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Gewalt auf den Strassen von Rio - CARITAS - Schweiz

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Reportage: <strong>Strassen</strong>kinder in <strong>Rio</strong> de Janeiro<br />

Text: Katja Remane<br />

Bilder: Luca Zanetti<br />

Brasilien, Confederation’s Cup. Die Regierung<br />

möchte der Welt das positive Bild eines<br />

dynamischen Landes in vollem Aufschwung<br />

präsentieren, doch zahlreiche unerwartete<br />

Demonstrationen in allen grossen Städten<br />

des Landes ziehen ihr einen Strich durch die<br />

Rechnung. Die Brasilianer und Brasilianerinnen<br />

haben genug <strong>von</strong> der Korruption und<br />

<strong>den</strong> horren<strong>den</strong> Baukosten für die Fussball-<br />

Weltmeisterschaft 2014, wenn gleichzeitig<br />

zu wenig Geld für Schulen und Gesundheit<br />

da ist und der öffentliche Transport immer<br />

teurer wird. Bereitschaftspolizei in Kampfmontur<br />

ist im Zentrum <strong>von</strong> <strong>Rio</strong> allgegenwärtig.<br />

Am schlimmsten ist die Situation für<br />

die <strong>Strassen</strong>kinder, <strong>den</strong>n diese wer<strong>den</strong> <strong>von</strong><br />

der Polizei in Gewahrsam genommen und<br />

kurzerhand in Internierungszentren verfrachtet.<br />

«2011 begann die Stadtverwaltung<br />

damit, <strong>Strassen</strong>kinder in Spezialzentren zu<br />

internieren. Laut offizieller Politik wer<strong>den</strong><br />

die Kinder dort <strong>von</strong> Krankheiten und Drogensucht<br />

geheilt und ausgebildet. In Wahrheit<br />

geht es einfach nur darum, das <strong>Strassen</strong>bild<br />

vor der Weltmeisterschaft 2014<br />

zu säubern», erklärt Lucimar Correa, die<br />

Die Kinder leben zwischen Drogenhandel und Polizeirazzien.<br />

Koordinatorin <strong>von</strong> São Martinho, einer <strong>von</strong><br />

Caritas <strong>Schweiz</strong> unterstützten Nichtregierungsorganisation<br />

(NGO). «Wir sind uns<br />

alle einig, dass Kinder nicht <strong>auf</strong> der Stras se<br />

leben sollten, aber wir sind uns nicht einig<br />

über das Vorgehen. Wir wollen diesen Kindern<br />

helfen und sie wieder in die Gesellschaft<br />

eingliedern. Wir versuchen, sie zurück<br />

zu ihren Familien und in die Schule zu<br />

bringen, <strong>den</strong>n so stehen ihre Chancen am<br />

Die Kinder <strong>von</strong> São Martinho<br />

– Die Sozialarbeiterinnen und -arbeiter nahmen<br />

im Jahr 2012 mit 288 Kindern Kontakt<br />

<strong>auf</strong>, mit 381 Kindern im Jahr 2011 und mit<br />

523 Kindern im Jahr 2010. Seit dem politischen<br />

Beschluss, <strong>Strassen</strong>kinder in Zentren<br />

zu internieren, hat die Anzahl <strong>Strassen</strong>kinder<br />

stark abgenommen.<br />

– Das Kulturzentrum Educagente betreut gegenwärtig<br />

228 Kinder aus <strong>den</strong> Favelas.<br />

– Das Projekt Arbeitswelt vermittelte bisher<br />

677 Jugendlichen aus unterprivilegierten<br />

Kreisen eine Lehrstelle.<br />

Bild rechts: Brenda lebt in <strong>den</strong> <strong>Strassen</strong> <strong>von</strong> <strong>Rio</strong><br />

de Janeiro mit einer Zehnergruppe <strong>von</strong> Buben.<br />

Bild unten: In São Martinho lernen die<br />

<strong>Strassen</strong> kinder durch Fussball und andere<br />

Freizeitaktivitäten friedlich mit Konflikten<br />

umzugehen.<br />

8 Caritas «Menschen» 3/13

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