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Die Revolution auf dem Lande – das Beispiel ... - Bezirk Oberfranken

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Lichtenfels war, der aber wohl auch in Marktzeuln und Schwürbitz<br />

einen wichtigen Erwerbszweig bildete 13 .<br />

Durch <strong>das</strong> obere Maintal verlief die Ludwig-Süd-Nord-Bahn, die<br />

1848 bereits Nürnberg mit Hof verband 14 . Lichtenfels, Staffelstein und<br />

Ebensfeld 15 besaßen seit Anfang 1846 Bahnstationen. <strong>Die</strong> Teilstrecke<br />

Lichtenfels – Neuenmarkt war Ende 1846 eröffnet worden; dadurch<br />

hatte ein weiterer Ort im Landgericht Lichtenfels, Hochstadt am Main,<br />

einen Bahnhof erhalten. Lichtenfels war auch die Station, zu der sich<br />

bis zum Bau der Werrabahn 1859 die Reisenden aus Coburg und anderen<br />

thüringischen Staaten kutschieren ließen 16 , um von hier aus<br />

die Reise in Richtung Nürnberg oder Hof anzutreten.<br />

Liberale Strömungen im Vormärz<br />

Liberales Gedankengut wurde im Vormärz auch im Raum Lichtenfels<br />

rezipiert. Der Lichtenfelser Landgerichtsassessor Thomas Rüblein<br />

(1781–1846) büßte es in den 30er Jahren mit Amtsenthebung und<br />

fünfjähriger Festungshaft, daß er eine Schrift von Johann Georg August<br />

Wirth (1798–1848) verbreitet hatte 17 . <strong>Die</strong>s geschah um dieselbe<br />

Zeit, als Rübleins Schwager, der Landgerichtsphysikus Dr. Michael<br />

Krappmann (1776–1864) in Lichtenfels, der Zweiten Kammer des<br />

Landtags angehörte 18 und <strong>dem</strong> Landrichter als „<strong>das</strong> Muster eines<br />

Thron- und Ordnungs-Freundes“ erschien 19 .<br />

<strong>Die</strong> Verbreitung von Schriften, namentlich eines antifürstlichen<br />

Spottliedes, brachte <strong>dem</strong> 1809 in Schney geborenen und in Bamberg<br />

tätigen Porzellanmaler Johann Georg Stammberger 20 1834 acht Jahre<br />

Zuchthaus ein, von denen er rund fünf absaß. Er hatte <strong>das</strong> Hambacher<br />

Fest besucht, er war Mitglied des von Johann Georg August<br />

Wirth mitgegründeten Preß- und Vaterlandsvereins 21 , und an seine<br />

Eltern schrieb er 1832: „sagt mir, Theuerste, sagt mir, was wird aus<br />

13 Vgl. Hohn: Geographisch-statistische Beschreibung, S. 206, 209; Rüblein: Statistische<br />

und agrikole Beschreibung, S. 77 f.<br />

14 Vgl. Schäfer: Über die Durchgangsstation, S. 205–211; Dippold: Lichtenfels,<br />

S. 53–55.<br />

15 Vgl. Zenk: Der Eisenbahnbau.<br />

16 Vgl. StAB, K 3 F VI b, Nr. 4676, fol. 1r; BayHStA, MA 8801, Schreiben vom<br />

15.2.1855.<br />

17 Vgl. Jäck: Thomas Rüblein, S. 360.<br />

18 Er war Abgeordneter von 1831 bis 1837. Vgl. Jäck: Zweites Pantheon, S. 60.<br />

19 StAB, K 3 Präs.reg., Nr. 964, fol. 38r.<br />

20 Über ihn Radunz: Johann Georg Stammberger.<br />

21 Über den Verein vgl. Foerster: Der Preß- und Vaterlandsverein.<br />

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