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28 DAs INVEsTMENT sPECIAL 2013 | Aktienfonds | STOCKPICKING FOTO: BLOOMBERG Alken Absolute Return Europe WKN: A1J FDZ Volumen: 229 Mio. Euro Auflagedatum: 31.1. 2011 Top 5 Positionen (Long): 6,6% seagate Technology 4,4% Grifols 4,2% Western Digital Corp. 3,7% Amadeus IT Holding 3,6% Neopost Blutplasma: Der spanische Hersteller Grifols zählt zu den am stärksten gewichteten Aktien beim Alken Absolute Return Europe 15% 10% 5% 0% -5% -10% -15% -20% Alken Absolute Return Europe stoxx Europe 600 Net 5% Hurdle Rate 9,6% 8,8% 2,0% -25% 31. Januar 2011 8. November 2012 Quelle: Bloomberg dort ihr Hauptgeschäft machen, zu inves - tieren. Beim Rest ist er frei. Cash-Positionen hält er zu keinem Zeitpunkt, das Fondsvermögen steckt in jeder Marktlage voll in Aktien. Unter den Niedrigpreisanbietern mag Walewski die Fluggesellschaft Ryanair. „Sie verfügt über eine junge Flotte, die Belegschaft ist nicht gewerkschaftlich organisiert, der Unterschied im Ticketpreis zum Wettbewerb ist groß und nimmt zu“, so Walewski. Ebenso schätzt er den spanischen Textilkonzern Inditex mit seinen Modelabels wie Zara oder Bershka. „Inditex hat ein besseres Geschäftsmodell als seine Wettbewerber mit höheren Erträgen und niedrigeren Risiken. Die Vorlaufzeiten sind kürzer, die Design-Ge- 600, klar übergewichtet. Knapp 40 Prozent des Volumens sind dort investiert. Etwas reservierter steht er dem Finanzwesen gegenüber. Obwohl er eingestehen muss, dass der Fonds durch die Untergewichtung im Banksektor zwischenzeitlich etwas gelitten hat, sieht er keinen Anlass, etwas zu ändern: „Die Bilanzsituation der Banken ist schlecht einschätzbar, und die Branche ist abhängig von weiteren Konjunkturpaketen, deren Umsetzung noch nicht sicher ist.“ Einfach nur billig, mächtig oder innovativ zu sein, reicht allerdings nicht, um in Walewskis Portfolio zu gelangen. Er kauft nur Aktien, von denen er hundertprozentig überzeugt ist. Motto: „Es geht nicht darum, die Zahl guter Ideen zu maschwindigkeiten höher”, lobt Walewski und erwartet einen klaren Wachstumstrend für das Unternehmen. Er ist bereits 2009 dort eingestiegen, hat 2010 nachgekauft, und sollte ein schlechteres Konsumumfeld in Spanien den Kurs drücken, will er die Delle für Zukäufe nutzen. Wer wächst auch in der Krise? Sein drittes Krisenstandbein sind Unternehmen mit großem Innovationscharakter: „Innovationen ermöglichen ein profitables Wachstum auch in Krisenzeiten.“ Chancen sieht er etwa bei weniger bekannten Technologieunternehmen, die flexibler sind und schneller in der Produktentwicklung. Den IT-Sektor hat er gegenüber seiner Benchmark, dem Stoxx Alken European Opportunities – aktuelle Sektoren- und Ländergewichtung Sektorenaufteilung IT Zyklische Konsumgüter Industrie Finanzwesen Telekommunikationsdienste Roh-, Hilfs- Betriebsstoffe Basiskonsumgüter Gesundheitswesen Energie Versorger in % Länderaufteilung in % 16,4 13,7 9,3 6,7 4,9 4,6 4,5 0,7 0,0 38,7 Frankreich Deutschland Großbritannien UsA spanien schweiz Irland Italien sonstige 3,1 2,6 2,6 1,0 22,5 20,2 19,3 15,8 12,4 Quelle: Alken Asset Management, stand: 31.Oktober 2012
29 ximieren, sondern die Erträge.“ Entsprechend konzentriert ist sein Portfolio, im Alken European Opportunities sind es zurzeit 44 Titel. Die zehn größten Positionen haben stets einen Anteil von über 50 Prozent. Da der Fonds rund 2 Milliarden Euro schwer ist, kommt Walewski mit seinem konzentrierten Portfolio an Standardwerten nicht vorbei. Über 40 Prozent des Fondsvermögens sind dennoch in mittlere und kleine Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von unter 5 Milliarden Euro investiert. Keine Orientierung am Wettbewerb Bevor Walewski kauft, kennt er das Unternehmen genau. Beim Research wird er von fünf Analysten und seinem Co-Manager Marc Festa unterstützt. Nur Zahlen und Fakten zählen, persönliche Vorlieben und Marktdynamiken spielen im Analyseprozess keine Rolle. Die Bewertung erfolgt nach absoluten Maßstäben. Eine Bewertung relativ zur Vergangenheit, zum Wettbewerb oder zum Markt hält Walewski für wenig sinnvoll: „Wir schauen uns die Firma so an, als ob wir sie dauerhaft übernehmen wollen.“ Als Walewski seine eigene Fondsboutique startete, hatte er bereits einen Namen als Fondsmanager. Seit 1999 überzeugte er mit seinen Leistungen beim Oyster European Opportunities. Mit ihm hat er in fast jedem Jahr den Stoxx 600 Index geschlagen. Mit seinem Alken European Opportunities rutschte er nur in den Verlustjahren 2008 und 2011 etwas stärker ab als der Index. Das machte er in den Folgejahren durch eine deutliche Outperformance wieder wett. Anfang November 2012 lag der Alken-Fonds mit über 30 Prozent im Plus. Seit Anfang 2011 hat Walewski auch für Verlustscheue einen Fonds im Angebot. Mit dem Alken Absolute Return Europe (siehe linke Seite oben) will er den Kapitalerhalt nach Inflation für die Anleger sichern und einen zusätzlichen Gewinn erzielen. Seine Benchmark liegt bei 5 Prozent Rendite pro Jahr. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er größere Freiheiten als beim European Opportunities. Er kauft Aktien nicht nur long, sondern geht auch Short-Positionen ein. Hier zeigt sich, das günstig für ihn nicht immer gut ist. So Ein Franzose in England Nicolas Walewski lebt zusammen mit seiner Frau und seinen drei söhnen in London, spielt lieber Tennis als Fußball, hört lieber Klassik als Rock, hat noch nie bei Ebay gekauft und hält sich auch von Facebook fern Früh übt sich – schon im Kindesalter wurde Nicolas Walewski von seinem Vater in die Welt der Börse eingeführt. Mit 18 Jahren begann er, seine eigenen Ersparnisse zu investieren. Jetzt ist er 47 Jahre alt und gefeierter Fondsmanager für europäische Aktien. seit Ende 2005 führt er seine eigene Investmentboutique Alken Asset Management im feinen Londoner stadtteil Mayfair und verwaltet rund 2,8 Milliarden Euro für institutionelle Investoren. Walewski wurde 1965 im Pariser Vorort Neuilly-sur-seine geboren und besuchte die renommierten Elite-schmieden École Polytechnique und École Nationale de la statistique et de l’Administration (ENsAE). Zu seinen direkten Vorfahren zählt er niemand Geringeren als Napoleon Bonaparte. seine berufliche Karriere begann er bei der Credit Lyonnais. 1998 wechselte er zur Banque syz und managte dort ab 1999 knapp sechs Jahre lang von London aus den Oyster European Opportunities – mit so großem Erfolg, dass er 2005 den sprung in die selbstständigkeit wagte. Er fand schnell Investoren, die ihm und wettet er beispielsweise gegen die Aktien des Modekonzerns Hennes & Mauritz. „Dort ist die Produktion zu langsam. Wettbewerber wie Inditex und Primark gewinnen Marktanteile“, begründet Walewski seine Entscheidung. Das Brutto- Aktien-Exposure, das sich aus der Summe der Long- und Short-Positionen ergibt, soll zwischen 50 und 150 Prozent des seiner bereits erprobten strategie Vertrauen schenkten. Ende 2007 musste er seinen Fonds, den Alken European Opportunities, vorübergehend wegen zu großer Nachfrage schließen. Heute enthält Alkens Aushängeschild knapp 2 Milliarden Euro von rund 300 Kunden. Daneben managt Walewski zwei weitere Publikumsfonds, einen Hegdefonds sowie individuelle Mandate. Zu seinen Kunden zählt er Privatbanken, Pensionsfonds, stiftungen, Dachfonds und Familiy Offices aus sieben europäischen Ländern. In Deutschland gehört beispielsweise Eckhard sauren zu seinen Anhängern, der den Alken European Opportunities in seinen Dachfonds hält. „Für deutsche Kunden verwaltet Alken rund 300 Millionen Euro“, sagt Olaf Grüneke, der seit Oktober für den Vertrieb der Investmentboutique in Deutschland zuständig ist und neben institutionellen Kunden auch den Retail- Vertrieb im Visier hat. Vertrieb Deutschland: Olaf Grüneke, olaf.grueneke@alken-am.com, 0151–64300545 Fondsvermögens liegen. Das Netto-Exposure (Long- minus Short-Positionen) lag Ende Oktober bei rund 25 Prozent. „Bis zu 100 Prozent des Marktrisikos können wir dynamisch über Futures und CFDs absichern“, so Walewski. 2011 konnte er so die schwarze Null retten. Und 2012 lag er Anfang November 9,6 Prozent im Plus. | Von Sabine Groth
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