...

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<strong>Wertmanagement</strong> <strong>im</strong> <strong>Marktwert</strong>-<strong>Buchwert</strong>-<strong>Portfolio</strong> – ein partialanalytischer Ansatz 24<br />

zunächst genauer in Augenschein genommen. Der Zähler beschreibt den<br />

Rendite-Wachstums-Spread. Diese Differenz quantifiziert, welcher Anteil der<br />

Kapitalrendite reinvestiert werden muss, um das Wachstum innenfinanzieren<br />

zu können und welcher Anteil tatsächlich <strong>für</strong> Auszahlungen an die Kapitalgeber<br />

zur Verfügung steht. 25 Dabei gilt: Je höher die Wachstumsrate, umso höher ist<br />

der Anteil der Kapitalrendite, der wieder ins Kerngeschäft investiert werden<br />

muss. Die Wachstumsrate darf dabei nicht die Kapitalrendite überschreiten<br />

(vgl. Annahme (1c)), sonst wäre das Wachstum auf dauerhafter Basis nicht<br />

mehr innenfinanzierbar und die Kapitalgeber müssten konstant Finanzmittel<br />

nachliefern. Wie in Formeln (14) und (22) unmittelbar ersichtlich, steigen MBF<br />

und Geschäftsfeldwert linear mit zunehmendem Rendite-Wachstums-Spread<br />

und vice versa. Je größer dieser ausfällt, umso höher ist der Anteil der<br />

Kapitalrendite zur Befriedigung der Ansprüche der Financiers. Der Rendite-<br />

Wachstums-Spread repräsentiert damit die Fähigkeit eines Geschäftsfelds, Free<br />

Cash Flows zu erzeugen (FCF-Perspektive).<br />

Der Nenner beschreibt den Kapitalkostensatz-Wachstums-Spread. Diese<br />

Differenz gibt an, in welchem Maße die Wachstumsrate den<br />

Diskontierungseffekt kompensiert. Dies ist in vorliegender Modellwelt<br />

folgendermaßen zu verstehen: Je weiter die Zahlungsüberschüsse in der<br />

Zukunft liegen, umso stärker werden sie diskontiert, aber umso stärker sind sie<br />

bis dahin auch gewachsen. Würden sie stärker wachsen als der Zeitwert des<br />

Geldes schwindet, dann würde dies in unendlichen Geschäftsfeldwerten<br />

resultieren; daher ist dies gemäß Annahme (1c) ausgeschlossen. Tatsächlich sind<br />

also nur ewige Wachstumsraten kleiner als der WACC zulässig. Damit<br />

überschreitet dann der Zeitwerteffekt zwar <strong>im</strong>mer den Wachstumseffekt, aber<br />

die Wachstumsraten konterkarieren grundsätzlich den zeitlichen Wertverlust<br />

der zukünftig zu erwirtschaftenden Zahlungsüberschüsse. Aus analytischer<br />

Sicht gilt, dass der Geschäftsfeldwert mit steigendem Kapitalkostensatz-<br />

Wachstums-Spread hyperbolisch abn<strong>im</strong>mt und vice versa. Der Nenner zeigt<br />

also an, wie gut das Geschäftsfeld in der Lage ist, durch Wachstum den<br />

zeitlichen Werterhalt zukünftig geschaffener Free Cash Flows sicherzustellen<br />

(differenzierte Diskontierungs-Perspektive).<br />

Mit Zähler und Nenner, also Rendite-Wachstums-Spread und<br />

Kapitalkostensatz-Wachstums-Spread, konnten daher zwei wesentliche<br />

Wertdeterminanten isoliert und ökonomisch interpretiert werden. Es gilt: Je<br />

höher der Rendite-Wachstums-Spread und je geringer der Kapitalkostensatz-<br />

25 Vgl. dazu Formel (7) <strong>für</strong> die Definition des Free Cash Flows als Produkt aus dem<br />

investierten Kapital und der Differenz aus Kapitalrendite und Wachstumsrate.<br />

Letztgenannte Differenz quantifiziert dabei, wie viele Einheiten Free Cash Flow<br />

aus einer Einheit investiertem Kapital generiert werden können.

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