PDF-Datei - Öko-Institut eV
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zung liegt der Vorteil, dass der Kohlenstoff über die Lebensdauer des Holzprodukts gebunden<br />
bleibt. Berücksichtigt man weiterhin, dass durch den mikrobiellen Abbau von Holz nicht<br />
nur Humus als Kohlenstoffspeicher im Wald verbleibt, sondern auch CO 2 freigesetzt wird,<br />
wird deutlich, dass eine differenzierte Betrachtung erforderlich ist, um die Klimawirkung von<br />
Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität im Wald hinreichend bewerten zu können. Wie<br />
diese dann gegenüber dem Nutzen für den Erhalt biologischer Vielfalt abzuwägen ist, bleibt<br />
eine offene Frage der Abwägung/Bewertung.<br />
Naturschutz im Wald besteht nicht nur aus Maßnahmen zum Verbleib von Alt- und Totholz in<br />
den Beständen (s.o.). Da auch waldbauliche Besonderheiten wie bspw. Niederwälder oder<br />
Kahlschlaginseln u.ä. zu wichtigen Bausteinen einer umfassenden bzw. vor allem artbezogenen<br />
Schutzstrategie gehören könnten/sollten, muss der Schutz der Biodiversität im Wald<br />
nicht zwangsläufig und ausschließlich zu Widersprüchen mit dem Klimaschutz führen. Ein<br />
abgestimmtes Konzept, welches neben Flächenstilllegungen auch bewusst hohe Erntemengen<br />
einbezieht, könnte hier zielführend sein. Klimaschutzziele in der Forstwirtschaft haben<br />
ebenfalls verschiedene ggf. konkurrierende Komponenten. Neben der Steigerung des laufenden<br />
Zuwachses (Senkenfunktion maximieren) wäre bspw. eine möglichst hohe Substitution<br />
fossiler Rohstoffe zu nennen, welche wiederum die Speicherfunktion beeinträchtigen<br />
kann. Es besteht noch viel Forschungsbedarf, um die konkurrierenden Ansprüche aufeinander<br />
abzustimmen und Zielkonflikt abzuschwächen.<br />
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