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Wind des Geistes

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110 <strong>Wind</strong> <strong>des</strong> <strong>Geistes</strong><br />

damit meint; eine Sache, die sich spontan im Herzen <strong>des</strong> Christentums<br />

entwickelte, wie sie auch im Herzen Hindustans und in jedem anderen<br />

Land entstand. Dann gab es auch die Schulung der Stoiker – sie und<br />

andere sind alle verschiedene Arten von Yoga. Man bezeichnete diese<br />

Schulungsarten nicht mit dem Wort „Yoga”. Das ist ein Sanskritbegriff,<br />

der aus Hindustan stammt; aber die Lehren waren bekannt. Die Christen<br />

sagten dazu „Erlösung” durch dieses, „Erlösung” durch jenes. Die Hindus<br />

sagten „Vereinigung” durch diese Schulung, „Vereinigung” durch<br />

jene Schulung, und so weiter.<br />

Die okkulte theosophische Schulung umfaßt sie alle, weil diese<br />

verschiedenen Arten der Schulung oder Vereinigung den fünf Haupttypen<br />

<strong>des</strong> Bewußtseins oder der Psychologie <strong>des</strong> Menschen entsprechen.<br />

Manche Menschen finden Erlösung durch Werke, um die christliche<br />

Formulierung zu gebrauchen; andere durch Liebe oder Hingabe; andere<br />

durch Theologie oder hohe Gedanken. Ja, das Christentum hat,<br />

besonders in den Klöstern, in der Vergangenheit auch eine Art von<br />

Hatha-Yoga in seinem psychologischen Trainingssystem gehabt – die<br />

Geißelungen, Auspeitschungen, das Tragen von Sackleinen und andere<br />

Praktiken der Kasteiung und Selbstverleugnung, um, wie sie sagten, die<br />

niederen Leidenschaften und den Körper zu beherrschen und zu unterjochen.<br />

Das sind typische Hatha-Yoga-Beispiele niedrigster Stufe. Wenn<br />

ein Mensch jedoch eine glückliche <strong>Geistes</strong>haltung besitzt, die ihn zu<br />

einer Schulung <strong>des</strong> inneren Lebens führt, dann braucht er sich nicht um<br />

Atemübungen, Körperstellungen, Geißelungen und Kasteiungen zu<br />

kümmern. Wir wissen, daß wir zur Erfüllung unserer Pflicht hingebungsvoll<br />

arbeiten und uns um die kleinsten Dinge in pflichtbewußter<br />

Anstrengung bemühen müssen. Das ist Karma-Yoga. Wir müssen den<br />

Körper von innen kontrollieren, wie auch unsere psychischen Impulse<br />

und unsere Emotionen, wir müssen den Körper rein und gesund erhalten,<br />

damit er ein geeignetes Instrument für den menschlichen Geist<br />

und für die menschliche Seele ist. Das ist wirklicher Hatha-Yoga. Wir<br />

wissen ebenso, daß wir zur Erfüllung der Pflicht gegenüber uns und den<br />

Mitmenschen und der Bewegung, der wir uns zur Verfügung gestellt<br />

haben, lernen müssen, uns selbst in Ergebenheit, in höchster Liebe dem<br />

erhabenen Ziel zu widmen – und dies ist Bhakti-Yoga. Um das Leben um<br />

uns herum und unsere Mitmenschen und uns selbst und die glorreichen<br />

Wahrheiten der Naturgesetze, auf denen die Natur selbst beruht, zu

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