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38 DAS INVESTMENT SPECIAL 2013 | Aktienfonds | AFRIKA Junge Löwen auf dem Sprung Für 2012 prognostiziert die Weltbank den Ländern Subsahara-Afrikas ein beachtliches Wachstum von rund 5 Prozent. Das hohe Wachstum und die positiven wirtschaftlichen Aussichten sorgen auch an der Börse für ein gutes Klima FOTO: GETTY IMAGES Jugendliche in einem Textilshop in Johannesburg, Südafrika: Die afrikanische Mittelschicht wächst ‘| Der globale Wirtschaftsmotor läuft in diesem Jahr nicht besonders rund. Weltweit erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) gerade mal einen Anstieg der Wirtschaftskraft von nur 3,3 Prozent, in der Euro-Zone soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sogar um 0,4 Prozent schrumpfen. Beim Gros der afrikanischen Staaten sieht das anders aus: Laut dem aktuellen African-Pulse-Bericht der Weltbank wird die Wirtschaft der Länder der sogenannten Subsahara-Region im Jahr 2012 um 4,8 Prozent zulegen – nach 4,9 Prozent im Vorjahr. Und ohne das momentan schwächelnde Südafrika kämen die Staaten südlich der Sahara im Schnitt sogar auf satte 6 Prozent BIP-Zuwachs. Dieser Trend soll sich laut IWF-Prognose auch in den kommenden Jahren verstetigen – und das honorieren auch die Börsen. So verzeichnet der Aktien - index MSCI Frontier Markets Africa seit Jahresbeginn ein Plus von etwa 36 Prozent, während der MSCI-Weltaktienindex lediglich rund 11 Prozent an Boden gutmachte. Auch in der Betrachtung der vergangenen drei und zehn Jahre hat der afrikanische Aktienmarkt gegenüber dem glo-
39 sequent voranzutreiben, was den Wachstumsaussichten Nigerias zugute kommen sollte. Mittelfristig bezahlt machen sollte sich auch die zunehmende Diversifikation der Wirtschaft, um sich auf diese Weise mehr und mehr vom Ölpreis unabhängig zu machen. Noch weisen die Öl-Exporte rund 90 Prozent der gesamten Ausfuhren auf (siehe Grafik Seite 41). Und was für Nigeria gilt, trifft auch für viele andere afrikanische Staaten zu. Denn die wirtschaftliche Entwicklung ruht schon längst nicht mehr nur auf Öl, Gold und Diamanten. Zahlreiche Länder haben mittlerweile erfolgreiche Schritte zur Diversifizierung ihrer Wirtschaftskraft unternommen. Und auch der Binnenmarkt gewinnt an Bedeutung. „Auch wenn es in den deutschen Medien oft falsch vermittelt wird, besteht Subsahara-Afrika nicht nur aus der ärmeren Bevölkerungsschicht. In den letzten Jahren kann eine stark anwachbalen Index die Nase vorn. Doch die Entwicklung der Wirtschaft und der Börsen lassen sich nicht über einen Kamm scheren. „Man muss von Land zu Land differenzieren“, betont Peter Zurhorst, Geschäftsführer Deutschland und Österreich bei Renaissance Asset Managers. Kein Wunder: Afrika ist in etwa so groß wie USA, Westeuropa, Indien, China, Mexiko und Japan zusammen. Der Kontinent, auf dem heute bereits über eine Milliarde Menschen lebt, lässt sich wirtschaftlich grob in drei geografische Bereiche aufteilen: die vergleichsweise weit entwickelten Staaten im Norden, Südafrika und dazwischen die Subsahara-Region. Letztere ist besonders interessant: So erwartet der IWF sieben der zehn am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der kommenden fünf Jahre dort. Kenia und Nigeria als Pfeiler Kenia im Osten und Nigeria im Westen sind dabei die regionalen Grundpfeiler, von denen auch die umliegenden Länder profitieren. Ohne die Häfen in Lagos und Mombasa etwa könnten die Güter der Nachbarländer nur mit weitaus größerem Aufwand und höheren Kosten auf den Weltmarkt gelangen. Darüber hinaus ist Nigeria mit rund 170 Millionen Menschen nicht nur das bevölkerungsreichs - te Land in Subsahara-Afrika, sondern verfügt auch über umfangreiche natürliche Ressourcen. Mut macht zudem, dass die Regierung den maroden Strommarkt entflechten und privatisieren will. Mit diesen Maßnahmen unterstreicht die Politik ihr Vorhaben, Reformen kon- Auf der Überholspur Der Sub-Saharan Fund von Renaissance Asset Managers konnte seit seiner Auflage im Oktober 2010 seinen Vergleichsindex klar hinter sich lassen 115% 110% 104,6% 105% 100% 95% 90% 94,2% 85% 80% 75% 70% 15. Oktober 2010 26. Oktober 2012 Prognose für 2020: Zuwachs unterschiedlicher Branchen in Afrika Allein im Bereich Konsumgüter erwartet die internationale Unternehmensberatung McKinsey für das Jahr 2020 einen Umsatz von 1,38 Billionen Dollar Jahresumsatz 2020 in Mrd. Dollar Wachstum von 2008 bis 2020 in Mrd. Dollar Renaissance Sub-Saharan Fund A (WKN: A1H 9MM) Dow Jones Africa Titans 50 Index Jährliches Wachstum in Prozent Konsumgüter 1.380 520 4 Rohstoffe 540 110 2 Landwirtschaft 500 220 5 Infrastruktur 200 130 9 Gesamt 2.620 980 4 Quelle: McKinsey Global Institute, 2010 sende Mittelschicht beobachtet werden“, sagt Olaf Meier, Chief Financial Officer der African Development Corporation. Wie kräftig die Mittelschicht in Afrika wachsen könnte, lässt eine Studie von Goldman Sachs ECS Research erahnen. Demnach könnten im Jahr 2050 in den sogenannten Afrika-11-Staaten mehr Menschen mit einem jährlichen Einkommen von 6.000 bis 30.000 US-Dollar leben als in China. Zu den Afrika-11-Staaten zählen: Kongo, Ägypten, Äthiopien, Kenia, Marokko, Nigeria, Südafrika, Sudan, Tansania, Unganda und Simbabwe. Konsum treibt Konjunktur Und die Bevölkerungsstruktur des Kontinents sollte das Wachstum ebenfalls stützen. Immerhin werden IWF-Schätzungen zufolge im Jahr 2050 rund 2 Milliarden Menschen in Afrika leben – die konsumieren wollen. Damit eröffnen sich neue Märkte, zum Beispiel in der Konsumgüterbranche. „Wir sind sehr positiv gestimmt, was das Wachstum in diesem Bereich anbelangt. Der Beitrag der privaten Konsumausgaben macht heute bereits 60 Prozent des BIPs der Subsahara-Region aus. Da das Einkommen der privaten Bevölkerung stetig wächst, wird sich das deshalb auch positiv auf den Konsumsektor auswirken“, ist Mauro Toldo, Volkswirt der Deka Bank, überzeugt. Der Finanzdienstleistungssektor gehört ebenso zu den Zukunftsbranchen: „Vor allem, was die Kreditvergabe angeht. Hier besteht noch eine Menge Nachholbedarf, zumal Kredite für die |‘ Quelle: Renaisssance Asset Managers
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