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Ergebnisse einer Befragung - HA Hessen Agentur GmbH

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Auswirkungen der Konjunkturprogramme für <strong>Hessen</strong><br />

Wandel der Bevölkerung vollzieht sich deutlich abgeschwächter. Dies dürfte – auch<br />

in Verbindung mit der vergleichsweise hohen Wirtschaftskraft - größere Bauprojekte<br />

und Neubauvorhaben begünstigen.<br />

Insgesamt wurden die <strong>Befragung</strong>sergebnisse zur sektoralen Verteilung von den Experten<br />

bestätigt. Die Branchenvertreter waren sich darüber einig, dass Unternehmen<br />

aus dem Ausbaugewerbe – in der Regel kleine und mittlere Unternehmen - im<br />

Rahmen der Konjunkturprogramme beträchtlich profitiert haben. Das Bauhauptgewerbe<br />

konnte ebenfalls im Rahmen der Konjunkturprogramme profitieren, auch<br />

wenn es sich teilweise mehr zusätzliche Nachfrage erhofft hätte. Vor dem Hintergrund,<br />

dass das Bauhauptgewerbe – wie auch das Ausbaugewerbe – von der Wirtschaftskrise<br />

betroffen war, 12 könne alles in allem die Ausrichtung der Konjunkturprogramme<br />

als sehr erfolgreich bezeichnet werden. Die öffentlichen Mittel seien sinnvoll<br />

und an der „richtigen“ Stelle eingesetzt worden, um zum einen – auch in Verbindung<br />

mit der Möglichkeit zur Kurzarbeit – den weiteren Beschäftigungsabbau und<br />

Betriebsschließungen im angeschlagenen Bausektor zu beschränken sowie zum<br />

anderen die Konjunktur kurzfristig anzukurbeln. Auch wenn die Wirkung nicht „exorbitant“<br />

gewesen sei und Grenzen der Kompensierbarkeit von Nachfrageeinbrüchen<br />

z. B. im Wirtschaftsbau durch den Öffentlichen Bau bestünden, hätten die Programme<br />

doch zu <strong>einer</strong> spürbaren Milderung der Krise für die Bauwirtschaft beigetragen.<br />

Dies zeigt auch die amtliche Statistik: Im Jahr 2009 gingen für <strong>Hessen</strong> die Aufträge<br />

im Wirtschaftsbau um 16 % (233 Mio. Euro) im Vorjahresvergleich zurück, im Gegenzug<br />

nahmen die öffentlichen Aufträge um 13 % oder 207 Mio. Euro zu. 13 Zu <strong>einer</strong><br />

gewissen Stabilisierung bzw. sogar positiven Entwicklung der Umsätze im Bauhauptgewerbe<br />

kam es erst ab dem Frühjahr des Jahres 2010. 14 Auch Planungs-,<br />

Architektur- und Ingenieurbüros hätten unter der Krise zu leiden gehabt und die zusätzliche<br />

Nachfrage insofern gebraucht. Von den kommunalen Vertretern wird außerdem<br />

auf die indirekten Effekte zusätzlicher Nachfrage für die Bauwirtschaft durch<br />

Verflechtung mit anderen Bereichen, z. B. im Rahmen benötigter Vorleistungen, 15<br />

hingewiesen.<br />

Ein klarer Unterschied wurde von den Experten zwischen den Auswirkungen des<br />

Landes- und des Bundeskonjunkturprogramms gemacht. Die breitere Ausrichtung<br />

und die größere Freiheit in Bezug auf die Maßnahmendefinition im Rahmen des<br />

Landeskonjunkturprogramms hätten dazu geführt, dass ein breiteres Spektrum von<br />

12 Die Aufträge des hessischen Bauhauptgewerbes gingen im Sommer 2008 moderat und in den Wintermonaten 2008/2009<br />

kräftig zurück. Insbesondere der Wirtschaftsbau hat unter einem Rückgang gelitten. Vgl. Dimitrova, G., Frings, K. u.<br />

Schippers, B. (2010), S. 37ff.<br />

13 Vgl. Dimitrova, G., Frings, K. u. Schippers, B. (2010), S. 38.<br />

14 Vgl. hierzu Hessisches Statistisches Landesamt (Hrsg.) (2010a).<br />

15 Derartige Verflechtungen lassen sich z. B. anhand der Input-Output-Rechnung des Statistischen Bundesamtes erkennen.<br />

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