Ergebnisse einer Befragung - HA Hessen Agentur GmbH

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Auswirkungen der Konjunkturprogramme für Hessen 3.1 Regionale Verteilung der Aufträge Für eine fundierte Abschätzung der Auswirkungen der Konjunkturprogramme für Hessen ist es notwendig zu wissen, welcher Anteil dieser Mittel in Hessen wirksam wird und direkt der heimischen Wirtschaft zugute kommt. Obwohl die Programme noch nicht komplett umgesetzt sind, wurde daher im Rahmen der Untersuchung angestrebt, erste Hinweise auf die regionale Verteilung der Aufträge zu gewinnen. Dabei wurde auch der Aspekt „Vergabe an Generalunternehmer“ thematisiert, da angenommen werden kann, dass ein Zusammenhang mit den Angaben zum regionalen Mittelverbleib besteht. Zum einen hat der Auftraggeber bei einem hohen Anteil der an Generalunternehmer vergebenen Aufträge möglicherweise einen weniger guten Überblick darüber, in welche Region letztendlich die Finanzmittel fließen. Die Frage nach der regionalen Verteilung der erteilten Aufträge ist somit schwieriger zu beantworten. Zum anderen wird oft die Meinung vertreten, dass ein kommunaler Auftraggeber eher auf eine heimische Vergabe von Einzelaufträgen achten würde als ein mit Unterauftragnehmern arbeitender „echter“ 6 Generalunternehmer, für den der Kostenfaktor oft eine stärkere Rolle spielt. Dahinter steht die Überlegung, dass kommunale Auftragnehmer neben wirtschaftlichen Zielen auch politische Ziele stärker im Fokus haben. Abbildung 1: Anteil von an Generalunternehmer erteilten Aufträgen RB Darmstadt 11,9 % RB Gießen 3,2 % RB Kassel 1,4 % Hessen 7,8 % 0 10 20 30 40 50 N=333 Quelle: Befragung „Investitionen im Rahmen des Hessischen Sonderinvestitionsprogramms und des Bundeskonjunkturprogramms II“ der Hessen Agentur im Juni/Juli 2010. 6 Gemeint sind keine Stadtwerke sowie weitere kommunale Einrichtungen, die als Generalunternehmer agieren. 6
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung – Abbildung 1 zeigt den Anteil der an Generalunternehmer erteilten Aufträge im Rahmen der Konjunkturprogramme gemäß den Ergebnissen der Befragung. 7 Im Hessen-Durchschnitt wurden knapp 8 % der Aufträge an Generalunternehmer erteilt. Die überwiegende Mehrheit der Aufträge haben andere Unternehmen erhalten. Dabei bestehen zwischen den Regierungsbezirken merkliche Unterschiede: Während für Maßnahmen im Regierungsbezirk Kassel nur 1 % und für Maßnahmen im Regierungsbezirk Gießen 3 % der Aufträge an Generalunternehmer vergeben wurden, waren es für Maßnahmen im Regierungsbezirk Darmstadt knapp 12 %. Eine erste Erklärung hierfür ist in von der Hessen Agentur ausgewerteten Daten des Hessischen Ministeriums der Finanzen (Stand 31.12.2009) zu finden. Die Maßnahmengröße ist in Südhessen tendenziell etwas höher als in Mittel- und Nordhessen, ebenso wie mit zunehmender Gemeindegröße tendenziell vermehrt auch größere Investitionsprojekte geplant sind. Da es nicht immer als sinnvoll erachtet wird, eine größere Maßnahme in mehrere kleine Aufträge aufzuteilen, kann dies zu einem stärkeren Rückgriff auf Generalunternehmer führen. Diese sind gegebenenfalls als alleiniger Ansprechpartner gegenüber der kommunalen Verwaltung für die gesamte Maßnahme verantwortlich. Im Rahmen der Expertengespräche wurden weitere Erklärungsansätze genannt: So wird auf eine unterschiedliche „Vergabetradition“ im stärker städtisch geprägten Südhessen und in den ländlicher geprägten Regierungsbezirken Gießen und Kassel hingewiesen. Die kommunale Verwaltung in Mittel- und Nordhessen tendiere eher dazu, die einzelnen Aufträge selbst zu koordinieren, und vor allem kleinere Kommunen verfügen möglicherweise über einen besseren Überblick über die potenziell für einen Auftrag in Frage kommenden Anbieter aus der Region. Vor diesem Hintergrund neigen sie dazu, stärker an Einzel- statt an Generalunternehmer zu vergeben. Außerdem hätten die befragten Verantwortlichen für die Umsetzung der Maßnahmen Stadtwerke sowie weitere kommunale Einrichtungen möglicherweise zu den Generalunternehmern gezählt. Derartige Einrichtungen dürften im Regierungsbezirk Darmstadt mit seinem eher städtisch ausgeprägten Charakter eine bedeutendere Rolle als in den ländlichen Regionen Hessens spielen, so dass dies auch zur Erklärung des Befragungsergebnisses beitrage. Um die regionale Verteilung der erteilten Aufträge im Rahmen der Konjunkturprogramme zu ermitteln, wurden die Befragungsteilnehmer gebeten, – soweit dies möglich wäre – auch die Unterauftragsvergaben von beauftragten Generalunternehmern zu berücksichtigen. Die regionalen Unterschiede hinsichtlich des Mittelverbleibs hängen möglicherweise mit der Bedeutung der Generalunternehmer als Auftragnehmer zusammen und werden durch deren Unterauftragsvergabe beeinflusst. 7 Die Angaben sind – der Befragungsintention entsprechend – auf das erteilte Auftragsvolumen bezogen, also nicht auf die Anzahl der erteilten Aufträge. 7
Seite 3 und 4: Auswirkungen der Konjunkturprogramm
Seite 5: HA Hessen Agentur GmbH - Wirtschaft

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