Internationales E-Recruitment Stellenbörsen - JobTicket GmbH
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Fachbeiträge<br />
68<br />
Für eine erfolgreiche Auslandsrekrutierung sollten Firmen zudem<br />
klären: Was wollen Bewerber für sich selbst, und was erwarten sie<br />
von der Firma? Deutschland wirkt attraktiv durch große Marken<br />
und Lernoptionen, die wichtig für eine Karriere auf internationader<br />
Handlungsbedarf insbesondere bei dem Informationsangebot<br />
der Unternehmen, da aus Sicht der Studierenden der<br />
entscheidungsrelevante Informationsbedarf (Angaben über<br />
das Aufgabengebiet, den Startzeitpunkt, Einsatzbereiche, Vergütung,<br />
Arbeitszeiten, funktionale Bereiche, Ansprechpartner<br />
u.a.) nicht in jeder Hinsicht gedeckt wird. Ferner ist mit Blick auf<br />
die Ergebnisse der Studierendenbefragung in den Stellenanzeigen<br />
eine stärkere Verknüpfung zur Branche, als ein wesentlicher<br />
Entscheidungsfaktor für ein Praktikum, den Unternehmen<br />
zu empfehlen. Die von den Unternehmen geforderten Qualifikationsanforderungen<br />
sind aus Sicht der Studierenden realistischer<br />
und stellenspezifischer zu formulieren. Dass in 43,2 Prozent<br />
der analysierten Stellenanzeigen praktische Erfahrungen<br />
als Anforderung für ein Praktikum formuliert werden, sollte<br />
man seitens der Unternehmen überdenken. Und wenn immerhin<br />
rund 90 Prozent der befragten Studierenden ein Praktikum<br />
als geeignetes Mittel zum Kennenlernen von potenziellen Arbeitgebern<br />
ansehen, dann stellt sich auch die Frage, warum<br />
das Beziehungsmanagement nach dem Praktikum nicht so im<br />
Fokus des Hochschulmarketings/Recruitings steht.<br />
Quellen:<br />
Baumeister, V. (2012): Das Praktikum als Erfolgsinstrument<br />
im Hochschulmarketing – Zwischen Anspruch und Realität,<br />
Koblenz<br />
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2011): Praktika –<br />
Nutzen für Praktikanten und Unternehmen, Berlin<br />
Groessing, S. (2013): Praktikantenwelt zum Blättern, in:<br />
online: jetzt.de Süddeutsche Zeitung, online: jetzt.sued-<br />
deutsche.de/texte/anzeigen/574672/In-der-Welt-der-<br />
Praktikanten (25.07.2013)<br />
Römer, J. (2012): Glücklich ohne Geld und Karriere, in: Karriere-<br />
SPIEGEL vom 18.04.2012, online: www.spiegel.de/karriere/<br />
berufsstart/studie-zur-generation-praktikum-a-827882.<br />
html (25.07.2013)<br />
Prof. Dr. Christoph Beck, University<br />
of Applied Sciences in<br />
Koblenz<br />
von Martina Scholz<br />
Rekrutieren in Europa: Entdecke die Möglichkeiten<br />
Der Fachkräftemangel ist zurzeit eines der beherrschenden<br />
Themen in Wirtschaft und Personalarbeit. In vielen Berufen und<br />
Branchen sind schon seit Jahren Engpässe zu verzeichnen; nicht<br />
zuletzt durch den demografischen Wandel wird sich die Situation<br />
in der Zukunft noch verschärfen – der „War for Talents“ hat<br />
bereits begonnen.<br />
Dieser Herausforderung kann letztlich nur mit einem ganzen<br />
Bündel von Maßnahmen begegnet werden, angefangen bei der<br />
Förderung der betrieblichen Ausbildung über die Optimierung<br />
der Arbeitgebermarke bis hin zur gezielten Kandidatenansprache<br />
in sozialen Netzwerken.<br />
Umso erstaunlicher ist, dass das Thema Rekrutierung aus dem Ausland<br />
vor allem im Mittelstand nur zögerlich aufgegriffen wird: Nach<br />
einer Studie von Ernst & Young kostet der Fach- und Führungskräftemangel<br />
jährlich 33 Milliarden Euro an Umsatzeinbußen und nicht<br />
realisierten Umsätzen. Doch nur jedes fünfte Unternehmen spricht<br />
potenzielle Kandidaten im Ausland an. Eine Studie der OECD kommt<br />
zu dem Ergebnis, dass 37 Prozent der Betriebe offene Stellen nicht<br />
besetzen können, jedoch hat nur jedes vierte Unternehmen versucht,<br />
ausländische Kandidaten anzusprechen. Dem gegenüber<br />
steht die klare Prognose der Bundesagentur für Arbeit: Mindestens<br />
25 Prozent, wenn nicht gar die Hälfte des zu erwartenden Fachkräftemangels<br />
muss aus dem Ausland gedeckt werden.<br />
Wie bereits die Studie Global Talent Mobility Survey 2011 herausgearbeitet<br />
hatte, liegt das größte Hindernis für eine internationale<br />
Rekrutierung in der Unkenntnis über den internationalen<br />
Arbeitsmarkt bzw. der Positionierung des eigenen<br />
Unternehmens in diesem. Die Fragen, die gestellt werden<br />
sollten, sind: Wo sind Talente zu finden, wie kann man sie<br />
erreichen und wie kann man sie für das Unternehmen gewinnen?<br />
Der Fachkräftemangel verstärkt dabei nur die ohnehin schon<br />
auf der Hand liegenden Gründe für eine Rekrutierung im Ausland.<br />
Neben internationaler Profilierung, Wachstum des Unternehmens,<br />
Bedarf an seltenen Skills und Kostenreduktion – also<br />
den unternehmerseitigen Interessen aufgrund von Kosten- und<br />
Innovationsdruck – punkten ausländische Kandidaten mit länderspezifischen<br />
Markt- und Produktkenntnissen sowie für das<br />
internationale Geschäft relevanten Sprachkenntnissen. Nicht<br />
zuletzt erhoffen sich Firmen, die speziell nach ausländischen<br />
Führungskräften suchen, einen Schub an Innovationskraft durch<br />
neue Sichtweisen, kulturelle Prägungen und Erfahrungen. Dabei<br />
muss man noch nicht einmal nur im Ausland selbst suchen: Internationale<br />
Studierende und ausländische Absolventen deutscher<br />
Hochschulen sind neben der fachlichen Qualifikation bereits mit<br />
den kulturellen Gegebenheiten in Deutschland und der Sprache<br />
vertraut.