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Familienbewusste Schichtarbeit - Beruf & Familie gGmbH

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3. Lage der Arbeitszeit<br />

Kriterien<br />

Frühschicht<br />

Spätschicht<br />

Nachtschicht<br />

Wochenendarbeit<br />

Empfehlungen<br />

sollte nicht zu früh sein, um ein Schlafdefizit zu vermeiden (6.30 Uhr ist besser als 6.00 Uhr)<br />

sollte nicht zu spät enden, damit ausreichend geschlafen werden kann und soziale Kontakte<br />

abends möglich sind<br />

sollte so früh wie möglich enden, um ausreichend schlafen zu können<br />

Wochenendarbeit minimieren, um mehr Zeit für soziale Kontakte zu haben,<br />

Vereinbarkeit <strong>Beruf</strong>/Freizeit/Erholung<br />

4. Kurzfristige Abweichungen vom Soll-Plan<br />

Empfehlungen<br />

Kurzfristige Abweichungen vom Schichtplan durch den Arbeitgeber sollten vermieden werden, um Freizeit planen zu können.<br />

Stattdessen können "Spielregeln" in Bezug auf Vorankündigungsfrist und Freizeitausgleich festgelegt werden.<br />

Beschäftigte sollten möglichst souverän über ihre Zeit verfügen können.<br />

Quelle: Knauth 1996<br />

Pausenregelungen<br />

Pausen 8 sind ein wichtiger Faktor bei der Arbeitszeitorganisation.<br />

Sie dienen der Erholung von Arbeitsbelastungen. Arbeitszeiten<br />

wirken vor allem auf zwei Ebenen auf die Gesundheit ein:<br />

Erstens bestimmt die Dauer des Arbeitstages den Rhythmus von<br />

Anspannung und Ruhephasen und damit die Regeneration der<br />

Menschen. Zweitens verschärft die Intensität der Arbeitszeit alle<br />

übrigen Arbeitsbelastungen (z. B. Lärm, Monotonie), die auf die<br />

Beschäftigten einwirken.<br />

Noch immer gibt es eine große Anzahl von Arbeitstätigkeiten, bei<br />

denen die Handlungsspielräume für die Beschäftigten sehr klein sind<br />

und z. T. monotone Arbeiten verrichtet werden müssen. Gerade hier<br />

wirken Pausen präventiv und entlastend. Bei freier Arbeits gestaltung<br />

werden Kurzpausen in der Regel selbstständig genommen. Hier<br />

besteht tendenziell die Gefahr, dass Pausen „vergessen“ werden<br />

oder aufgrund von Arbeitsverdichtung gänzlich auf sie verzichtet<br />

wird. Ein „Arbeiten ohne Ende“ kann aber auch auf eine fehlende<br />

betriebliche Pausenkultur zurückgeführt werden.<br />

In Betrieben/Verwaltungen mit <strong>Schichtarbeit</strong> gibt es deshalb viele<br />

gute Gründe für die Einführung von Erholpausen:<br />

• Arbeitsbelastungen und Zeitstress steigen weiterhin an, obwohl<br />

das Arbeitsschutzgesetz den Arbeitgebern seit 1996 vorschreibt,<br />

die Arbeitsbelastungen so gering wie möglich zu halten.<br />

• Die Anforderungen Erwerbsarbeit, <strong>Familie</strong> und Freizeit in<br />

Einklang zu bringen werden größer.<br />

8 Pausen sind unbezahlte Arbeitsunterbrechungen von mindestens 15 Minuten, die<br />

in Schicht-/Dienstplänen vorher festgelegt werden müssen. Arbeitsunterbrechungen<br />

oder Betriebspausen aus technischen Gründen sind keine Erholungspausen.<br />

• Immer mehr Beschäftigten fällt es schwer von der Arbeit<br />

abzuschalten.<br />

• Schwierige Arbeitsbedingungen wie fl exible Arbeitszeiten,<br />

Personalabbau, Überstunden, einseitige körperliche<br />

Belastungen, Monotonie, Überforderung/Unterforderung<br />

oder schädliche Umwelteinfl üsse wirken sich negativ auf die<br />

Gesundheit der Beschäftigten aus, mit Folgen, die oft erst nach<br />

Jahren körperlich in Erscheinung treten.<br />

• In vielen <strong>Beruf</strong>en mit schweren körperlichen Arbeiten scheiden<br />

bis zur Hälfte der Beschäftigten aus gesundheitlichen Gründen<br />

als Erwerbsunfähige vor dem gesetzlichen Rentenalter aus und<br />

werden frühverrentet (vgl. IG Metall 2006).<br />

Erholzeiten wirken sich auf verschiedene Bereiche aus:<br />

– sie entzerren die täglichen Arbeitszeiten und reduzieren dadurch<br />

den Stress,<br />

– sie kompensieren Belastungen,<br />

– sie wirken präventiv zur Bewältigung bevorstehender Arbeitsanforderungen,<br />

– sie minimieren die Unfälle in Betrieben/Verwaltungen,<br />

– sie tragen zum Erhalt der Leistungsfähigkeit bei und wirken<br />

gesundheitsfördernd,<br />

– sie unterstützen die betriebliche Kommunikation und die sozialen<br />

Kontakte und verbessern dadurch das Betriebsklima.<br />

Kurzfristige Zeitverluste der Pause werden durch Erholungswirkungen<br />

mehr als wettgemacht. Deshalb sollten bezahlte<br />

Kurzpausen von fünf Minuten pro Stunde tagsüber und zehn<br />

Minuten in der Nacht eingeführt werden.<br />

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