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Wind des Geistes

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130 <strong>Wind</strong> <strong>des</strong> <strong>Geistes</strong><br />

Diese Idee war so allgemein bekannt, daß sie sogar in der volkstümlichen<br />

exoterischen Sprache auf den Straßen und Märkten geläufig war.<br />

Die Hindus sprachen von einem Dvija, einem „Zweimalgeborenen”.<br />

Die Idee ist, daß er wie alle Menschensöhne physisch zur Welt kam, von<br />

einer Mutter geboren wurde, daß er aber, wenn er nach der Schulung<br />

bereit ist, die innere Geburt und die innere Erleuchtung empfängt. Dies<br />

ist die zweite Geburt <strong>des</strong> Menschen, eine Neugeburt in das Licht <strong>des</strong><br />

<strong>Geistes</strong>. Man sieht, wie erhaben diese Sache ist, sobald wir sie theosophisch<br />

beleuchten. Sie bleibt nicht länger eine christliche Angelegenheit,<br />

sondern sie wird universal. Erkennen Sie, wie das menschliche Herz und<br />

der menschliche Geist davon angesprochen werden! Wie hell scheint das<br />

Licht der Wahrheit auf das Gesicht <strong>des</strong> Menschen, <strong>des</strong>sen Herz erleuchtet<br />

ist von dem Gefühl seines Einsseins mit allem; und welches Leiden<br />

spiegelt sich darin, wenn ihn das Gefühl <strong>des</strong> Sonderseins aus seiner<br />

Einheit mit anderen Menschen hinwegträgt.<br />

Was besagte diese Lehre im frühen Christentum? Das gleiche, was<br />

sie in allen anderen, großen heidnischen Ländern besagte. Sie stellte<br />

Szenen dar, die sich im Heiligtum abspielten, wo der Neophyth oder<br />

Schüler nach langer Schulung sein inneres Wesen, seine innere Wahrnehmung<br />

so entwickelt hatte, daß er an der Schwelle stand, Christos zu<br />

werden, ein Christus oder, wie der Mah¥y¥na-Buddhismus sagt, ein<br />

Bodhisattva. Der nächste Schritt wäre die Buddhaschaft. Selbst in exoterischen<br />

Schriften wurde diese wunderbare Wahrheit aus dem Heiligtum<br />

als jungfräuliche Geburt bezeichnet, als zweite Geburt; und alle Erlöser<br />

der Menschheit, gleich in welchem Land oder welcher Gegend oder in<br />

welcher Zeit, all diese Großen, die Weisen und Seher, die Buddhas und<br />

Bodhisattvas höchsten Ranges, die Größten, alle waren von der Mutter<br />

geboren, von dem inneren Heiligen Geist. Wie wunderbar, wie wahr! Es<br />

spricht uns sofort an und stimmt selbst mit dem wenigen exakt überein,<br />

was die moderne wissenschaftliche Forschung uns durch ihre sogenannte<br />

Psychologie berichtet. Wir alle anerkennen es, wenn das Leben eines<br />

Menschen durch eigenes Bemühen und Streben danach, größer zu<br />

werden, verbessert und erhabener wird. Es ist der erste schwache Schein<br />

im mystischen Osten, sozusagen der Beginn der heiligen Geburtswehen,<br />

wodurch ein Mensch zu einem Übermenschen wird. Mit der Zeit wird er<br />

ein inkarnierter Gott, der innere Gott, und danach manifestiert er sich<br />

durch das Christuskind, und der Mensch aus Fleisch wird empfänglich

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