PDF-Datei - Öko-Institut eV

Das wahrscheinlich im subjektiven Empfinden vieler positiv belegte Bild des mehr oder minder
geschlossenen Waldes aus vitalen, geradschäftigen Bäumen entspricht zunächst nicht
den Zielvorstellungen des Biodiversitätsschutzes im Wald, sondern kann lediglich in Abwägung
mit anderen Aspekten (primär forstliche Nutzung), der Erfüllung von Anforderungen an
die Mindestausstattung im Wirtschaftswald sowie in der Kombination mit deutlich anders
ausgestatteten Waldflächen als akzeptabel eingestuft werden (vgl. Abbildung 7).
Abbildung 7: Vom einheitlich strukturierten, „geschlossenen“ Wald (oben) zu einem Waldbestand
mit höherem Beitrag zur Biodiversität (unten).
1: vielfältige innere Randstrukturen und Waldmäntel (z. B. mit hohem Anteil an Weichholzarten
wie Espe); 2: deutliche Erhöhung des Angebotes an stehendem und liegendem, v. a. massivem
Totholz; 3: Aufbau von Blößen und sehr lichten Waldbeständen, z. B. Hutewald, Phasen des
Mittelwaldes im räumlich-zeitlichen Wechsel (leicht verändert aus TRAUTNER 2000).
3.1.2 Licht im Wald
„Im Schatten der Bäume“ gedeihen im Wald manche Arten, doch stellen diese nur einen
Ausschnitt der typischen Waldfauna und -flora dar. Licht im Wald spielt für Vertreter vieler
Artengruppen eine große Rolle und eine ganze Reihe an Arten ist davon abhängig, dass im
Waldverband offene, voll besonnte Lebensraumstrukturen in ausreichender Größe und Qualität
vorhanden sind. Hierunter fallen sowohl baum- bzw. holzbewohnende Arten, als auch
solche der Boden- und Krautschicht.
Einige Zitate mögen die Relevanz für Artengruppen der Fauna verdeutlichen:
• „Unter den Schmetterlingen finden sich außerordentlich viele an Waldformationen
gebundene Arten, die nicht auf geschlossene Baumbestände, sondern auf Lichtungen
mit Saum- und Mantelstrukturen angewiesen sind, so etwa die bundesweit akut
vom Aussterben bedrohten Arten Eschen-Scheckenfalter (Euphydryas maturna),
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