30.12.2013 Aufrufe

Wind des Geistes

Wind des Geistes

Wind des Geistes

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

194 <strong>Wind</strong> <strong>des</strong> <strong>Geistes</strong><br />

Manchmal glaube ich, daß die westliche Philosophie unter großen<br />

Nachteilen lebt. Sie hat unter einer schweren Behinderung gelitten, und<br />

zwar der, daß das philosophische Denken im Westen nie eine richtige<br />

Gelegenheit hatte, sich frei von theologischem Dogmatismus zu entfalten<br />

und zu entwickeln. Ich weiß, daß hier vielleicht ein heikles Thema<br />

berührt wird, aber es ist äußerst wichtig für die Freiheit <strong>des</strong> menschlichen<br />

Denkens. Die Philosophie im Orient hat nicht Tausende von Jahren mit<br />

diesem Handicap gearbeitet. Die Gedanken orientalischer Philosophen<br />

und der archaischen Mysterienschulen hatten die Freiheit zu wachsen<br />

und sich zu entfalten; und ich will Ihnen jetzt zeigen, was ich meine.<br />

In der esoterischen Weisheit und auch im philosophischen und<br />

religiösen Denken <strong>des</strong> Orients – einem direkten Abkömmling und Kind<br />

<strong>des</strong> Okkultismus, der Theosophie – ist die Unendlichkeit oder das<br />

Grenzenlose oder Jenes weder gut noch böse. Dies sind menschliche<br />

Begrenzungen, die nur im Kontrast zu begrenzten Wesen Anwendung<br />

finden. Es ist ein Mensch oder ein Engel oder ein Gott oder ein Deva, der<br />

gut oder böse ist. Ein Geist <strong>des</strong> Guten oder ein Geist <strong>des</strong> Bösen? Die<br />

christliche Theologie unterlag einer falschen Eingebung. In Wirklichkeit<br />

strömen aus dem Herzen der Unendlichkeit, wie aus einem ewigen<br />

Schoß, Hierarchien von „Leben“ hervor, Monaden, wie Leibniz sagen<br />

würde: alle die geistigen Wesen in verschiedenen Graden und Abstufungen<br />

der evolutionären Entfaltung, wie wir es heute bezeichnen. Da sind<br />

zum Beispiel die höchsten von den höchsten der höchsten Götter, und<br />

unter diesen die höchsten der Höchsten und unter diesen die Höchsten<br />

und dann die Götter und dann die Dhy¥ni-Chohans und dann die Wesen<br />

unter ihnen, bis wir zu den Menschen kommen. Und dann kommen die<br />

Wesen unterhalb uns Menschen auf anderen hierarchischen Stufen von<br />

Wesenheiten, wie die Tiere, die Pflanzen und die Elementale, die alle<br />

aufwärts marschieren auf ihrem evolutionären Weg, höher und höher.<br />

Wahrlich, in dieser Welt, in der wir leben, finden wir Gutes und Böses.<br />

Und wir sehen auch, wie schön das Gute ist, denn es ist Harmonie und<br />

Liebe und Frieden und Fortschritt und Entwicklung, Evolution, Ausdehnung<br />

und Wachstum. Gleicherweise sehen wir, was böse ist,<br />

Einschränkung, Beschränkung, Leiden, Schmerz, Unzulänglichkeiten,<br />

Unwissenheit; mit anderen Worten, unvollkommene Entwicklung, die<br />

oft Rückschritt oder ein Zurückgehen zu größerer Unvollkommenheit<br />

einschließt, bis die Lektion durch Gewohnheit erlernt wird, und die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!