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Regionale Siedlungshierarchien und interregionaler Austausch

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jedoch vor allem durch einen gemeinsamen Keramikhorizont gestützt, der zwar in der<br />

Guadalupe-Phase eine subregionale Variation im Etla-Tal gef<strong>und</strong>en hat (vgl. S. 27), in der<br />

Rosario-Phase aber als ein gemeinsamer stilistischer Horizont im gesamten Oaxaca-Tal<br />

evident wird (ibd.). Und schließlich sei nochmals auf die wichtige Rolle San José Mogotes<br />

hingewiesen, dessen Funktion als regionaler Fokus integrative Kräfte innerhalb des Tals<br />

innehatte <strong>und</strong> im interregionalen Orchester der Großregionen als Knotenpunkt des Waren-,<br />

Ideen- <strong>und</strong> Symbolaustausches fungierte.<br />

5.3 Siedlungsevolution im Tal von Mexiko<br />

5.3.1 Einleitung<br />

In diesem Kapitel 5.3 soll anhand des in Kapitel 5.2 für das Tal von Oaxaca erstellten<br />

Schemas eine Analyse des Siedlungsmusters <strong>und</strong> –systems im Tal von Mexiko durchgeführt<br />

werden. Dabei sollen insbesondere die Ähnlichkeiten <strong>und</strong> Unterschiede zwischen den beiden<br />

Tälern in Bezug auf naturräumliche Gegebenheiten <strong>und</strong> Siedlungssysteme hervorgehoben<br />

werden. Wie im Falle des Oaxaca-Tals bei dem eine Eingrenzung auf das Etla-(Sub-)-Tal<br />

vorgenommen wurde, wird auch auf das Tal von Mexiko der analytische Fokus gelegt. In der<br />

für diese Arbeit relevanten Zeitperiode des Frühen <strong>und</strong> Mittleren Formativums (vgl Tab. 1)<br />

kristallisiert sich die südliche Region des Tals mit den Subregionen Chalco, Ixtapalapa <strong>und</strong><br />

Xochimilco heraus, als das Gebiet mit der dichtesten Besiedlung <strong>und</strong> dem ausgeprägtesten<br />

Siedlungssystem.<br />

5.3.2 Der topographisch-geologische Kontext<br />

Das Tal von Mexiko ist mit insgesamt 8000 km 2 , von denen 3000 km 2 hohes <strong>und</strong> steiles<br />

Gebirge darstellen, das für die menschliche Subsistenz von marginaler Bedeutung ist, weitaus<br />

größer als das Tal von Oaxaca mit 2500 km 2 (Parsons et al. 1982: 6; Blanton et al. 1999: 31).<br />

Das Niveau des Hochtals liegt durchschnittlich bei 2240 m ü.N.N. Es wird im Westen (Sierra<br />

Las Cruces), Osten (Sierra Nevada) <strong>und</strong> Süden (Sierra Ajusco) von massiven Vulkanketten<br />

umgeben, die bis auf 5000 m ansteigen. Im Norden wird das Tal von flachen Hügelketten zur<br />

benachbarten Mezquital Abflusssenke in Hidalgo separiert, deren Übergang graduell ansteigt<br />

<strong>und</strong> von einer klimatischen Aridisierung begleitet wird, die die Landwirtschaft, basierend auf<br />

Niederschlagsbewässerung schwierig gestaltet (Parsons et al. 1982: 6). Das Tal ist in fünf<br />

physiographische Zonen gegliedert (Tab. 12), bestehend aus dem Seenbereich, dem<br />

Uferbereich (Lakeshore Plain), dem unterem Piedmont (Lower Piedmont), zu dem auch die<br />

Schwemmebenen der Flüsse mit den darüber liegenden Alluvialzonen gerechnet werden, dem<br />

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