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Gesundheitswirtschaft, Basisstudie.pdf - Ministerium für Wirtschaft ...

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Abbildung 28: Kerndaten des Teilmarkts<br />

Gesundheitshandwerk in Rheinland-Pfalz und in<br />

Deutschland<br />

Anbieter 2005 (in Klammern<br />

jeweils Anteil RLP an D)<br />

RLP<br />

1.154<br />

(5%)<br />

D<br />

25.415<br />

sv. Beschäftigte 2005* 4.638 108.536<br />

(4%)<br />

Weibliche Beschäftigte 2.819 68.058<br />

Männliche Beschäftigte 1.819 40.478<br />

sv. Beschäftigte je Anbieter* 4 5<br />

Umsatz 2004 in Mio. EUR* 537<br />

(5%)<br />

10.840<br />

Quellen: Berechnungen Inmit, Stat. Bundesamt, Stat. Landesamt<br />

RLP, Bundesagentur für Arbeit, ZDH<br />

Rückgang der Beschäftigung im Jahr 2005<br />

Das Beschäftigungsniveau des Gesundheitshandwerks<br />

lag im Jahr 2005 allerdings nur geringfügig über dem<br />

des Jahres 1999. Nachdem die Anzahl der Beschäftigten<br />

im Gesundheitshandwerk in Rheinland-Pfalz bis zum<br />

Jahr 2002 kontinuierlich anstieg, erfolgte insbesondere<br />

im Jahr 2005 ein spürbarer Rückgang der sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigung um 11 % gegenüber<br />

dem Vorjahr.<br />

Gesundheitsmodernisierungsgesetz mit<br />

erheblichem Einfluss auf Umsatzniveau<br />

Im Kontext der rückläufigen Beschäftigungsentwicklung<br />

hatten dabei neue rechtliche Rahmenbedingungen<br />

in Form des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes 2004<br />

(GMG) erheblichen Einfluss auf das Gesundheitshandwerk,<br />

insbesondere auf die Bereiche Augenoptik und<br />

Zahntechnik. Im Jahr 2004 reduzierten sich im Zuge des<br />

GMG die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherungen<br />

(GKV) für Sehhilfen in Deutschland von 819 Mio.<br />

EUR auf 116 Mio. EUR. Insgesamt erfuhr die Branche<br />

in der Folge einen Einbruch beim Umsatz in Höhe von<br />

31 % gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2005 konnte der<br />

Umsatz dagegen wieder um 10 % im Vergleich zum Vorjahr<br />

gesteigert werden. Auch für den Handwerkszweig<br />

Zahntechnik veränderten sich die rechtlichen Rahmenbedingungen:<br />

Damit einher ging bei Zahntechniker/<br />

-innen ein Umsatzrückgang von 29 % im Jahr 2005 gegenüber<br />

dem Vorjahr.<br />

Verstärkter Wettbewerbsdruck in den<br />

Bereichen Augenoptik und Zahntechnik<br />

Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen werden die<br />

Märkte des Gesundheitshandwerks durch gesellschaftliche<br />

und wirtschaftliche Trends beeinflusst. So profitiert<br />

die Augenoptik auf der Nachfrageseite von einem Trend<br />

zu höherwertigen Materialien Brillen, ebenso wie vom<br />

„Wandel“ der Brille vom medizinischen Hilfsmittel zum<br />

Konsumgut. Stimulierend auf die Nachfrage wirken zusätzlich<br />

der demografische Wandel sowie die Zunahme<br />

von Bildschirmarbeitsplätzen.<br />

Andererseits gerät der Markt im unteren und mittleren<br />

Preissegment zunehmend durch ein wachsendes Angebot<br />

von Discount-Fertigbrillen unter Druck, die mit den<br />

individuell gefertigten und somit teureren Sehhilfen<br />

konkurrieren. Auf der Anbieterseite bewirken zunehmende<br />

Konzentrationstendenzen für den Facheinzelhandel<br />

einen immer härter werdenden Wettbewerb mit<br />

filia lisierten Großanbietern wie Fielmann oder Apollo<br />

Optik.<br />

Ähnliche Entwicklungen können für den Zahntechnik-<br />

Markt konstatiert werden. Einerseits findet auch hier<br />

eine verstärkte Filialbildung statt. Andererseits werden<br />

zahntechnische Leistungen nicht nur in selbstständigen<br />

Gewerbelaboren erbracht, sondern auch in einer Vielzahl<br />

von Zahnarztpraxen mit eigenen Zahnlaboren, auf<br />

die in Westdeutschland mehr als ein Viertel des Marktanteils<br />

entfallen. Neben dieser inländischen Konkurrenz<br />

für Zahntechnikerinnen und Zahntechniker spielt die bereits<br />

seit Jahren zu beobachtende Praxis, Zahnersatz im<br />

Ausland anfertigen zu lassen und die dortigen niedrigen<br />

Produktionskosten auszunutzen, eine zunehmende Rolle<br />

für Nachfrager wie für Anbieter.<br />

54 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Rheinland-Pfalz

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