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Die Revolution auf dem Lande – das Beispiel ... - Bezirk Oberfranken

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Staffelstein eine Volksversammlung veranstalten wollte. „Vielseitigem<br />

wiederholtem Verlangen entsprechend“ werde „eine Volksversammlung<br />

zur Besprechung der jetzigen hochwichtigen Volksangelegenheiten<br />

in Staffelstein abgehalten werden“, kündigte <strong>das</strong> Organ der<br />

Bamberger Republikaner, der FRÄNKISCHE MERKUR, an 75 . Eingeladen<br />

hatte die Bamberger Anton Stark 76 , 1827 als Sohn eines Rotgerbers in<br />

Staffelstein geboren 77 und Student der Rechte in Würzburg. Ferner<br />

standen hinter <strong>dem</strong> Plan offenbar der einige Jahre in Staffelstein tätige<br />

Arzt Dr. Ott 78 und der Münchner Student Burkhard Glosse, der<br />

sich bei Verwandten in Staffelstein <strong>auf</strong>hielt 79 . Ferner galt Johann Baptist<br />

Müller, der minderjährige Sohn eines K<strong>auf</strong>manns, als einer der<br />

„Agenten“ der Bamberger Demokraten in Staffelstein 80 .<br />

Über die Ereignisse des 24. April sind wir bestens unterrichtet:<br />

durch Meldungen und Erklärungen in Zeitungen verschiedener Couleur<br />

81 , durch Behördenberichte 82 , durch eine zeitgenössische Schilderung<br />

von <strong>dem</strong>okratischer Seite 83 und durch den Privatbrief eines<br />

monarchischen Spitzels 84 . Unter den etwa 25 Bambergern, die am<br />

Morgen des Ostermontags 1848 mit der Bahn nach Staffelstein fuhren,<br />

waren nämlich nicht nur namhafte Bamberger Republikaner wie<br />

der Redakteur Karl Heger (1805–1874), der Arzt Dr. Heinrich Heinkelmann<br />

(1807–1866), der Advokat Ignaz Prell († 1874), der Jurist Dr.<br />

David Morgenstern (1814 –1882) – nachmals der erste bayerische<br />

75 Fränkischer Merkur vom 23./24.4.1848.<br />

76 Vgl. Fränkischer Merkur vom 22.5.1848.<br />

77 Vgl. AEB, Kirchenbücher Staffelstein, Bd. 4, pag. 128.<br />

78 Möglicherweise ist er identisch mit Johann Christian Michael Ott aus Bamberg,<br />

geboren um 1812, der sich 1831, von der Universität Würzburg kommend,<br />

als Medizinstudent an der Universität Erlangen immatrikulierte. Vgl.<br />

Register zur Matrikel der Universität Erlangen, S. 359.<br />

79 Vgl. BayHStA, MInn 46044, Schreiben vom 9.5.1848.<br />

80 Vgl. StAB, K 3 Präs.reg., Nr. 813/I, fol. 375v („längst als Anhänger des Titus<br />

bekannt“).<br />

81 Berichte überregionaler Zeitungen: Der freie Staatsbürger 1848, S. 16; Allgemeine<br />

Zeitung 1848, S. 1891; Neue Würzburger Zeitung 1848, Nr. 117. Nachweise<br />

zu den Bamberger Zeitungen im folgenden.<br />

82 StAB, K 3 Präs.reg., Nr. 813/I, fol. 337r–338v (Gendarmeriestation Staffelstein<br />

an Gendarmerie-Kompanie-Kommando Bayreuth, 24.4.1848), 339r–340v<br />

(Landgericht Lichtenfels an Regierungspräsidium, 24.4.1848), 345r–348r (Regierungspräsident<br />

an Staatsministerium des Innern, 25.4.1848), 371r–377r<br />

(Landgericht Lichtenfels an Regierungspräsidium, 27.4.1848)<br />

83 Dresch: <strong>Die</strong> Umtriebe in Bamberg, S. 8–10.<br />

84 Luthardt: Mein Werden und Wirken, S. 72–79. – August Emil Luthardt<br />

(1824–1906), Sohn des Nürnberger Hauptzollamtsverwalters, war damals Jurastudent.<br />

Er beendete seine berufliche L<strong>auf</strong>bahn als Regierungsdirektor bei<br />

der Regierung von Schwaben und Neuburg. Über ihn vgl. Register zur Matrikel<br />

der Universität Erlangen, S. 304; Ludolphy: Luthardt, Ernst.<br />

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