Die Revolution auf dem Lande – das Beispiel ... - Bezirk Oberfranken

Abb. 9: Wirtshaus in Hochstadt a. Main, errichtet 1605 durch
das Kloster Langheim, heute Drogenklinik des Bezirks Oberfranken
(Aufnahme vor 1901)
Während die Republikaner von mehreren tausend Teilnehmern
sprachen, bezifferte der Lichtenfelser Gendarmeriebrigadier die
„Menschen, welche der Versammlung beywohnten, Weiber, Kinder
etc.“ mit 1000 bis 1200, „darunter viele Ausländer (Coburger)“ 210 . Ihm
zufolge hatte neben den Kronachern der Volksverein Schney eingeladen
211 .
„Da wegen der Unsicherheit des Wetters die Abhaltung der Versammlung
vor dem Dorfe nicht rathsam schien, so wurde der geräumige
Platz vor dem Gasthause zum Versammlungsplatze benutzt,
während die Redner aus einem der obern Zimmer des Gasthofes zu
der Versammlung sprachen.“ 212
Der Vorsitzende des Märzvereins Kronach, der Kaufmann Karl
Pfretzschner 213 , eröffnete die Versammlung „mit einem längeren, mit
210 StAB, K 3 Präs.reg., Nr. 813/V, fol. 252v.
211 Vgl. ebd., fol. 250r.
212 Neue Deutsche Dorfzeitung vom 14.4.1849.
213 Als Vorstand des Märzvereins wird er im Februar 1849 genannt. Vgl. StAB,
K 3 Präs.reg., Nr. 813/V, fol. 70r. – Er war 1810 in Stockheim als Sohn des
nachmaligen Kronacher Stadtrats Gottfried Pfretzschner zur Welt gekommen.
Vgl. AEB, Kirchenbücher Kronach, Bd. 22, pag. 7 f. 1846 wird er als Eisenhändler
bezeichnet. Vgl. AEB, Kirchenbücher Kronach, Bd. 11, Aufschlag 78.
Als Würzburger Student war er 1833 verdächtigt worden, am Frankfurter Wachensturm
beteiligt gewesen zu sein. Vgl. StAB, K 3 Präs.reg., Nr. 932; Zinner:
Zur Revolution von 1848/49 in Oberfranken, S. 121.
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