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20 DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | STABILE AKTIEN FOTO: BLOOMBERG Mehr Ertrag mit Stabilitätsprinzip gangenheitsdaten um eine Einschätzung für die künftige Entwicklung ergänzt. Dafür verschickt das Fondsmanagement Fragebögen an Analysten. „Auf diese Weise wollen wir von Marktexperten Informationen bekommen, ob es mögliche Faktoren gibt, die die bisherige Stabilität gefährden“, sagt Fondsmanager Vorm. So sollen böse Überraschungen vermieden werden. Bis zu 150 Aktientitel im Fonds Welche der Titel dann in das rund 100 bis 150 Positionen umfassende Portfolio kommen, entscheidet das Fondsmanagement im dritten Schritt. „Dabei spielen Anker im Portfolio Top-Ten-Positionen im Nordea 1 – Global Stable Equity Fund: vorrangig Aktien von Konzernen aus den Branchen Gesundheit, Energie und Informationstechnologie Seit Auflage im März 2007 konnte sich der Nordea 1 – Global Stable Equity Fund besser als der MSCI-Weltaktienindex behaupten 10% 0% -10% -20% -30% -40% -50% 5. März 2007 8. November 2012 Quelle: Bloomberg Unternehmen Branche Anteil in % Microsoft IT 2,9 Exxon Energie 2,5 Johnson & Johnson Gesundheit 2,5 Chevron Energie 2,4 Google IT 2,3 Novartis Gesundheit 2,3 Pfizer Gesundheit 2,3 Tesco Einzelhandel 2,0 Amgen Gesundheit 1,9 Stryker Gesundheit 1,9 Quelle: Nordea Investment Funds S.A., Stand: 31.10.2012 Nordea 1 – Global Stable Equity Fund (WKN: A0L GS7) MSCI Welt 0,9% -9,4% vergangenen Jahren nicht allzu viel Freude gemacht. „Viel wichtiger als der ausschließliche Blick auf die Indizes ist es, einen geeigneten Auswahlprozess für Einzelwerte zu haben“, lautet deshalb auch Vorms Überzeugung. „Am Ende dieses Prozesses sollte ein Portfolio stehen, das die Nerven der Anleger schont und dennoch langfristig eine stabile Rendite liefert.“ Bei dem von Vorm und seinem Team gemanagten Nordea-Fonds steht somit die Suche nach ertragsstabilen Aktien im Mittelpunkt. Es kommen ausschließlich Unternehmen infrage, die länger als fünf Jahre an der Börse gelistet sind. Für deren Auswahl nutzen die Experten neben einer Fundamentalanalyse ein quantitatives Modell, das die Entwicklung der Aktienkurse, der Gewinne, der Dividenden, des operativen Ertrags und des Cashflows der vergangenen Jahre auswertet. Damit werden rund 4.500 Unternehmen weltweit untersucht. Schließlich kommen davon nur die Unternehmen mit den stabilsten Fundamentaldaten in Betracht, die zudem eine ausreichende Liquidität aufweisen. „Wichtig ist, dass Emotionen außen vor bleiben. Das heißt, dass die Titelselektion tatsächlich auf objektiven Kriterien beruht“, so Vorm. Am Ende dieses ersten Schritts bleiben noch rund 250 Titel übrig. Bei ihnen wird die rein quantitative Analyse der Verdie Stabilität und eine attraktive Bewertung die entscheidende Rolle“, so Vorm. Wichtig sei aber auch eine ausreichende Streuung. So hat in der Regel keine Einzelaktie einen Anteil von mehr als 3 Prozent im Portfolio. Abgerundet wird dieser Ansatz durch eine konsequente Verkaufsdisziplin. „Wirken zum Beispiel bei einem Unternehmen signifikante Änderungen wie ein Wechsel im Management oder eine Fusion unseren Stabilitätskriterien entgegen, ist das ein Grund, die Aktie zu verkaufen“, erläutert Vorm. Insgesamt soll mit diesem Ansatz der breite Aktienmarkt über einen gesamten Investmentzyklus hinweg übertroffen werden, die Kursschwankungen sollen dabei aber nur ein Drittel des Markts betragen. Dieser Ansatz unterscheidet sich zwar von Strategien, die auf Unternehmen mit hohen Dividenden oder auf Titel mit niedrigem Beta ausgerichtet sind. Im Ergebnis aber können die auf Basis ihrer Ertragsstabilität gefundenen Firmen sehr wohl Überschneidungen mit den beiden anderen Strategien ausweisen. So werden tendenziell auch im Portfolio des Nordea 1 – Global Stable Equity Fund Aktien von Unternehmen zu finden sein, die nachhaltig hohe Ausschüttungen vornehmen oder deren Aktien ein Beta kleiner eins aufweisen, deren Aktienkurs sich also im Vergleich zum Markt nur unterproportional entwickelt. „Die Orientierung an der Stabilität der Einzeltitel ist also letztlich nicht der ein-
21 zige Weg, die Strategie einer niedrigen Volatilität umzusetzen“, erklärt Vorm. Eine etwas andere Vorgehensweise haben Tom Stubbe Olsen und Léon Kirch. Beim Investmentprozess des von ihnen gemanagten Fonds Nordea 1 – European Value Fund stehen die Ertragskraft eines Unternehmens sowie dessen aktuelle Bewertung im Vordergrund. „Wir suchen gezielt nach Firmen, die in der Lage sind, über einen Konjunkturzyklus hinweg einen hohen diskretionären freien Cashflow zu erwirtschaften“, so Olsen. „Und wir glauben, dass nur die Unternehmen einen nachhaltigen Wert für ihre Eigentümer gewährleisten, die mehr Cash generieren, als sie für Investitionen benötigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, ergänzt er. „Wir sind ebenfalls überzeugt, dass das Level und die Entwicklung der Ertragskraft eines Unternehmens die Treiber für die Wertschöpfung sind.“ Geduld muss mit im Spiel sein Dabei investieren die beiden Experten nur dann, wenn die aktuelle Bewertung eines Unternehmens auf den inneren Wert einen Abschlag von mindestens 40 Prozent aufweist. Olsen und Kirch sind bereit, den Titel so lange zu halten, bis der Markt die Lücke zwischen dem Marktwert und dem fairen inneren Wert des Unternehmens schließt – der Zeitrahmen kann dafür drei bis fünf Jahre umfassen. Schwieriger sind im Vergleich dazu stabile Anlageansätze in den schwankungsstärkeren Emerging Markets umzusetzen. Jorry Rask Nøddekær, Manager des Nordea 1 – Emerging Stars Equity Fund, verfolgt deshalb eine nachhaltigkeitsorientierte Strategie (siehe Interview). Gemeinsam ist allen drei Ansätzen aber, dass jeder auf seine Weise versucht, das Risiko zu beherrschen: Sei es durch die Fokussierung auf nachhaltiges Verhalten, durch Investments in unterbewertete und substanzstarke Titel sowie eine breite Streuung des Portfolios. Nordea-Fondsmanager Olsen fasst zusammen: „Wir suchen Lösungsansätze, mit denen Anleger ihre Nerven schonen können, ohne auf die Chance auf realen Werterhalt oder auch ein wenig mehr verzichten zu müssen.“ | Von Gerd Hübner „Weniger Kursschwankungen“ DAS INVESTMENT: Wer heute in Schwellenländer investiert, will in der Regel vom dortigen Wachstum profitieren. Sie setzen vor allem auf Nachhaltigkeit. Warum? Jorry Rask Nøddekær: Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des wirtschaftlichen Aufholprozesses der Emerging Markets werden die globalen Ressourcen immer knapper. Ein nachhaltiger Umgang mit diesen wird deshalb künftig zum Wettbewerbsvorteil. Und Unternehmen, die mit ihren Mitarbeitern und der Umwelt nachhaltig umgehen und eine saubere Corporate Governance verfolgen, die also die sogenannten ESG-Kriterien einhalten, haben bessere Chancen, künftig Marktführer zu werden. ESG steht für Environmental, Social, Governance Issues. Jorry Rask Nøddekær, Manager des Nordea 1 – Emerging Stars Equity Fund, über sein Konzept, auf nachhaltige Schwellenländer-Titel zu setzen Wie integrieren Sie die ESG-Kriterien in Ihren Fonds? Nøddekær: Unser Nachhaltigkeitsteam hat ein Modell entwickelt, mit dem Unternehmen im Hinblick auf die ESG-Kriterien analysiert werden können. Es wird ein Ranking von A bis C vergeben, das also von hohen bis schwachen Werten reicht. Unternehmen mit C-Bewertung dürfen nicht ins Portfolio, können aber bei Verbesserung neu betrachtet werden. Mit vielen Firmen, die keine hohe Bewertung erhalten haben, stehen wir im Dialog über Verbesserungsansätze. Zeichnen sich gegenwärtig schon positive Effekte ab? Nøddekær: Ja, die gesetzlichen Auflagen bezüglich der Einhaltung von Umweltkriterien werden in den Industrieländern heute bereits strenger. Künftig werden deshalb nur jene Firmen aus den Emerging Markets Waren in die Indus - trieländer exportieren können, die sich an die Kriterien halten. Die Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards wirkt sich zum Beispiel aber auch auf das Marken - image positiv aus. Wie wählen Sie die Unternehmen aus? Nøddekær: Entscheidend ist zunächst deren langfristiges Potenzial, das wir unter anderem anhand der Finanzkennzahlen und des Geschäftsmodells analysieren. Aktuell haben wir so rund 360 interessante Firmen identifiziert. 220 kommen davon allerdings nicht infrage, weil sie im Bereich der Nachhaltigkeit Schwächen aufweisen. Mit vielen dieser zunächst nicht aufgenommenen Firmen treten wir in einen Dialog, um dort einen Wandel herbeizuführen. Das heißt, wir verfolgen einen Engagement-Ansatz.
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