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Wind des Geistes

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270 <strong>Wind</strong> <strong>des</strong> <strong>Geistes</strong><br />

ein Glied in der kosmischen Lebenskette und erweist sich in der Folge als<br />

die Ursache für eine neue, weitere Wirkung und so geht es unaufhörlich<br />

weiter. Diese Abfolge von Ursachen und Wirkungen ist die Verfahrensweise<br />

der Natur, ihre Arbeitsweise. Eine andere Methode ist unvorstellbar.<br />

Ziehen Sie in Ihrem Denken <strong>des</strong>halb die naheliegende und unvermeidliche<br />

Schlußfolgerung und logische Konsequenz daraus. Diese kann<br />

nicht anders lauten als: alles ist zyklisch. Wenn wir <strong>des</strong>halb von der Lehre<br />

der Zyklen sprechen, sagen wir nichts Neues, von dem niemand vorher je<br />

gehört hätte. Wir zeigen einfach ein Faktum der Natur, ein kosmisches<br />

Faktum. Beobachten Sie den Verlauf von Fieberanfällen, Krankheiten,<br />

Epidemien, beobachten Sie die kontinuierlichen Umdrehungen der<br />

Sonne und der Planeten, die zyklischen und regelmäßig aufeinanderfolgenden<br />

Bewegungen überall in der Natur: Tag und Nacht, Sommer<br />

und Winter, Kälte und Hitze, Nässe und Trockenheit.<br />

In einem gewissen Sinn würde ich auch sagen, daß Zyklen nicht nur<br />

die Funktionsweise der Mutter Natur sind, sondern von einem etwas<br />

anderen Blickwinkel aus sind sie Evolution, der Weg, wie dieses sonderbare<br />

Gesetz arbeitet, das wir den evolutionären Fortschritt zu immer<br />

größerer Vervollkommnung nennen.<br />

Die alten Hindus hatten eine Überlieferung, wonach je<strong>des</strong> große Zeitalter<br />

oder jede große Wurzelrasse vier Zyklen durchläuft, bzw. aus vier<br />

kleineren Zeitaltern zusammengesetzt ist. Das erste dieser Zeitalter nannten<br />

sie Satya – ein Sanskritwort mit der Bedeutung „Wahrheit“. Sie wollten<br />

damit zum Ausdruck bringen, daß in diesem zyklischen Zeitabschnitt<br />

die Wahrheit sozusagen auf vier Beinen ruht. Den nächsten Zeitabschnitt,<br />

das zweite Zeitalter, nannten sie Tret¥ Yuga. Tret¥ bedeutet „das Dritte“,<br />

wenn man vom letzten Zeitalter aus vorwärts zählt. Man sagte, in diesem<br />

Zeitalter stünde die Wahrheit nur noch auf drei Beinen. Nicht, daß das<br />

vierte Bein, symbolisch gesprochen, verschwunden wäre, aber die Hindus<br />

sagten, daß man in einer gewissen Weise vergessen hatte, wie es zu<br />

gebrauchen wäre. Es schien an Muskelschwund zu leiden, zeigte Lähmungserscheinungen<br />

und erwies sich zeitweilig als nutzlos. Es war also<br />

nicht gänzlich unbrauchbar, aber doch zum überwiegenden Teil. Das dritte<br />

Zeitalter nannte man Dv¥para Yuga. Dv¥para bedeutet „das Zweite“,<br />

vom letzten Zeitalter aus vorwärts gezählt. In ihm, so sagte man, steht die<br />

Wahrheit nur noch auf zwei Beinen. Die anderen beiden sind zu einem<br />

großen Teil jetzt nicht mehr funktionsfähig. Im vierten Zeitalter, im

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