PDF-Datei - Öko-Institut eV
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verbrannt werden sollten. Auch dürfen nicht alle theoretisch verfügbaren Holzmengen aus<br />
unseren Wäldern entfernt werden. Totholz gehört zum Beispiel zu den wichtigsten ökologischen<br />
Strukturen im Wald und ist Voraussetzung für die Entwicklung zahlreicher und einzigartiger<br />
Lebensgemeinschaften. Verbliebenes Waldrestholz und Totholz ist auch die Voraussetzung<br />
für die Humusbildung und die Entwicklung der nächsten Waldgeneration.<br />
2.1.7 Post Oil – Wie sieht unsere Energieversorgung in der Zukunft aus? Was sind<br />
die Herausforderungen für den erforderlichen Umbau unserer Energiewirtschaft?<br />
Die energiewirtschaftlichen Realitäten und die getroffenen politischen Entscheidungen erfordern<br />
einen radikalen Umbau des Energiesektors – und das im laufenden Betrieb unseres<br />
Wirtschaftssystems und auch noch in einer sehr kurzen Zeitspanne. Der Paradigmenwechsel,<br />
mit der weitgehenden Ablösung des Prinzips der zentralen Großkraftwerke, die auf wenigen<br />
fossilen und nuklearen Energieträgern basieren und dem Übergang auf einen vielfältigen<br />
in der Fläche verteilten Kraftwerkspark auf der Basis zahlreicher erneuerbarer Energieträger,<br />
ist von großen technologischen und ökonomischen Herausforderungen begleitet.<br />
Stichworte sind hier neue Leitungstrassen, um zum Beispiel den vor unseren Küsten in Offshore<br />
Parks produzierten Windstrom in die Verbrauchsgebiete zu bringen; gleiches gilt für den<br />
in den Sommermonaten in ländlichen Gebieten produzierten Solarstrom. Stromverbrauchsund<br />
Erzeugungszeiten bestimmter erneuerbarer Energien sind in der Tat häufig weder zeitlich<br />
noch räumlich kongruent und Gegenstand von Kritik, dass deshalb die „Erneuerbaren“<br />
nicht sinnvoll seien.<br />
Gerade zu diesem Aspekt ist der Bioenergie innerhalb der erneuerbaren Energien eine zentrale<br />
Bedeutung zuzuordnen: Sie ist grundlastfähig, gut speicherbar und zur Spitzenlaststromerzeugung<br />
besonders geeignet. Bioenergie ist somit in der Lage, den Nachteil fast aller<br />
anderen erneuerbaren Energien – ihre oftmals nur fluktuative Verfügbarkeit – zumindest zum<br />
Teil auszugleichen. Allerdings muss diese Energieform aufgrund der begrenzten Holzpotenziale<br />
besonders effizient genutzt werden. So haben z. B. offene Kamine und Kaminöfen gegenüber<br />
modernen und automatisch geregelten Pellet- und Hackschnitzelkesseln vergleichsweise<br />
schlechte Wirkungsgrade.<br />
Zudem ist es wichtig, die Steuerungs- und Regelungstechnik weiter zu entwickeln, um die<br />
verschiedenartigen Stromerzeuger und -verbraucher zu vernetzen (z.B. durch intelligente<br />
Stromnetze, so genannte „Smart Grids“). Auch muss die Erzeugung von Regelenergie deutlich<br />
erhöht werden. Hierbei wird Erdgas (durchaus auch Bioerdgas oder Windgas) eine<br />
Schlüsselrolle spielen. Unabdingbar sind darüber hinaus kostengünstige und verlässliche<br />
Speicherformen für Strom. Technologische Innovationen sind besonders in diesem Bereich<br />
dringend notwendig. Solange Strom in größeren Mengen nicht direkt gespeichert werden<br />
kann, müssen indirekte Speichermöglichkeiten, wie z.B. Pumpspeicher- und Druckluftspeicherkraftwerke,<br />
konsequent genutzt und erheblich erweitert werden.<br />
Politisch muss weiterhin transportiert werden, dass die Energiekosten kontinuierlich steigen<br />
werden und das, obwohl wir gleichzeitig massiv Energie werden sparen müssen. Denn der<br />
gegenwärtige Primärenergieverbrauch kann nicht durch die Substitution unserer aktuellen<br />
fossilen und nuklearen Energieträger durch regenerative Quellen abgebildet werden. Langfristig,<br />
das heißt in den kommenden 50 Jahren, müssen vor allem die westlichen Industrieländer<br />
ihren Primärenergieverbrauch um 60 bis 80% reduzieren. Das ist gleichzeitig die Voraussetzung<br />
dafür, dass der in Entwicklungs- und Schwellenländern notwendige und erwart-<br />
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