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Wind des Geistes

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Theosophen und Gebet<br />

BETEN SIE NICHT ZU DEN GÖTTERN; wenn diese es hören, dürfen sie<br />

nicht handeln. Denn die Götter unterliegen selbst den Grenzen <strong>des</strong><br />

kosmischen Gesetzes, das sie nicht abwandeln können. Unsere Gebete<br />

entspringen unserer Unwissenheit und Schwäche: Unwissenheit über<br />

unsere dringendsten Bedürfnisse und Schwäche, weil wir wünschen, daß<br />

andere Dinge für uns tun sollen, weil uns der Mut oder der Wille fehlt,<br />

damit zu beginnen, es selbst zu tun.<br />

Ich bedauere jene armen Herzen, die in ihrer Einfalt denken, daß<br />

durch Gebete an einen allmächtigen Gott ihre Gebete beantwortet<br />

würden. Wir müssen darüber nachdenken! Aus welchem Grund beten so<br />

viele Menschen gern? Sie wissen wirklich aus Erfahrung, daß ihre Gebete<br />

unbeantwortet bleiben. Sie beten aus folgendem Grund: weil es Frieden<br />

bringt, weil es das Gefühl vermittelt, daß sie ihre Last einem anderen<br />

aufbürden und auch, weil es das unauslöschliche Gefühl <strong>des</strong> menschlichen<br />

Herzens stärkt, daß es geistige Kräfte von gewaltiger – wie soll ich<br />

sagen – gleichbleibend gewaltiger Aktivität in der Welt gibt, und daß wir,<br />

indem wir an diese Wesen denken, mit ihnen in Berührung kommen.<br />

Ja, so ist es! Und wenn je<strong>des</strong> Gebet nur ein Streben wäre, enger mit<br />

diesen spirituellen Kräften in Berührung zu kommen, dann wäre es<br />

wunderbar. Aber man kann es noch anders betrachten: zwei Armeen<br />

stoßen aufeinander, um sich gegenseitig abzuschlachten und zu<br />

vernichten. Jede Seite sendet Bitten an den allmächtigen Gott für den<br />

Sieg der eigenen Armee. Schreckliche Gotteslästerung liegt darin und<br />

äußerster Mangel an Verständnis über den göttlichen Charakter der<br />

Regierung <strong>des</strong> Universums.<br />

An Gebete, die eine Bitte beinhalten, glauben die Theosophen nicht:<br />

an die Bitten an den allmächtigen Gott um physische und andere Wohltaten,<br />

die der Bittsteller entweder aus Trägheit oder aus Gleichgültigkeit<br />

seinen Pflichten gegenüber nicht selbst zustandezubringen bemüht ist.<br />

Solche Gebete sind oft absolut unmoralisch, ob sie im Verborgenen oder<br />

öffentlich zum Ausdruck gebracht werden, z. B. wenn jemand den all-

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