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Wind des Geistes

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264 <strong>Wind</strong> <strong>des</strong> <strong>Geistes</strong><br />

Wurde durch diese Offenbarungen, diese Nachrichten oder<br />

Mitteilungen eine wissenschaftliche, religiöse oder philosophische<br />

Wahrheit verkündet? Sehen Sie sich diese sogenannten Nachrichten<br />

doch einmal näher an. Von wenigen Beispielen abgesehen, offenbaren<br />

sie, höflich ausgedrückt, nichts als leutseliges, dummes Geschwätz:<br />

„Lieber Vater, liebe Frau, liebe Tochter, lieber Sohn! Mir geht es gut, ich<br />

bin im Geisterland. Mein Führer teilt mir mit, daß Ihr wartet. Habt bitte<br />

keine Sorgen. Übermittelt der kleinen Janie meine Liebe. Ich muß jetzt<br />

gehen. Mehr nächstes Mal.“<br />

Welch grenzenloses Pathos liegt in solchen Dingen. Wir sollten die<br />

Spiritisten nicht verdammen, wenn sie an so etwas glauben. Ihre Herzen<br />

hungern nach einem Beweis für die Kunde aus dem Jenseits, wie sie es<br />

nennen. Unser Standpunkt, Brüder, ist folgender: das Einzige, das Sie<br />

überzeugen darf, daß Sie auf etwas Wahres in der Natur gestoßen sind, ist<br />

Ihr Verstand, eine erdrückende Beweislast und die innere Überzeugung.<br />

Anders gesagt, Fakten und keine Theorien.<br />

Es ist natürlich richtig, das ernsthafte Zeugnis eines Einzelnen zu<br />

akzeptieren. Was dieser zu sagen hat, wenn er es ehrlich meint, sollte<br />

durchaus Gewicht haben. Ich weiß, daß an den Gerichtshöfen das Zeugnis<br />

eines ehrlichen Menschen immer Anerkennung findet. Zwei solche<br />

Zeugnisse sind selbstverständlich überzeugender. Drei solche Zeugnisse<br />

scheinen fast erdrückend zu sein. Wenn wir jedoch diese zwei, drei oder<br />

vier Zeugnisse gegen das aufwiegen, was die gesamte Menschheit seit<br />

undenklichen Zeiten untrüglich beobachtet hat, müssen wir dann dem<br />

Zeugnis der größten Denker, die je in der Vergangenheit lebten, oder dem<br />

der bedeutendsten Vertreter der Gegenwart nicht min<strong>des</strong>tens genauso<br />

viel Gewicht beimessen, wie wir bereit sind, den wenigen Enthusiasten,<br />

wie ehrenhaft sie auch sein mögen, einzuräumen? Enthusiasmus und<br />

Ergebenheit in eine Sache ist noch lange keine Gewähr für Wahrheit. Sie<br />

meinen es ehrlich, aber was sie sagen, entspricht nicht der Wahrheit.<br />

Lassen Sie uns einen Moment innehalten und die Sache von einem<br />

anderen Blickwinkel aus betrachten. Gehen wir einmal von der Voraussetzung<br />

aus, daß wir bis zur To<strong>des</strong>stunde noch wissen, was sich auf der<br />

Erde abspielt. Und nun stellen Sie sich vor, die Natur würde den<br />

Sterbenden erlauben, alles darüber zu wissen, was sich nach ihrem Tod<br />

auf der Erde ereignet. In welcher unbarmherzigen Hölle würden sich die<br />

Verstorbenen befinden! Könnte es einen Frieden, eine Ruhe, ein Glück-

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