Wind des Geistes
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142 <strong>Wind</strong> <strong>des</strong> <strong>Geistes</strong><br />
Intelligenz und unser Herz benutzen müssen, um darüber zu urteilen,<br />
was sie war und was sie hervorbrachte. Wir werden dann nicht mehr auf<br />
das angewiesen sein, was irgend jemand über sie erzählt. Wir wollen die<br />
Fackel <strong>des</strong> Lichtes, die sie in unsere Hände legte, weiterreichen.<br />
H.P. Blavatsky kam in eine Welt, die gerade in einen wahren<br />
„Totentanz” verfiel, einen Danse Macabre, bei dem man, um die mittelalterliche<br />
Idee fortzuspinnen, das Klappern der Gebeine der Toten hören<br />
konnte, das Rufen der Eulen der Verzweiflung und die feuchten, üblen<br />
Gerüche <strong>des</strong> Friedhofes spürte, in dem die Menschen ihre Hoffnungen<br />
beerdigt hatten. Das war die Welt, in die sie kam und die Zeit, in der sie<br />
sprach. Es war eine Zeit, in der die Menschen im Grunde allen Glauben<br />
daran verloren hatten, daß es so etwas wie ein Wissen über spirituelle<br />
Dinge überhaupt gibt, eine Zeit, in der es als ein Merkmal von intellektuellem<br />
Schwachsinn betrachtet wurde, wenn sich jemand erkühnte, über<br />
die Gottheit, über eine uns verbleibende Hoffnung oder über andere<br />
Dinge spirituellen Charakters auch nur zu sprechen. Selbst das Wort<br />
Seele war tabu.<br />
Ganz allein auf sich gestellt, bewirkte diese starke Frau eine Veränderung<br />
im Denken <strong>des</strong> Menschen und zwar durch die Kraft ihres spirituellen<br />
Wissens, das sie befähigte, auf den menschlichen Geist, auf die<br />
menschlichen Seelen einzuwirken. Sie tat dies, indem sie in die menschlichen<br />
Gemüter Gedankensamen säte, die durch den menschlichen<br />
Verstand wie feurige Funken stoben. Infolge ihrer enormen intellektuellen<br />
Energie lehrte sie die Menschen, in einer neuen Weise über das Leben<br />
und die Natur nachzudenken indem sie ihnen zeigte, daß die Lehren <strong>des</strong><br />
sterbenden Materialismus, die damals so modern waren und denen die<br />
Menschen in ihren Herzen Vertrauen geschenkt hatten, nichts waren als<br />
hohl tönen<strong>des</strong> Messing und klingende Schellen. Sie zeigte ihnen, daß sie<br />
törichterweise dabei waren, nicht nur ihre edelsten Hoffnungen auf dem<br />
Friedhof der materiellen Existenz zu Grabe zu tragen, sondern sich selbst<br />
innerlich zu dieser Grabstätte zu machen, zu denen sie ihre Füße trugen.<br />
Eine gewaltige Kraft kam in die Welt und wirkte und machte ihre<br />
Einflüsse geltend. Und das Netz, das sie knüpfte, spielte eine große Rolle<br />
dabei, die besseren Bedingungen herbeizuführen, die wir heute vorfinden.<br />
Die heutige Welt fängt gerade an, theosophisch, d. h. in einer<br />
theosophischen Art, zu denken, denn dem makabren Tanz ihres Zeitalters<br />
wurde Einhalt geboten, jenem Totentanz, der taumelnd, seelen-