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Gesundheitswirtschaft, Basisstudie.pdf - Ministerium für Wirtschaft ...

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sundheitstouristischen Konzepten sowie der Etablierung<br />

einer Wettbewerbs-differenzierenden Positionierung<br />

durch ein eigenständiges und konsequentes Destinationsmarketing<br />

wird eine zentrale Bedeutung beigemessen.<br />

Vorsorge- und Rehakliniken sowie<br />

Kur- und Bäderwesen<br />

Regional bedeutende Arbeitgeber<br />

Durchaus Überschneidungen zeigen sich zwischen dem<br />

gesundheitsbezogenen Tourismus und dem Kur- und Bäderwesen/Vorsorge-<br />

und Rehakliniken.<br />

Für Rheinland-Pfalz gab es im Jahr 2005 insgesamt 66<br />

Anbieter im Bereich der Vorsorge und Rehabilitation, die<br />

insgesamt mehr als 7.500 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten eine Anstellung boten. An den deutschlandweit<br />

vorgehaltenen Bettenkapazitäten haben die<br />

rheinland-pfälzischen Einrichtungen einen Anteil von<br />

4,6 %. Die Einrichtungen konzentrieren sich auf bestimmte<br />

Regionen in Rheinland-Pfalz, wie etwa im Norden,<br />

in der Rheinpfalz, an der Nahe und an der Mosel),<br />

so dass sie regional begrenzt einen bedeutenden <strong>Wirtschaft</strong>sfaktor<br />

und Arbeitgeber darstellen. Vorsorge- und<br />

Reha-Einrichtungen gibt es in 14 der 23 rheinland-pfälzischen<br />

Heilbäder und Kurorte (Stand 31.12.2006).<br />

Neue rechtliche Rahmenbedingungen als<br />

große Herausforderung<br />

Das Wachstums- und Beschäftigungsförderungsgesetz<br />

sowie das Beitragsentlastungsgesetz (beide: 1996) mit<br />

ihren Veränderungen, wie etwa in Form von Erhöhung<br />

der Zuzahlungen, Kürzung der<br />

Übergangsgelder, Verlängerung des Abstands zwischen<br />

zwei Reha-Maßnahmen, Verminderung der Reha-Dauer<br />

sowie Einschränkung des Kreises der berechtigten Personen,<br />

hatten gravierende Konsequenzen für die Vorsorge-<br />

und Reha-Einrichtungen. Zu diesen werden<br />

Marktaustritte und Fusionen von Vorsorge- und Reha-<br />

Einrichtungen ebenso gezählt wie der Rückgang der<br />

Anzahl der in rheinland-pfälzischen Vorsorge- und Reha-<br />

Einrichtungen stationär behandelten Patientinnen und<br />

Patienten. Dieser Rückgang belief sich im Jahr 1997 auf<br />

mehr als 22 % und damit sank die Anzahl der stationär<br />

Behandelten in diesen Einrichtungen im Vergleich zum<br />

Vorjahr auf rund 66.600. Bei gleichzeitig um insgesamt<br />

zwei Tage gesunkener Verweildauer in den Einrichtungen<br />

verminderte sich damit die Anzahl der erbrachten<br />

Pflegetage binnen eines Jahres um fast 27 %.<br />

Nach dem Problemjahr 1997 hat sich der weitere Rückgang<br />

der Anzahl der Patientinnen und Patienten nicht<br />

fortgesetzt, sondern sich wieder ins Gegenteil gewendet:<br />

Den vorerst letzten Höchststand erreichte die Anzahl<br />

der behandelten Patientinnen und Patienten in Rheinland-Pfalz<br />

mit nahezu 100.000 im Jahr 2001, um dann<br />

auf gut 85.000 behandelte Patientinnen und Patienten<br />

im Jahr 2004 zurückzugehen.<br />

Umorientierungs- und Selektionsprozesse<br />

in vollem Gange<br />

Unter den Heilbädern und Kurorten ist in Folge der<br />

Rückgänge im angestammten Kerngeschäft des Sozialkurbereichs<br />

im Jahr 1997 ein Umorientierungs- und<br />

Selektionsprozess in vollem Gange. Die rheinland-pfälzischen<br />

Vorsorge- und Reha-Einrichtungen sowie die<br />

Heilbäder und Kurorte konkurrieren dabei nicht nur<br />

deutschlandweit, sondern zunehmend auch international<br />

um Patientinnen und Patienten bzw. Kundinnen<br />

und Kunden. Insbesondere Einrichtungen und Bäder in<br />

Mittel- und Osteuropa erscheinen Patientinnen und Patienten<br />

aufgrund des wahrgenommen Preis-Leistungs-<br />

Verhältnisses attraktiv. Zudem hat das GKV-Modernisierungsgesetz<br />

den Krankenkassen die Option eröffnet, mit<br />

Leistungserbringern im Geltungsbereich des EG-Vertrages<br />

Verträge abzuschließen. Expertinnen und Experten<br />

gehen davon aus, dass das Niveau der Leistungen und<br />

die Qualitätssicherung in diesen Ländern weiter steigen<br />

werden und sich damit der Wettbewerbsdruck für hiesige<br />

Anbieter in Zukunft noch weiter verstärkt.<br />

Um Schlussfolgerungen zu den jeweiligen Potenzialen<br />

und Eignungen für verschiedene, nach wissenschaft-<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Rheinland-Pfalz 37

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