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Regionale Siedlungshierarchien und interregionaler Austausch

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finden ist (Love 1991: 65; Love 1993: 21, Table 1). Diese Ware ist ebenfalls oft mit dem<br />

Sternenmotiv versehen (Abb. 100), sowohl in La Blanca, als auch auf der Socorro Gray-Ware<br />

im Tal von Oaxaca (Abb. 101) oder im Grabkomplex 9N-8 in Copán (Abb. 102). Joralemon<br />

(1971: 15 [Motiv 116], Fig. 49, 57, 90, 140) interpretiert es als olmekisch <strong>und</strong> findet es in<br />

Tlatilco, Tlapacoya <strong>und</strong> einigen Stätten in Morelos. Die Kombination beider Charakteristika,<br />

der feinen weißen Ware <strong>und</strong> des weit verbreiteten Musters, machten diese vermutlich zu<br />

einem begehrten Gut, zumal die Quellen des zur Herstellung der Engobe benötigten Kaolins<br />

rar waren.<br />

6.3.1.6 Tal von Oaxaca – Tal von Mexiko<br />

Die <strong>Austausch</strong>beziehungen beider Regionen waren schon bereits im Frühen Formativum<br />

intensiv. Dies wird vor allem durch die Obsidianvorkommen aus dem Hochland von Mexiko<br />

im Oaxaca-Tal bestätigt (Pires-Ferreira 1975: 27). Doch auch Keramik wurde ausgetauscht.<br />

Ein Gefäß aus Tlapacoya wurde aus Ton hergestellt, der im Tal von Oaxaca zu finden ist <strong>und</strong><br />

in die San José-Phase (1150-850 v. Chr.) datiert wird (Marcus 1989: 168). Ware des Typs<br />

Delfina Fine Gray aus dem Oaxaca-Tal, ebenfalls aus der San José-Phase, die in Aquiles<br />

Serdán an der Chiapasküste gef<strong>und</strong>en wurde, fand man auch im Tal von Mexiko in Tlapacoya<br />

(Pires-Ferreira 1975: 81f.). Generell sind die keramischen Verbindungen in der San José-<br />

Phase zwischen beiden Regionen sehr stark (Flannery <strong>und</strong> Marcus 1994: 377), sowohl in der<br />

Form, als auch in der Verzierung mit „double-line-break“–Motiven. Flannery <strong>und</strong> Marcus<br />

(1994: 379) betonen, dass die Verbindung zwischen diesen beiden Regionen sich gegenüber<br />

anderen am stärksten ausdrückte.<br />

In Haushalt C3, Areal A in San José Mogote wurde Obsidian aus Barranca de los Estetes <strong>und</strong><br />

Zinapécuaro lokalisiert (Tab. 27; Marcus 1989: 185). 25 % des Obsidians im Tal von Oaxaca<br />

stammen aus der Barranca de los Estetes-Quelle (Pires-Ferreira 1975: 30). Vice versa<br />

stammen im Tal von Mexico 13,7 % des Obsidians aus einer unbekannten Quelle im Tal von<br />

Oaxaca (ibd. 31, Fig. 16). 214<br />

Figurinen aus dem Tal von Oaxaca (Abb. 103a) entsprechen dem Typ A aus dem Mexiko Tal<br />

(Abb. 103b).<br />

Allgemein kann von einer punktuellen Konzentration von Obsidian innerhalb der Siedlungen<br />

im Tal von Oaxaca gesprochen werden, bevor der Obsidian auf die einzelnen Haushalte<br />

verteilt wurde (Winter <strong>und</strong> Pires-Ferreira 1976: 309). Dieser Prozess ist im Frühen<br />

214 Vgl Kap. 6.3.1.10.<br />

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