Ergebnisse einer Befragung - HA Hessen Agentur GmbH
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<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –<br />
In Einzelfällen lassen die <strong>Befragung</strong>sergebnisse darauf schließen, dass die Maßnahmen<br />
im Rahmen der Konjunkturprogramme – sei es aufgrund von Kapazitätsengpässen<br />
in der Verwaltung oder Mehrkosten – zur Verschiebung anderer Investitionsvorhaben<br />
geführt haben. 22 Diesbezüglich stellt sich die Frage, ob und in welchem<br />
Maße die antizyklische Wirkung der Konjunkturprogramme beeinträchtigt wird.<br />
Von Maßnahmenverantwortlichen und Experten wird angeregt, bei künftigen Konjunkturprogrammen<br />
zu prüfen, ob die zeitlichen Vorgaben für die Programme und<br />
die erteilten Aufträge etwas flexibler gestaltet werden können. Zunächst sei ein hoher<br />
Zeitdruck zwar wichtig, um die Konjunktur schnell anzukurbeln. Danach sei im<br />
Laufe der Umsetzung jedoch genügend Flexibilität sinnvoll, um Marktungleichgewichte<br />
vermeiden oder damit zumindest besser umgehen zu können. Dies wäre<br />
auch aus Sicht der Branchenexperten begrüßenswert, da im Rahmen eines Konjunkturprogramms<br />
kurzfristige Nachfragewellen, die möglicherweise mit saisonalen<br />
Effekten zusammenfallen, zu Nachfrageüberschüssen und damit zu Marktungleichgewichten<br />
führen können. Grundsätzlich haben sich die Branchenexperten eher für<br />
eine Verstetigung der öffentlichen Nachfrage ausgesprochen.<br />
Der Vergabebeschleunigungserlass wird zwiespältig bewertet. So wurde <strong>einer</strong>seits<br />
die Meinung vertreten, dass dieser der Wirtschaft vor Ort zugute gekommen sei: Lokale<br />
Anbieter sowie kl<strong>einer</strong>e Betriebe konnten besser berücksichtigt werden. Zudem<br />
habe der Erlass zur Beschleunigung der Umsetzung geführt. Andererseits wurde<br />
von einem Teil der Experten argumentiert, dass der Vergabebeschleunigungserlass<br />
trotz guter Dienste im Rahmen der Konjunkturprogramme nicht auf Dauer beibehalten<br />
werden sollte, da die Regelungen zu Intransparenz und Verzerrung des Wettbewerbs<br />
führen könnten.<br />
Auf die Frage, wie das Anlaufen und die Umsetzung der Konjunkturprogramme<br />
noch hätte verbessert werden können, haben die Experten darauf hingewiesen,<br />
dass dies noch stärker von den Organisationsabläufen in den einzelnen Kommunen<br />
als von den Vergaberichtlinien abhängt. In einigen Fällen würden sich die Experten<br />
künftig eine bessere Abstimmung der Ministerien untereinander wünschen, da verschiedene<br />
Maßnahmen <strong>einer</strong> Koordinierung zwischen verschiedenen Ressorts bedürften.<br />
Auch die Branchenvertreter haben darauf hingewiesen, dass eine gute Zusammenarbeit<br />
aller Beteiligten (Politik, Verwaltung, Interessenvertreter und Wirtschaft),<br />
z.B. im Rahmen eines „Runden Tisches“, zur passenden Ausrichtung, Beschleunigung<br />
und flüssigen Umsetzung der Programme beiträgt. Zum Teil sei dies<br />
bei den laufenden Konjunkturprogrammen bereits sehr erfolgreich praktiziert worden.<br />
22 Zu diesem Schluss gelangt auch eine Studie des DIW. Für das Jahr 2010 wird in stärkerem Maße mit der Zurückstellung<br />
anderer, nicht förderfähiger Investitionsprojekte gerechnet, während die bei Anlaufen der Konjunkturprogramme bereits<br />
vorliegenden Haushaltspläne eine derartige Substitution 2009 begrenzt haben. Vgl. Gornig, M. u. Hagedorn, H. (2010),<br />
S. 5.<br />
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