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Wind des Geistes

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Die Beziehung <strong>des</strong> Endlichen zum Unendlichen 191<br />

Unendlichkeit; es kann sich nicht außerhalb von ihr befinden, weil die<br />

Unendlichkeit keine Grenzen, keine Schranken und kein Darüber hinaus<br />

hat. Deshalb hat dieses endliche Wesen irgendwo, irgendwie und in<br />

irgendeinem Teil von sich, seine Wurzeln im Unendlichen; die Unendlichkeit<br />

durchströmt es, wie das Meer alles durchströmt, soweit seine<br />

Wellen reichen, obwohl natürlich die Unendlichkeit sozusagen ein<br />

grenzenloses Meer ist.<br />

Daher habe ich als Mensch meine Wurzeln im Göttlichen; dieses<br />

Göttliche umgibt mich überall, es durchdringt mich durch und durch, in<br />

allen meinen Teilen und meinem ganzen Sein. Ich kann es nie verlassen.<br />

Deswegen bin ich ein Kind von ihm. Trotzdem bin ich hier, ein Mensch,<br />

in einem schwachen, kleinen, begrenzten physischen Körper, mit einem<br />

schwachen, kleinen, physischen, begrenzten Gehirn; und, im Vergleich<br />

zu den Göttern, ein schwaches, kleines Leben, mit einem Herzen, wie wir<br />

sagen, einem ethischen Instinkt und so weiter. Doch ich bin ein Mensch.<br />

Ich habe göttliche Gedanken, ich fühle meine Einheit mit allem Sein.<br />

Wie? Warum? Das ist das Problem.<br />

Ich will jetzt andeuten, was die esoterische Theosophie über diesen<br />

Punkt sagt. Es gibt eine Unendlichkeit von Endlichkeiten, ein seltsames<br />

Paradoxon. Mit anderen Worten, die Wesenheiten oder Wesen, die wir<br />

endlich nennen, sind in ihrer Anzahl unendlich. Ich frage mich, ob Sie<br />

diesen Punkt erfassen. Daher sind die Atome <strong>des</strong> grenzenlosen Raumes<br />

durch keine Grenzen gebunden. Je<strong>des</strong> einzelne ist eine endliche Wesenheit<br />

und doch existieren sie in unendlicher Anzahl. Wir können kein<br />

Ende wahrnehmen, weil es eine Begrenzung für das Unendliche wäre,<br />

wenn unser Denken einmal sagen würde, hier endet die Unendlichkeit,<br />

die hier Endlichkeiten erzeugt hat; und wir würden mit völliger Berechtigung<br />

fragen, warum sollte, wie könnte die Unendlichkeit sich selbst in<br />

irgendeiner Weise begrenzen? Dieser Gedanke ist widersinnig, wir<br />

können ihn nicht akzeptieren. Es ist das unendliche Raunen der Unendlichkeit<br />

in mir, das mein Bewußtsein befähigt, diesen Verständnisfaden zu<br />

erfassen; dem begrenzten Gehirn fällt es schwer, innerhalb seiner kleinen<br />

Grenzen eine unendliche Idee zu erfassen. Aber ich empfange eine Intuition,<br />

etwas, das im Inneren raunt, daß es so ist. Das ist die Unendlichkeit,<br />

die durch mich atmet und durch mich fließt.<br />

Daher gibt es eine Unendlichkeit endlicher Wesenheiten, zusammengehäuft<br />

in verschieden angesammelten Massen, was sie auch sein

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