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PDF-Datei - Öko-Institut eV

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1. Grundlagenfunktion (<strong>Öko</strong>systemerhaltung, Stoff- u. Energiekreisläufe, Vernetzung, ...)<br />

2. Lebensraumfunktion (Arten- u. Biotopvielfalt, Reproduktion,<br />

Evolution, ...)<br />

3.<br />

(vgl. UND im Landeswaldgesetz)<br />

Nutzfunktion<br />

Schutzfunktion<br />

Erholungsfunktion<br />

Abbildung 16: Priorisierung der verschiedenen Funktionen des Waldes basierend auf dem<br />

Konzept der Starken Nachhaltigkeit<br />

in Anlehnung an OTT & DÖRING, 2004, v. EGAN-KRIEGER & OTT, 2007<br />

3.3.4 Von der Theorie zur Praxis – am Beispiel der Waldenergieholznutzung<br />

„Grau, teurer Freund, ist alle Theorie ….“ (Goethe). Was also bringen solche theoretischen<br />

Ausführungen über Nachhaltige Entwicklung und eine modifizierte starke Nachhaltigkeit für<br />

Entscheidungen in der Praxis? Können Sie als Richtschnur herangezogen werden? Wir meinen<br />

ja. Aber es ist ein Weg des „Ringens“, der Reflexion, Abwägung und dann der Entscheidung.<br />

Dies kann am Beispiel der aktuellen Diskussion um die Waldenergieholzgewinnung skizziert<br />

werden: Angesicht der zunehmenden Nutzung von Holz als Quelle Erneuerbarer Energie<br />

führten WILPERT und Kollegen (2011) hierzu eine Abschätzung der regional im Wald nachhaltig<br />

mobilisierbaren Biomassemenge sowie der ökologischen Verträglichkeit einer intensivierten<br />

Biomasseernte im Wald durch. Die Autoren kommen hierin zu dem Schluss, dass „aus<br />

Waldholz ein erhebliches, bisher nur ansatzweise genutztes Energieholzpotenzial realistisch<br />

mobilisiert werden kann. [...] Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Nutzung von Energieholz<br />

ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist“ (WILPERT ET AL., 2011, S. 132 f.). Die<br />

Schlussfolgerungen sind dabei insbesondere von Belang „für die Bewertung der stofflichen<br />

Nachhaltigkeit in der Holzernte allgemein, für eine Bewertung der Möglichkeiten und Grenzen<br />

der verstärkten Energieholznutzung im Wald und für die Steuerung und technische Umsetzung<br />

eines Biomasse/Holzasche Kreislaufkonzepts im Zuge der Bodenschutzkalkung“<br />

(WILPERT ET AL., 2011, S. 125). Der Begriff der Nachhaltigkeit bezieht sich innerhalb dieser<br />

Studie somit alleinig auf die stoffliche Nachhaltigkeit – ein Anspruch auf eine allgemeine, die<br />

Gesamtheit der (ökologischen, ökonomischen und sozialen) Dimension umfassende Nachhaltige<br />

Entwicklung wurde in den Ausführungen nicht gestellt.<br />

Gleichwohl ist die Arbeit von Wilpert und Kollegen für einen Diskurs über nachhaltige Entwicklung<br />

und eine „modifizierte“ starke Nachhaltigkeit durchaus interessant: Konkret untersucht<br />

die Studie folgende Szenarien (s. Abbildung 17; WILPERT ET AL., 2011, S. 126):<br />

• „Szenario 1: Konventionelle Sortierung (Stammholz + Industrieholz), vollmechanisierte<br />

Holzernte. Verbleib der nicht stofflich verwerteten Biomasse (Äste, Reisig,<br />

Restderbholz) in Reisigmatten auf den Rückegassen (im Untersuchungsgebiet in<br />

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