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Regionale Siedlungshierarchien und interregionaler Austausch

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5.3.4 Vegetation<br />

Die Paläovegetation ist wie bereits am Beispiel des Oaxaca-Tals besprochen, 133 anhand von<br />

nicht anthropogen veränderter Reliktvegetation rekonstruierbar, die sich im Tal im Pedregal<br />

de San Ángel, südwestlich von Mexiko Stadt finden lässt (Parsons et al. 1982: 11). Das<br />

graduelle Absinken des Niederschlags von Süden nach Norden spiegelt sich auch in der<br />

Vegetation wider. Im Süden bewuchsen dichte Eichenwälder das Tal bis hinunter auf eine<br />

Höhe von 2300 m. Oberhalb von 3000 m dominierten Koniferengewächse (v. a. Kiefern) <strong>und</strong><br />

über 3500 m Tannen (ibd.), während im Norden Xerophyten <strong>und</strong> Sträucher das<br />

Landschaftsbild prägten. Innerhalb des Uferbereichs <strong>und</strong> des anschließenden Küstenstreifens<br />

(Inner Lake Shore, vgl. Tab. 12, Abb. 71) dominierten Schilfrohr (Typha), wilder Reis<br />

(Oryziopsis), eine blau-grüne Alge (Tecuilatl genannt) <strong>und</strong> vor allem salzresistente Grasarten,<br />

die sich im stark feuchten Milieu des Uferbereiches angesiedelt haben (Sanders et al. 1979:<br />

85). Im darüber liegenden Outer Lake Shore wuchsen im Süden des Tals Eichen- <strong>und</strong><br />

Zypressenwälder, vergesellschaftet mit Gräsern <strong>und</strong> Sträuchern (ibd. 86). Vor allem entlang<br />

der Zuflüsse darf eine üppige Vegetation angenommen werden.<br />

5.3.5 Ressourcen<br />

5.3.5.1 Geologische Ressourcen<br />

Das Tal von Mexiko besitzt in seiner unmittelbaren Nähe zwei regional <strong>und</strong> interregional<br />

bedeutende Obsidianquellen (vgl. o. Abb. 42). Die eine ist die Otumba-Quelle an der<br />

östlichen Peripherie des Teotihuacán-Tals (Barranca de los Estetes), die andere ist die<br />

Pachuca-Quelle im Nordosten des Tals von Mexiko. Letztere Quelle lieferte feinen grünen<br />

Obsidian, der vor allem im Mittleren Horizont (200 - 700 n. Chr.) über weite Teile<br />

Mesoamerikas verbreitet wurde (Sanders et al. 1979: 292). 134 Salzextraktion ist im großen<br />

Maßstab aus dem Späten Horizont (1350-1519 n. Chr.) im Umfeld von Tenochtitlán bekannt<br />

<strong>und</strong> kann auch in früheren Phasen betrieben worden sein (ibd. 292f.).<br />

133 Vgl. Kap. 5.2.3.<br />

134 Bei einer von Boksenbaum et al. (1987: 65ff.) durchgeführten chemischen Untersuchung von 2864<br />

Obsidianartefakten aus dem südlichen Teil des Tals, wurden in Coapexco, einem frühformativen Ort mit einem<br />

überdurchschnittlichen Anteil an Obsidian, gemessen an der Gesamtanzahl folgende prozentuelle Anteile der<br />

Quellen ermittelt: nur 19 % aus der nahen Otumba-Quelle, jedoch 36 % aus der Zinapécuaro-Quelle (Michoacán,<br />

250 km westlich von Coapexco), 17 % aus Altotonga (Veracruz, ca. 190 km), 18 % Peredón (95 km nordöstlich)<br />

<strong>und</strong> 2 % Pachuca (Hidalgo, 90 km). Die Präferenz von weiter entfernten Obsidianquellen hängt von<br />

unterschiedlichen qualitativen Aspekten ab (ibd. 67).<br />

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