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Gesundheitswirtschaft, Basisstudie.pdf - Ministerium für Wirtschaft ...

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Von besonderer Arbeitsmarktrelevanz sind die Massagepraxen,<br />

Praxen von medizinischen Bademeistern/Bademeister<br />

innen, Hebammen und Physiotherapeuten/<br />

-innen. Diese spielen mit Blick auf die sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung in Rheinland-Pfalz noch<br />

eine größere Rolle als in Deutschland (Beschäftigungsanteil<br />

61,7% vs. 56,7%). Gut ein Drittel der sozial versicherungspflichtig<br />

Beschäftigten im Teilmarkt der Gesundheitsfachberufe<br />

(ohne psychologische Psycho the rapeuten/-innen,<br />

Kinder- und Jugendpsychothera peuten/<br />

-innen) finden ihren Arbeitsplatz in den sonstigen<br />

selbstständigen Tätigkeiten im Gesundheitswesen, d.h.<br />

bspw. bei Ergo- und Sprachtherapeuten/-innen, Logopäden/-innen.<br />

Zunahme der sozialversicherungs pflichtigen<br />

Beschäftigung<br />

Von 1999 bis 2005 hat in Rheinland-Pfalz die sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung bei den nicht ärztlichen<br />

medizinischen Berufen um 12 % zugenommen,<br />

in Deutschland dagegen konnte nahezu die vierfache<br />

Wachstumsrate von Rheinland-Pfalz erreicht werden.<br />

Allerdings verlief das Wachstum sehr uneinheitlich. Sowohl<br />

absolut als auch relativ haben die Frauen von dem<br />

Wachstum am stärksten profitiert. Im Jahr 2005 waren<br />

in den rheinland-pfälzischen Praxen dagegen insgesamt<br />

8 % weniger männliche sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />

tätig als noch im Jahr 1999.<br />

Wachsender Bedarf durch zunehmende<br />

Muskel- und Skeletterkrankungen und<br />

Geriatrisierung<br />

Mit Blick auf die Berufe, die Heilmittel-Dienstleistungen<br />

erbringen und die vielfach im Rahmen der Prävention<br />

und Rehabilitation tätig sind, sprechen bspw. folgende<br />

Daten im Bereich Orthopädie für wachsenden Bedarf:<br />

Unter Rückenschmerzen haben im Jahr 2002 rund zwei<br />

Drittel der Frauen und nahezu 60 % der Männer gelitten.<br />

Bezogen auf die Behandlungskosten befinden sich<br />

Krankheiten des Muskel- und Skelettsystems unter allen<br />

Krankheitsgruppen an dritter Stelle. Zudem verursachen<br />

Muskel- und Skeletterkrankungen insgesamt die meisten<br />

Arbeitsunfähigkeitstage und sind bei Männern der<br />

häufigste, bei Frauen der zweithäufigste Grund für gesundheitlich<br />

bedingte Frühberentung.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Ergotherapeuten/-innen<br />

– die Geriatrie – ist aufgrund des demografischen<br />

Wandels ein ebenfalls bedeutender Wachstumsbereich.<br />

Trotz aller Anzeichen dafür, dass die Nachfrage nach<br />

den Dienstleistungen der Gesundheitsfachberufe steigen<br />

wird, kann sich auch auf die Entwicklungspotenziale<br />

dieses Teilmarkts dämpfend auswirken, dass insbesondere<br />

die gesetzlichen Krankenkassen die Leistungen<br />

dieser Berufsgruppen nur noch eingeschränkt übernehmen.<br />

Potenzialfeld II: Älter werdende<br />

Gesellschaft & Barrierefreiheit<br />

Insbesondere auf den immensen gesundheitswirtschaftlichen<br />

Potenzialen aus dem Megatrend demografische<br />

Entwicklung fußt das Potenzialfeld II „Älter werdende<br />

Gesellschaft & Barrierefreiheit“. Dieser beeinflusst maßgeblich<br />

die Teilmärkte Pflege und Handel mit Gesundheitsprodukten<br />

sowie die so genannte Senioren<strong>Wirtschaft</strong>.<br />

Unter dieser werden all diejenigen Produkte und<br />

Dienstleistungen aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />

zusammengefasst, die auf die Bedürfnisse der Seniorinnen<br />

und Senioren zugeschnitten sind und bei denen sich<br />

weit reichende neue Marktchancen für unterschiedlichste<br />

Anbieter abzeichnen.<br />

Weiterhin wird das Thema Barrierefreiheit mit den beiden<br />

Marktausprägungen Bauen und Wohnen (inkl.<br />

„assisted living“) sowie Tourismus aufgenommen.<br />

Diese werden zum einen vom Megatrend demografischer<br />

Wandel geprägt, zum anderen ist die Barrierefreiheit<br />

aber auch für mobilitätseingeschränkte Menschen<br />

gleich welchen Alters relevant. (vgl. Abbildung 21<br />

nächste Seite)<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Rheinland-Pfalz 41

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