PDF-Datei - Öko-Institut eV
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• Vergrößerung der Waldfläche durch Aufforstung (AF) und Kurzumtriebsplantagen. Da<br />
Kurzumtriebsplantagen nach §1 BWaldG kein Wald im Sinne des Gesetzes sind,<br />
werden sie hier nicht weiter berücksichtigt,<br />
• intensivere Waldrest- und Schwachholznutzung bei herkömmlicher Aushaltung, z.B.<br />
durch Erhöhung des Aufarbeitungsgrades oder Intensivdurchforstung (WR),<br />
• Erhöhung der Flächenproduktivität (FP) beispielsweise durch Senkung der Umtriebszeiten,<br />
Einsatz schnellwüchsiger Nadel-/ Laubbaumarten, Zeitmischungen auf<br />
Rückegassen, verbesserte Durchforstungsstrategien, entsprechende Mischungs- und<br />
Verbandswahl, Düngung,<br />
• Anlage niederwaldartiger Systeme (NW) und<br />
• Etablierung von Vorwäldern (VW).<br />
Jede der Optionen hat spezifische Auswirkungen auf Natur und Umwelt. Eine Prognose,<br />
welche Verfahren zukünftig tatsächlich stärker an Bedeutung gewinnen, hängt von zahlreichen<br />
ökonomischen, technischen, institutionellen und ökologischen Rahmenbedingungen ab<br />
und ist daher mit hoher Unsicherheit verbunden. Aktuell werden vor allem die Intensivierung<br />
der Waldrestholznutzung und die Erhöhung der Flächenproduktivität durch schnellwachsende<br />
Baumarten diskutiert. Tabelle 6 gibt einen ersten, vorläufigen Überblick über potenzielle<br />
naturschutzfachliche Auswirkungen einer Intensivierung der Waldenergieholznutzung.<br />
Tabelle 6: Mögliche naturschutzfachliche Auswirkungen einer Intensivierung der Waldenergieholznutzung<br />
Potenziell negative Auswirkungen:<br />
AF WR FP NW VW<br />
Beeinträchtigung/Nivellierung der standortstypischen Biodiversität durch<br />
Humusabbau, Lachgasemissionen, Nitratauswaschungen etc. infolge<br />
technischer Nährstoffkompens. Maßn. (Kalkung/ Holzascheausbr.)<br />
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Beeinträchtigung der physikalischen Bodenstabilität, Bodenverdichtung,<br />
Erosion durch intensivere Befahrung und Befahrung auch bei schlechter<br />
Witterung (z.B. durch just-in-time-Lieferung)<br />
x x x x<br />
Abnahme von Tot-, Alt- und Biotopholz x x<br />
Beeinträchtigung naturschutzfachlich wertvoller Standorte durch Einbringung<br />
nicht heimischer, invasiver Baumarten, u.U. Verlust von Habitattraditionen<br />
Zunehmende Homogenisierung der Bestandesstruktur („maschinengerechte<br />
Bestände“)<br />
x x x x<br />
x x x x<br />
Verlust von naturschutzfachlich wertvollen Sukzessionsstadien x x x<br />
Verlust naturschutzfachlich wertvoller Offenlandflächen<br />
Beeinträchtigung der Waldästhetik: „Leerräumen von Wald“ (stark von<br />
subjektiver Einschätzung abhängig)<br />
Potenziell positive Auswirkungen:<br />
Bodenverbesserung, Verminderung von Auswaschungsverlusten von<br />
Nährstoffen, Regulierung des Bodenwasserhaushalts<br />
Erhöhung der Strukturvielfalt durch Vorwälder standortsheimischer<br />
Pionierbaumarten und Wiederaufnahme traditioneller Waldnutzungsformen<br />
(Nieder-, Mittelwald)<br />
AF: Aufforstung; WR: intensivere Waldrest- und Schwachholznutzung; FP: Erhöhung der Flächenproduktivität;<br />
NW: Niederwald; VW: Vorwald<br />
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