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Regionale Siedlungshierarchien und interregionaler Austausch

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120); aber zum anderen auch aus dem guatemaltekischen Hochland, repräsentiert durch die in<br />

Izapa intrusive Duende-Keramik (Lowe et al. 1982: 123, 127).<br />

Lowe et al. folgern daraus,<br />

„…that an eastern, and possibly early Mayan, ceramic and architectural tradition had<br />

intruded itself into Izapa, apparently between 850 and 650 B.C.” (ibd. 127).<br />

Das massive Auftauchen von Objekten <strong>und</strong> Motiven olmekischen Stils <strong>und</strong> das Verschwinden<br />

der Duende-Keramik könnten darauf deuten, dass der Einfluss aus dem Osten (frühe Maya?)<br />

nur von kurzer Dauer war (ibd.).<br />

Weit verbreit ist dieser Stil vor allem in Izapa, Altamira, Aquiles Serdán, Pajón, Tzutzuculi<br />

<strong>und</strong> anderen Orten zu finden (Lee 1989: 209). Die Flachreliefs in Pijijiapan (Abb. 113)<br />

werden als „olmekisch“ bezeichnet (Navarrete 1974: 1). Ebenso weist Monument 1 in<br />

Tzutzuculi auf den olmekischen Stil hin (Abb. 114).<br />

In El Mesak wurde auf der lokalen weißen Keramik das vermeintliche „were-jaguar“-Motiv<br />

gef<strong>und</strong>en (Abb. 115). „Olmekische“ Motive findet man auch in dem unweit liegenden La<br />

Blanca (Abb. 116), wo eine breitere Elite Objekte wie Jade oder Skulpturen akkumulierte<br />

(vgl. o. Abb. 21; Love 1991: 60). In La Blanca <strong>und</strong> auch in El Mesak findet man lokale feine<br />

Keramiken versehen mit panmesoamerikanischen Motiven, die generell als olmekisch<br />

bezeichnet werden, jedoch jeweils in unterschiedlichen Kontexten (Pye <strong>und</strong> Demarest 1991:<br />

95). Während in La Blanca diese Ware zusammen mit Jade <strong>und</strong> anderen Objekten in von<br />

Love (1991: 71) als Elitehaushalte bezeichneten Wohneinheiten gef<strong>und</strong>en wurde, tauchen<br />

feine Zylindergefäße <strong>und</strong> Jade in El Mesak im Haushaltsabfall auf <strong>und</strong> implizieren keinen<br />

Elitekontext (Pye <strong>und</strong> Demarest 1991: 96). Pye <strong>und</strong> Demarest (ibd.) vermuten, dass El Mesak<br />

ein Knotenpunkt innerhalb des Zusammenlaufes zweier <strong>Austausch</strong>routen gewesen sein<br />

könnte: zum einen einer entlang der pazifischen Küste gelegenen <strong>und</strong> zum anderen einer, die<br />

die Küste <strong>und</strong> das guatemaltekische Hochland verband. Eine derartige Route könnte die weite<br />

Verbreitung der panmesoamerikanischen („olmekischen“) Motive vor allem im südöstlichen<br />

Mesoamerika erklären helfen.<br />

Das sogenannte „Shook Panel“ (Abb. 117), dessen Provenienz unbekannt ist, wurde 1973 von<br />

Edwin M. Shook erworben. Der Vorbesitzer erhielt es, laut Shook <strong>und</strong> Heizer (1976: 1), von<br />

einem Mann aus San Antonio Suchitepéquez (in der Nähe von Mazatenango / Guatemala).<br />

Das Monument weist einige Parallelen zu Monumenten aus La Venta auf, wie etwa die<br />

Fußabdrücke auf Monument 13 (Abb. 118) oder die Ohrspule auf Monument 19 (Abb. 119).<br />

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