Die Revolution auf dem Lande – das Beispiel ... - Bezirk Oberfranken

Abb. 6:
Franz Joseph Pentowsky,
1835–1853 Pfarrer
von Lichtenfels
(Staatsbibliothek
Bamberg, V.A.311)
und Vaterland, geistliche und
weltliche Obrigkeit ausdrückt,
wie er seinem frevelnden Uebermuthe
und dem Ausbruche
seiner Rohheit auf offener
Strasse freyen Lauf läst, – wie er offen seine Absicht auf Raub und
Zerstörung zu erkennen giebt, wie er Jagd und Wald mit frecher
Hand zerstört und es nur des Winkes eines gleichgesinnten thatenmuthigen
Anführers bedürfe, um ihn zum Umsturtze alles Bestehenden
zu verleiten und alle menschliche Ordnung zu zerstören?“ Der
einzelne wage meist nicht, sich dem Treiben entgegenzustellen und
Übergriffe anzuzeigen, legte Loeser in einem öffentlichen Aufruf dar,
denn man müsse Racheakte befürchten. Als Hilfsmittel schlug er die
Gründung eines „Sicherheits-Commitée[s] aus 24–30 Bürgern“ vor.
Wer von gesetzwidrigen Äußerungen oder Taten erfahre, solle sie
dem Komitee melden, das dann Anzeige bei den Behörden erstatten
werde; der Meldende müsse mithin nicht fürchten, „als Denunziant
bezeichnet zu werden“ 142 . Es ist allerdings unklar, ob ein solches Komitee
tatsächlich entstand.
Der Abwehr republikanischer Gesinnungen verschrieb sich der
„Lichtenfelser Volksverein“, der im September 1848 durch ein Flugblatt
um Unterstützung warb 143 . Unterzeichner waren der aus Krefeld
stammende Stadtpfarrer Franz Joseph Pentowsky (1798 –1872) 144 ,
142 StadtAL, A 992, „Aufforderung an die Gemeinde dahier zur Vereinigung für
Aufrechthaltung der Ruhe, Ordnung und des gesetzlichen Zustandes“ vom
10.5.1848.
143 Vgl. Meyer: Die Einheits- und Freiheitsbewegung, Nr. 2.
144 Über ihn vgl. Wachter: General-Personal-Schematismus, Nr. 7388.
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