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Gesundheitswirtschaft, Basisstudie.pdf - Ministerium für Wirtschaft ...

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stellung von Gesundheit anstreben, sondern auch im<br />

Alter möglichst lange aktiv, vital und eigenständig bleiben<br />

wollen. Diese veränderten Präferenzen werden die<br />

Angebotsseite der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> nachhaltig<br />

beeinflussen.<br />

Hierzu ein Beispiel aus der rheinland-pfälzischen Tourismusbranche:<br />

Das Hotelangebot „50 plus“ – eine ursprünglich<br />

österreichische Idee – umfasst in Rheinland-<br />

Pfalz mittlerweile sieben Häuser. In diesen Häusern geht<br />

man besonders auf die Wünsche der Gäste 50 plus ein.<br />

Dies reicht von besonderen Ernährungswünschen oder<br />

Schlafgewohnheiten bis hin zu speziellen Wellnessprogrammen<br />

wie Medical Wellness und sportlichen Aktivitäten<br />

mit Personal Coach.<br />

Der Wandel vom Versorger- zum Konsumentenmarkt<br />

und die Stärkung der Prävention<br />

hat bereits begonnen<br />

Ein gewachsenes Gesundheitsbewusstsein und die zunehmende<br />

Alterung der Gesellschaft haben dazu geführt,<br />

dass dem Gut der persönlichen Gesundheit ein<br />

höherer Stellenwert zugemessen wird. In der Folge ist<br />

ein Wechsel weg vom Versorger-, hin zum Konsumentenmarkt<br />

dabei, sich Bahn zu brechen. Immer mehr<br />

Menschen sehen die Sicherung, Bewahrung und Herstellung<br />

ihrer Gesundheit auch in ihrem privaten Verantwortungsbereich.<br />

So achten rund 47 % der in einer<br />

Studie befragten Bundesbürger heute mehr auf ihre Gesundheit<br />

als noch vor zwei Jahren. Obwohl nach wie<br />

vor hohe Erwartungen an die Leistungen des Staates<br />

im Falle von Krankheit bestehen, greift ein allgemeiner<br />

Mentalitätswandel „hin zur Gesundheit auch als Teil der<br />

individuellen Verantwortung“ immer mehr Raum.<br />

Die eigene Gesundheit und Vitalität bewahren, heißt<br />

immer mehr auch Krankheit und Gebrechlichkeit – wo<br />

möglich – proaktiv erst gar nicht entstehen zu lassen.<br />

Auch von Seiten des Gesetzgebers erhält die Prävention<br />

im Hinblick auf die Förderung der Gesundheit und der<br />

Vorbeugung von chronischen Krankheiten eine zentrale<br />

Rolle. Durch gezielte Gesundheitsförderung und Vorbeugung<br />

lassen sich nach Schätzungen der Bundesregierung<br />

rund 30 % der Gesamtausgaben im Gesundheitswesen<br />

einsparen.<br />

Nach dem Motto „Vorbeugen ist besser (und billiger)<br />

als heilen“ beteiligen sich viele Krankenkassen mittlerweile<br />

an den Kosten von gesundheitsfördernden Aktivitäten<br />

(bspw. Ernährungs- und Bewegungsprogramme)<br />

ihrer Versicherten.<br />

Auch für die Heilbäder und Kurorte liegen in der gewachsenen<br />

Bedeutung der Prävention neue Potenziale<br />

im Bereich der privat finanzierten Gesundheitsausgaben.<br />

Die gestiegene private Zahlungsbereitschaft<br />

im Kontext Gesundheit bringt neue Marktchancen<br />

Wo Gesundheit und Vitalität wichtiger und immer mehr<br />

auch als Teil der eigenen Verantwortung gesehen werden,<br />

wachsen die Notwendigkeit und die Bereitschaft,<br />

auch privat in dieses hohe Gut zu investieren. Zumal die<br />

Erkenntnis in weiten Teilen zu reifen beginnt, dass die<br />

öffentlichen Finanzierungssysteme in Sachen Gesundheit<br />

zwar eine solide Grundversorgung, aber nicht eine<br />

„Rundum kostenlos-Versorgung” vom Pflaster bis zur<br />

OP leisten können.<br />

Aktuelle Studien zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>, wie die<br />

GDI-Studie Health Horizons oder auch die Roland Berger<br />

Studie zum Zweiten Gesundheitsmarkt, belegen die<br />

wachsende Zahlungsbereitschaft für privat finanzierte<br />

Gesundheitsdienstleistungen und -produkte. Laut der<br />

Roland Berger-Studie gibt bereits jetzt jeder Erwachsene<br />

im Jahr rund 900 EUR zusätzlich zur Krankenversicherung<br />

für seine Gesundheit aus. Dies u.a. für Vorsorgeuntersuchungen,<br />

komplementäre Medizin, Wellness, Sport<br />

und gesunde Ernährung. Mittlerweile wird der Markt<br />

der privat finanzierten Gesundheitsleistungen nach der<br />

Roland Berger-Studie auf jährlich 60 Mrd. EUR beziffert,<br />

2003 waren es erst 49 Mrd. EUR.<br />

Für die (Gesundheits-)<strong>Wirtschaft</strong> stehen nach diesen<br />

Prognosen die Zukunftszeichen klar auf Chance. Ausgegangen<br />

wird zum einen von einer weiter deutlich stei-<br />

8 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Rheinland-Pfalz

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