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PDF-Datei - Öko-Institut eV

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3.1.4 Energetische Nutzungspotenziale für Rest- und Schwachholz?<br />

Schwachholz aus der Durchforstung bzw. Restholz der Holzernte (Reisholz, Rindenreste<br />

u.a.) ist nach Auffassung des Verfassers jedenfalls derzeit von deutlich untergeordneter Bedeutung<br />

für den Biodiversitätsschutz.<br />

Gründe hierfür sind insbesondere:<br />

• Rest- und Schwachholz ist heute in der Regel nicht im Mangel (deutliche Anteile am<br />

Totholzvorrat).<br />

• Es ist zwar als Lebensraumstruktur keinesfalls funktionslos, weist aber gegenüber<br />

großdimensioniertem Totholz deutlich weniger Spezialisten und kaum gefährdete Arten<br />

auf.<br />

• Die Belassung oder gar Anreicherung von Rest- und Schwachholz ist teils kontraproduktiv<br />

zum Schutz bzw. zur Wiederentwicklung magerer Standorte im Waldverband.<br />

Die verstärkte Nutzung von Schwach- und Restholz für energetische Zwecke wird daher unter<br />

bestimmten Rahmenbedingungen als vergleichsweise unproblematisch eingeschätzt.<br />

Insgesamt könnte die energetische Waldholznutzung bzgl. der verstärkt notwendigen Förderung<br />

von Lichtwaldstrukturen und Blößen sowie dem zuzuordnenden Biotopverbund eine<br />

unterstützende Wirkung entfalten.<br />

Dabei sind allerdings mehrere Aspekte zu berücksichtigen:<br />

• es sind Tabuflächen erforderlich (bestimmte Biotop- bzw. Habitattraditionen sind zu<br />

wahren);<br />

• es muss eine fachlich valide Ableitung von Kernflächen des Wald-<br />

Biodiversitätsschutzes “Lichtwald/Blößen” und “Alt-/Totholz” vorgenommen werden<br />

(ggf. differenziert nach Standortspektrum mit Priorisierung; nicht nur Pauschalzuweisung<br />

von Schutzgebieten);<br />

• die energetische Waldholznutzung sollte ausschließlich auf das vorhandene Potenzial<br />

aufbauen (keine Nivellierung, kein Biozid- oder Düngemitteleinsatz bzw. keine Kalkung).<br />

Sicherlich ist die Diskussion weiterer Rahmenbedingungen erforderlich bzw. sinnvoll.<br />

Literaturverzeichnis<br />

ALEXANDER, N. (2010): The European Red List of Saproxylic Beetles: some thoughts on the<br />

conclusions, recommendations, and the next steps. 6th European symposium and<br />

workshop on the conservation of saproxylic beetles, June 15-17, 2010, Ljubljana. Program<br />

and Abstracts: 13.<br />

BOLZ, R. (2008): Diversity of moth communities (Insecta: Lepidoptera) in differentlystructured<br />

oak-hornbeam forests: a comparison of different phases of succession in<br />

coppice with standards and forests with high standard trees. In: Floren, A., Schmidl, J.<br />

(eds.): Canopy Arthropod Research in Europe: 427-443; Nürnberg.<br />

BUSE, J., SCHRÖDER, B., ASSMANN, T. (2007): Modelling habitat and spatial distribution of an<br />

endangered longhorn beetle – a case study for saproxylic insect conservation. Biological<br />

Conservation, 137: 372-381.<br />

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