Gesundheitswirtschaft, Basisstudie.pdf - Ministerium fÃ¼r Wirtschaft ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Trends und Impulsgeber im Zukunftsmarkt Gesundheits wirtschaft Demografie, Wertewandel, Wettbewerb, Finanzierung, In novationen und Qualifikationen Ein so komplexes Marktgeschehen wie die Gesundheitswirtschaft unterliegt zahlreichen Trends, die dieses insgesamt und – mehr oder minder ausgeprägt – auch die einzelnen Teilmärkte beeinflussen. Drei Impulsgeber sind dabei von besonderer Bedeutung für die positive Entwicklung der Gesundheitsmärkte. Dies sind: die gesellschaftlichen, die technologischen und die wirtschaftlichen Impulsgeber mit ihren jeweiligen Untertrends bzw. Auswirkungen. fast jede bzw. jeder Dritte zu dieser Altersgruppe zählen. Ebenfalls deutlich zunehmen wird die Anzahl der Hochbetagten über 80 Jahre. In 2025 sind allein in Deutschland 10 Millionen Menschen über 80 Jahre. Abbildung 2: Impulsgeber mit Auswirkungen auf die Gesundheitswirtschaft Gesellschaftliche Impulsgeber – die Alterung der Gesellschaft und der Wertewandel verändern Nachfrage und Angebot in der Gesundheitswirtschaft Gesellschaftliche Impulsgeber Technologische Impulsgeber Im Zentrum der Gruppe der so genannten gesellschaftlichen Impulsgeber stehen die beiden nachfrageseitigen Aspekte Demografischer Wandel und Wertewandel. · Demografischer Wandel · Wertewandel · Eigenverantwortung/ Selbstverständnis Gesundheitswirtschaft · Biotechnologie · IT-basierte Innovationen · Medizin- und Gerontotechnologie Ihre Auswirkungen werden von Experten und Expertinnen als die wesentlichsten Determinanten für die zukünftige Entwicklung gesehen. Es sind vor allem zwei Faktoren, welche die demografische Entwicklung prägen: der Rückgang der Geburten und die steigende Lebenserwartung. Beide Faktoren führen dazu, dass in Zukunft der Anteil der Älteren in der Gesellschaft deutlich zunehmen wird. So wird nach Bevölkerungsprognosen des Statistischen Bundesamtes der Anteil der über 65-Jährigen an der Bevölkerung von heute 18 % auf 22 % im Jahr 2020 steigen. Im Jahr 2050 wird schon Wirtschaftliche Impulsgeber Quelle: Inmit in Anlehnung an GDI 2006 · Steigende Gesundheitsausgaben · Kostendruck/ Finanzierung · Wettbewerbsdruck · Neue Märkte · Internationalisierung 6 Gesundheitswirtschaft in Rheinland-Pfalz
Diese Veränderung der altersmäßigen Zusammensetzung der Bevölkerung wird sowohl die Nachfrage nach medizinischen Leistungen und Produkten als auch die Kostenstruktur der Krankenversicherung beeinflussen. Von Experten werden dazu grundsätzlich zwei Thesen diskutiert. Die erste These – die Medikalisierungsthese – basiert auf der Annahme, dass in Zukunft vermehrt medizinische Leistungen in Anspruch genommen werden. Bewegungsarmut sowie die zunehmende Anzahl übergewichtiger Menschen werden zu einem immer früheren Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen, während gleichzeitig die medizinischen Fortschritte die Lebenserwartung ansteigen lassen werden. Für die Zukunft wird so vermutlich mit einer deutlichen Zunahme von Vielfacherkrankungen (Multimorbidität) und von Demenzerkrankungen zu rechnen sein, die nach diesem Szenario deutliche Kostensteigerungen bei der Gesundheitsversorgung erwarten lassen. These zwei – die so genannte Kompressionsthese – geht dagegen von einem Gleichschritt von Sterblichkeit und Krankheit aus. Ihr liegt die Annahme zugrunde, dass die Menschen immer länger gesund bleiben werden und der größte Teil der Gesundheitsausgaben erst in dem Zeitraum kurz vor dem Tod entsteht. Sehen sich die Finanzierungssysteme der Gesundheitswirtschaft auf der einen Seite höheren Ausgaben gegenüber, so steht auf der anderen Seite eine verringerte Einnahmensituation, welche die Schere zwischen Ausgaben und Einnahmen zunehmend weiter auseinanderklaffen lässt. Auf der Einnahmenseite der Gesundheitssysteme ist es der steigende Altenquotient, der dazu führt, dass immer mehr Rentner mit geringeren Beiträgen zur Krankenversicherung, immer weniger Menschen im Erwerbsalter, zumeist Nettobeitragszahlern, gegenüber stehen. Dies verdeutlicht das folgende Beispiel. Für das derzeitige tatsächliche durchschnittliche Rentenzugangsalter von 60 Jahren lag der Altenquotient 2001 bei 44 – das heißt, 100 Menschen im Erwerbsalter (20 bis 59 Jahre) standen 44 Personen im Rentenalter (ab 60 Jahren) gegenüber. Nach einer Vorausberechnung des Statistischen Bundesamtes wird der Altenquotient bis 2050 auf 78 steigen. U.a. in diesem Kontext ist auch die Diskussion um das Renteneintrittsalter zu sehen. Würden die Menschen nicht mit 60, sondern mit 65 Jahren in den Ruhestand wechseln, ergäbe sich ein günstigerer Altenquotient von 55. Als kaufkräftige Konsumenten bieten die Senioren der Wirtschaft ein attraktives neues Marktpotenzial Beinhaltet der demografische Wandel einerseits die dargelegten weit reichenden Probleme und Herausforderungen für Gesellschaft und Politik, so stellt er anderseits aber auch für die Wirtschaft ein bedeutendes neues Chancenfeld dar. Bereits heute haben die Unternehmen die Seniorinnen und Senioren als wichtigen neuen Markt erkannt, in dem attraktive neue Potenziale für die Vermarktung von zielgruppengerechten Dienstleistungen und Produkten bestehen. Zwei Aspekte machen dabei die Zielgruppe in Wirtschaft und Werbung besonders attraktiv: zum einen wächst die Anzahl dieser potenziellen Kundinnen und Kunden und zum zweiten gelten die heutigen Seniorinnen und Senioren im Schnitt als die bisher vermögendste Seniorengeneration. Laut GfK (2006) verfügte die „Generation Silber“ (60 plus) im Jahr 2005 über eine Kaufkraft von 405 Mrd. EUR (Kaufkraftanteil: 29 %), die so genannten „Best Agers“ (50- bis 59-Jährige) über rund 240 Mrd. EUR. Auf beide Gruppen zusammen entfielen damit 46 % der Kaufkraft im Jahr 2005 in Deutschland. Die im Vergleich zur Vorgängergeneration relativ hohe Kaufkraft bei einem Großteil der deutschen Seniorinnen und Senioren wird voraussichtlich die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen zur Erhaltung und Wiederherstellung von Gesundheit deutlich steigern. Zudem werden andere Werthaltungen und Ansprüche als bei den Vorgängergenerationen dafür sorgen, dass die älteren Menschen nicht nur Erhalt und Wiederher- Gesundheitswirtschaft in Rheinland-Pfalz 7
Seite 1: Gesundheitswirtschaft in Rheinland-
Seite 4 und 5: Vorwort Sehr geehrte Damen und Herr
Seite 6 und 7: Die Gesundheitswirtschaft Wachstums
Seite 10 und 11: stellung von Gesundheit anstreben,
Seite 12 und 13: Technologische Impulsgeber - Spagat
Seite 14 und 15: zu profitieren. Beispiel hierfür i
Seite 16 und 17: Abbildung 3: Gesundheitsausgaben in
Seite 18 und 19: Was die Dekaden-Entwicklung der Ges
Seite 20 und 21: Die Gesundheitswirtschaft als eine
Seite 22 und 23: Abbildung 11: Struktur der Gesundhe
Seite 24 und 25: vorhandenen statistischen Materials
Seite 26 und 27: Indikator I: Marktgröße in Rheinl
Seite 28 und 29: Markanteste Unterschiede zum Bund f
Seite 30 und 31: gen, Reibungsverluste an Schnittste
Seite 32 und 33: Um wissenschaftliche Exzellenz auch
Seite 34 und 35: Neue Trends als Standorte für den
Seite 36 und 37: Die Tourismusbranche ist mit ihrem
Seite 38 und 39: dings nicht eindeutig abgrenzen. De
Seite 40 und 41: lichen Methoden definierte Zielgrup
Seite 42 und 43: Gesundheitsbezogene Sport- und Frei
Seite 44 und 45: Abbildung 21: Potenzialfeld II und
Seite 46 und 47: In diesem Kontext werden besondere
Seite 48 und 49: Beschäftigung im Einzelhandel mit
Seite 50 und 51: Barrierefreier Tourismus Barrierefr
Seite 52 und 53: innovativer Produkte durch Bereitst
Seite 54 und 55: Besondere Marktpotenziale bestehen
Seite 56 und 57: Abbildung 28: Kerndaten des Teilmar
Seite 58 und 59:
„Kompetenznetzwerk Umwelttechnik
Seite 60 und 61:
Abbildung 29: Potenzialfeld IV und
Seite 62 und 63:
Krankenhäuser „Der weiße Riese
Seite 64 und 65:
schöpfung von rund 1,2 Mrd. EUR z
Seite 66 und 67:
Ein Beispiel hierfür ist die verä
Seite 68 und 69:
Querschnittsfeld: Gesundheitsbezoge
Seite 70 und 71:
international renommierte Einrichtu
Seite 72 und 73:
Deswegen werden Konsumentinnen und
Seite 75 und 76:
Impressum Herausgeber: Ministerium
Alle anzeigen

Gesundheitswirtschaft, Basisstudie.pdf - Ministerium fÃ¼r Wirtschaft ...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?