12.01.2014 Aufrufe

Ausgabe 2/2013 - Deutsche Olympische Gesellschaft

Ausgabe 2/2013 - Deutsche Olympische Gesellschaft

Ausgabe 2/2013 - Deutsche Olympische Gesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

sie sich über die jüngsten Reaktionen in<br />

der Ringer-Hochburg. Es sei „ein schönes<br />

Gefühl, wie die Menschen in der Region<br />

hinter uns stehen“, unterstreichen die<br />

beiden Lehrertrainer. Auch die Landespolitik<br />

habe sich solidarisch erklärt. Kleine<br />

Impulse zwar, aber große Mutmacher im<br />

Bunde mit dem energischen Bemühen der<br />

internationalen Ringer-Familie, die olympische<br />

Regierung doch noch zur Vernunft<br />

zu bringen. Sogar Franz Beckenbauer hat<br />

an das IOC appelliert. Die Liste der Sympathisanten<br />

des <strong>Deutsche</strong>n Ringer-Bundes<br />

(DRB) umfasst inzwischen weit mehr als<br />

100.000 Unterschriften.<br />

eine Art Rotationsprinzip. Danach könnten pro Jahr beispielsweise<br />

immer zehn Schulen unter die Lupe genommen werden.<br />

Das wäre als Pensum für Vorort-Besuche sicher machbar und<br />

würde außerdem dazu führen, dass die Evaluierung zu einem<br />

fortlaufenden, ununterbrochenen Prozess wird.<br />

OF: Das Ergebnis der jüngsten Befragung klingt ernüchternd.<br />

Nur zehn der Eliteschulen wurde dieses schöne Prädikat bis<br />

2016 gewährt. Alle anderen Einrichtungen, also drei Viertel,<br />

sollen bis 2014 nachbessern…<br />

Dittmer: Der Maßstab ist der internationale sportliche Wettbewerb,<br />

in dem wir uns befinden. Gemessen am internationalen<br />

Standard ist in vielen Sportarten schon sehr früh ein<br />

beträchtliches Trainings-Pensum nötig. Ein ganz wichtiges<br />

Kriterium, das viele Schulen noch nicht erfüllen können, ist<br />

beispielsweise die variable Schulzeit. Wir brauchen für alle<br />

Eliteschulen des Sports unbedingt eine Schulzeitstreckung<br />

und eine den Bedingungen des Hochleistungssports angepasste<br />

Schulzeit. In einigen Bundesländern ist beispielsweise<br />

eine Schulzeitstreckung noch nicht möglich. Bei mehr als 20<br />

Stunden Trainingsumfang und einem Schulpensum von 35<br />

Stunden können wir kaum von leistungssportgerechten<br />

Rahmenbedingungen sprechen.<br />

OF: Das heißt, Nachwuchs-Leistungssport und speziell seine<br />

Eliteschulen liegen mit dem konföderalen Bildungssystem<br />

über Kreuz?<br />

Dittmer: Es wäre sicher einfacher, wenn wir nur einen Bildungsträger<br />

für diese Einrichtungen hätten. Gleichwohl<br />

haben wir in einigen Bundesländern sehr erfolgreiche Einrichtungen,<br />

daran können sich andere orientieren. Nun gilt es, die<br />

Qualität an den Standorten weiter zu verbessern, um jungen<br />

Talenten die Möglichkeit zu geben, Schule und Leistungssport<br />

zu vereinbaren. Meines Erachtens gibt es auch keine Alternative<br />

zu den Eliteschulen des Sports. Sie bilden das Rückgrat<br />

der deutschen Olympiamannschaften. Es sollte daher nicht<br />

der Zufälligkeit überlassen werden, dass sich irgendwo in der<br />

Republik ein Olympiasieger entwickelt.<br />

OF: Dessen ungeachtet wird Bildungspolitik weiterhin Ländersache<br />

bleiben und die zentrale Steuerung aller EdS aus<br />

einer Hand ein schöner Traum. Was kann der DSGV als wichtiger<br />

Partner des Sports, der seinen Vertrag mit dem DOSB<br />

kürzlich bis 2016 verlängerte, unter den gegeben Bedingungen<br />

für diese Schulen bewirken?<br />

Dittmer: Wir drängen darauf, dass die Qualität weiter gesteigert<br />

wird. Durch gezielte Maßnahmen helfen wir, die Bedingungen<br />

weiter zu verbessern oder drängen auf weitere<br />

Optimierungen. Aber die sportpolitischen Debatten um die<br />

grundsätzlichen Rahmenbedingungen müssen von Seiten des<br />

organisierten Sports und der Politik geführt werden. Was wir<br />

können ist, die Eliteschulen des Sports ganz praktisch und<br />

unbürokratisch in Detailfragen zu unterstützen. So stellen wir<br />

ihnen unter anderem Mittel für Sportgeräte, Trainingslehrgänge<br />

oder für den Transport zwischen Schule und Sportstätten<br />

zur Verfügung. Wir zeichnen gemeinsam mit dem DOSB<br />

jährlich die besten „Eliteschulen des Sports“ und die besten<br />

„Eliteschülerinnen und Eliteschüler des Sports“ aus und laden<br />

sie zu interessanten Workshops wie beispielsweise zu den<br />

<strong>Olympische</strong>n Spielen 2014 nach Sotschi oder zu Weltmeisterschaften<br />

in Deutschland ein. Darüber hinaus veranstalten wir<br />

gemeinsam „Tage der offenen Tür“. Mit all diesen Maßnahmen<br />

sorgen wir auch für eine verstärkte öffentliche Wahrnehmung<br />

der Eliteschulen des Sports.<br />

Interview: Andreas Müller<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!